Witte Metallwaren GmbH & Co. KG

Wie lassen sich Verlegefehler verhindern?


Die Arbeitsfelder von Parkett- und Bodenlegern werden immer umfangreicher und verändern sich rasant. Klebstoffe müssen anders verarbeitet werden, beim Nivellieren sind neue Techniken gefordert, abzuschleifende, harte Parkettlacke benötigen neue Schleifmittel, Normen und Regelungen verändern sich. Kurz gesagt: Unser Handwerk lebt und wir müssen immer auf dem Stand der Technik sein.

Der Hintergrund
Vermeidbare Fehler durch
ungeschulte Verleger

Bei unseren Schulungen stellen wir regelmäßig fest, dass es auch bei den Fachverlegern wichtige Themen gibt, die einfach an ihnen vorbeigegangen sind. Es ist auch schwierig, bei Bauchemie, Bodenbelägen und Werkzeugen immer gut informiert zu sein. Hinzu kommen rechtliche Vorgaben.

Typische Beispiele für vermeidbare Fehler, die mir begegnet sind:
-PE-Folie nicht an der Wand hochgezogen, sondern bodentief abgeschnitten. Es entstanden Probleme mit Schimmelbildung in den Randbereichen
-CM-Messung richtig ausgeführt, das Ergebnis allerdings von der falschen Skala abgelesen
-Designbelag vor einer Balkontür verklebt. Durch das bodentiefe Fenster heizte der Boden zu stark auf, der Kleber lüftete viel zu schnell ab und Fugen entstanden
-Flex-Platten werden ohne jede Vorsichtsmaßnahme entfernt und schwarze Untergründe mit Tellerschleifmaschinen ohne Absaugung geschliffen. Der Bodenleger kannte Asbestprobleme nicht und setzte sich erheblichen Gesundheitsrisiken aus

Mein Tipp
Gezielt in Mitarbeiter investieren

Viele dieser Fehler lassen sich durch regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter verhindern oder zumindest reduzieren. Selbst Detailwissen bei Luftfeuchtigkeitsmessung, beim Randdämmstreifen setzen oder bei der Akklimatisierung der bauchemischen Produkte kann große Schäden verhindern. Wenn der Bodenleger jedoch ein Problem nicht erkennt, kann er auch nicht richtig handeln.
Für die Boden-Gewerke werden sehr viele gute Schulungen angeboten. Viele kosten pro Tag nicht mehr als 100 EUR pro Person. Bauchemie- und Belagshersteller, die Werkzeugbranche und die Innungen bieten ein- oder zweitägige Seminare an.

Ein ganz wichtiger Punkt bei solchen Veranstaltungen ist der Erfahrungsaustausch der Teilenhmer untereinander.Die Schulungen sollten kein Monolog der Referenten sein. Dafür sind die Baustellen und Anforderungen zu unterschiedlich. Gemeinsam analysierte Praxisbeispiele sind oft ein gutes Mittel, um die erworbenen Kenntnisse dauerhaft zu verinnerlichen. Viele Handwerker sehen solche Schulungsteilnahmen als Wertschätzung durch ihren Arbeitgeber und ein solcher Motivationsschub kommt auch dem Chef zugute.
aus FussbodenTechnik 05/17 (Wirtschaft)