Diessner GmbH & Co. KG Lack- und Farbenfabrik

Diessner investiert in Produktion und Logistik


Lack- und Farbenhersteller Diessner nimmt 8,3 Mio. EUR in die Hand, um bis 2020 ein neues Zentrallager zu bauen und die Produktion zu optimieren. Wachsen will die Sakret-Tochter vor allem mit konservierungsmittelfreien Produkten.

Werkmörtel-Spezialist Sakret steht fest zu seiner Tochter Diessner und sichert die Zukunft der Berliner Lack- und Farbenfabrik mit einer Investitionszusage. Laut Diessner-Geschäftsführer Bernd Kanand soll die Produktion des Unternehmens im Zuge der Ausrichtung auf konservierungsmittelfreie Produkte modernisiert werden. Geplant sind bis 2020 ein neues Lager sowie Anlagen- und Prozessoptimierungen inklusive der Integration von Industrie und Logistik 4.0. Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt rund 8,3 Mio. EUR.

"Wir gehen damit einen richtigen Schritt nach vorn", betont Kanand und verweist darauf, dass die Initialzündung von der vom Gesetzgeber forcierten Entwicklung konservierungsmittelfreier Produkte ausgelöst wurde. Für deren Herstellung ist ähnlich wie bei Lebensmitteln eine einwandfreie Produktions- und Betriebshygiene erforderlich. Diessner plant, bis 2020 alle Innenfarben auf Konservierungsmittelfreiheit umzustellen.

Schon heute hält der Hersteller ein breites Sortiment derartiger Innenbeschichtungen bereit, deren Rohstoffe außerdem frei von den allergieauslösenden Substanzen sind. In diesem Jahr will das Unternehmen als erstes mit einem komplett konservierungsmittelfreien Mix-System auf den Markt kommen.

Aber nicht nur aufgrund der Herausforderung, schadstofffreie Produkte anzubieten, sieht der Geschäftsführer Handlungsbedarf, sondern auch in puncto Modernisierung und Kapazitätsausweitung: "Unser Ziel ist es, bei einer Verdopplung der Produktion auf 50.000 t den Umsatz ebenfalls zu verdoppeln."

Betriebsleiter Philipp Müller von Berneck ergänzt: "Wir haben drei Schwerpunktthemen für weitreichende Investitionen fixiert: die Lagersituation bei Fertigwaren, Rohstoffe und Verpackungen." Gestartet wurde 2008 mit einer prozessgesteuerten Produktionsanlage, die mit 6,5 Mio. EUR zu Buche schlug. Jetzt geht es weiter mit dem Neubau eines nach den Ansprüchen digitalisierter Logistik arbeitenden Zentralllagers, in dem die Zahl der Palettenstellplätze auf 10.000 verdreifacht werden soll. Dafür werden 4 Mio. EUR veranschlagt.

In der Produktionsanlage werden in einer zweiten Phase nach höchsten Hygienestandards die Kapazitäten verdoppelt und alle Tanks mit Gleichschaltmischtechnik ausgestattet. Der dritte Schritt betrifft die Abfüllung und Palettierung, die komplett auf Vollautomatisierung umgestellt werden soll. Zudem wird nach Müller von Bernecks Angaben die Abfüllung in einer Halle konzentriert. Das Investitionsvolumen summiert sich für diese beiden Vorhaben auf 4,3 Mio. EUR bis 2020. | cornelia.kuesel@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 01/18 (Wirtschaft)