Heimtextil Frankfurt

Die Halle 12 soll ab 2019 die Belegung optimieren


Frankfurt. Rund 3.000 Aussteller, eine bereits jetzt ausgebuchte Halle 8: Die Aussichten auf die kommende Heimtextil vom 9. bis 12. Januar 2018 könnten kaum besser sein. Doch schon jetzt fällt der Blick auf das Jahr 2019, wenn die im Bau befindliche Halle 12 erstmals für die Messe genutzt und die Belegung verändern wird. Im Haustex-Interview spricht Meike Kern, Leiterin der Heimtextil, über den aktuellen Stand der Vorbereitungen und die Heimtextil 2019 mit einem geändertem Hallenkonzept. Die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien zeigt auch im kommenden Januar wieder ein breites Spektrum für Bett, Bad und Tisch mit rund 1.500 Ausstellern allein in diesem Bereich.

Haustex: Frau Kern, seit Jahren ist die Heimtextil auf Wachstumskurs. Wird sich diese Tendenz auch im Januar 2018 fortsetzen?

Meike Kern: Die Heimtextil steht in der Tat hervorragend da und nähert sich den Rekordausstellerzahlen von Anfang der 2000er Jahre an. Wir erwarten rund 3.000 Aussteller - darunter zahlreiche renommierte Branchenführer. In diversen Produktbereichen verzeichnet die Messe ein Wachstum der Ausstellerzahlen und der gebuchten Fläche. Damit umfasst die Heimtextil inzwischen 20 Hallenebenen, auf denen sie das gesamte Portfolio für das textile Interior Design sowie die Ausstattung von Objekten abbildet. Die Vorzeichen stehen also bestens, um der nationalen und internationalen Wohntextilbranche einen vielversprechenden Saisonstart zu bereiten.

Haustex: Wie ist der Anmeldestand im haustextilen Bereich? Welche nationalen und internationalen Branchengrößen sind zu erwarten?

Meike Kern: Der haustextile Bereich glänzt mit einer starken Bandbreite im Bereich Bett, Bad und Tisch: Nahezu 1.500 Hersteller werden im Januar in den Hallen 8 bis 11 ein reichhaltiges Angebot an konfektionierten Produkten zeigen. Die zentrale Anlaufstelle für die Bettenbranche wird einmal mehr die Halle 8.0 sein, die erneut komplett ausgebucht ist. Alle prominenten Namen sind hier vor Ort, wie etwa Irisette, Billerbeck, Frankenstolz, Estella und Fleuresse. Mit Mascioni aus Italien stellt ein namhafter Wiederkehrer hochwertig bedruckte und veredelte Bettwäsche aus. Hinzu kommen spannende Unternehmen aus allen Teilen der Welt, beispielsweise Join a Quilt aus Australien oder Dún or Fior aus Island, die beide mit Bettwaren ihre Heimtextil- Premiere feiern.

In der Halle 9 freuen wir uns über Wachstum im Bereich Tisch- und Küchenwäsche. Unter anderem zählen Towa aus Japan und Aramis aus Spanien mit nichttextilem Tischbelag und Textil Vidal Rius aus Spanien mit Tischwäsche zu den Highlights. Aus Deutschland sind zudem unter anderem die Firmen Hossner Heimtex, Stuco Taschentücher Stuchlik und Raebel vertreten.

Auch die Halle 11 hält große und bekannte Namen bereit. Hier präsentieren unter anderem Fashion-Labels ihre Home-Kollektionen, wie etwa Joop Living oder Marc O’Polo und Esprit vom niederländischen Lizenznehmer Van Es Home. Daneben stellen renommierte Premium-Anbieter ihre Neuheiten vor. Unter anderem sind Curt Bauer und Schlossberg, Kas International aus Australien, Martinelli Ginetto aus Italien, Sorema aus Portugal und Welspun aus Großbritannien vertreten.

Haustex: Für die übernächste Heimtextil im Januar 2019 stehen konzeptionelle Veränderungen der Messe an. Warum ändern Sie das Konzept, das aktuell so gut läuft?

Meike Kern: Aktuell baut die Messe Frankfurt auf der Westseite des Geländes die neue Halle 12 - eine zweitstöckige Messehalle, die modernsten Ansprüchen gerecht wird und über Laufbänder komplett an das Westgelände angebunden ist. Im Januar 2019 steht die neue Halle erstmals der Heimtextil zur Verfügung. Außerdem wird 2019 die Halle 6 renoviert und kann zur übernächsten Heimtextil nicht belegt werden. Hinzu kommt, dass ab Ende 2019 die Halle 5 neu gebaut und erst 2023 fertig wird. Das gibt uns die Chance, unsere Hallenbelegung zu optimieren.

Haustex: Welche Änderungen sind zu erwarten?

Meike Kern: Im engen Austausch mit unseren Ausstellern arbeiten wir derzeit an der Neukonzeption der Heimtextil für 2019. Für den heimtextilen Teil der Messe, also das Ostgelände, steht die Planung fest. Für den haustextilen Bereich werden wir im vierten Quartal diesen Jahres so weit sein.

Wir werden die Hallenbelegung aus Perspektive der Einkäufer optimieren und zueinander passende Produktgruppen zielgruppenspezifisch zusammenfassen. Auf diese Weise können Synergien besser erkannt und genutzt werden. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Standfläche auf Ausstellerseite in einigen Produktgruppen, unter anderem im Bereich Bett, in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Auch diese Bedürfnisse und weiteres Wachstumspotenzial diverser Produktgruppen werden wir bei der Planung einbeziehen. Wir freuen uns auf die Vorteile und Chancen, die sich durch die neue Halle und die neue Hallenstruktur für unsere Aussteller und Besucher ergeben.

Haustex: Aber blicken wir zunächst nochmal auf die kommende Heimtextil. Was ist hier Neues geplant?

Meike Kern: Bleiben wir beim Thema Wachstum und Ausdehnung des Produktspektrums der Heimtextil. Zur kommenden Messe erweitern wir das Produktangebot durch eine Reihe von Accessoires, die ein lifestyle-orientiertes und zeitgemäßes Einkaufserlebnis bieten. Dazu führen wir unter dem Titel "And more...!" ein neues Areal speziell für Accessoires ein. In der Halle 11.1 werden textile und nicht-textile Produkte zu sehen sein, zum Beispiel für die Bereiche Bett, Bad, Küche, Tisch und Wohnen. Ziel hierbei ist es, dass sich der Händler direkt von möglichen Zusatzsortimenten inspirieren lassen kann.

Außerdem werden wir eine zweite neue Produktgruppe einführen, die Textilien und Accessoires für Tiere zeigt. Hintergrund ist die seit Jahren wachsende Anzahl der Aussteller, die entsprechende Produkte in ihrem Portfolio haben. Diesen Kollektionen möchten wir mehr Aufmerksamkeit verleihen und sie auf einer gesonderten Fläche präsentieren. Das neue Areal in der Galleria 0 wird "All about pets" heißen und Betten für Hunde und Katzen, Kissen, Kuscheldecken und vieles mehr umfassen. Mit dabei sind unter anderem Dogspring und Studio am Meer aus Deutschland sowie Lex & Max und Van Baal Textiles aus den Niederlanden.

Haustex: Stark im Blickfeld der Heimtextil sind dieses Mal die Themen Hoteleinrichtung und allgemein die Ausstattung von Objekten, wie Sie vor Kurzem vermeldet haben. Was ist hierzu im haustextilen Segment zu erwarten?

Meike Kern: Wir werden dieses Mal insbesondere die Zielgruppe Hausdame in den Fokus nehmen. Hausdamen sind Hotel-Managerinnen, die für das Housekeeping und zum Teil auch für den Einkauf von weißer Ware zuständig sind. Gemeinsam mit unserem Partner, der Allgemeinen Hotellerie- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ), laden wir ausgewählte Hausdamen auf die Heimtextil ein und stellen ihnen ein Knowledge-Paket mit Informationen zu relevanten Firmen zur Verfügung. Auf der Messe bieten wir ihnen in unserem Green Village, dem Zentrum für Nachhaltigkeit, Vorträge für ihren Geschäftsalltag an. Eventuell können die Vorträge sogar als Fortbildung geltend gemacht werden. Außerdem sind Führungen über die Messe und ein Branchentreffen am Abend Teil des Programms für die Hausdamen. Wir sind davon überzeugt, dass alle Beteiligten - die angesprochene Zielgruppe und unsere Aussteller - von diesem Match-Making profitieren werden.

Haustex: Ende August haben Sie die offiziellen Heimtextil Trends veröffentlicht. Was sind die dominierenden Themen für 2018?

Die neuen Trendthemen der Heimtextil stehen unter dem Motto: "The future is urban". Damit gehen wir auf das Phänomen ein, dass schon heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt. Wir fragen, wie sich das urbane Leben in Zukunft auf unsere Wohn- und Arbeitswelten auswirkt und stellen Antworten auf diese und weitere Designfragen in unserem "Theme Park" zur Schau. Die Inszenierung auf der Messe wird ein umfassendes Bild zur Gestaltung künftiger Räume abgeben und zahlreiche Pionierprojekte und Kreativarbeiten vorstellen.

Unsere Designer - in diesem Jahr ist das Studio FranklinTill aus London hauptverantwortlich - zeigen zum Beispiel Lösungen für Großstadtmenschen auf, die in zunehmend kleineren Wohnungen leben. Mit viel Einfallsreichtum stellen sie sich dieser Herausforderung und optimieren den verfügbaren Raum mit wandelbarem und adaptierbarem Design.
aus Haustex 09/17 (Wirtschaft)