Haustex/United-Research-Kundenbarometer: Bettwaren Teil 2

Kauffmann holt deutlich auf


Hamburg. Und wenn man denkt, es geht nicht mehr besser, kommt Traumina und fährt ein neues Fabelergebnis ein. Von 16 Einzelkategorien belegt das Unternehmen in dieser Umfrage ein ganzes Dutzend mit dem ersten Platz. In den vier übrigen Disziplinen landet es unter den Top-3. Das ist bislang noch keinem Unternehmen in einem unserer Kundenbarometer gelungen. Folglich erreicht Traumina wieder die beste Benotung unter den acht näher analysierten Lieferanten. Außerdem: Erstmals landen mit Centa-Star und Kauffmann zwei Häuser nach Noten gemeinsam auf Platz zwei.

Im vergangenen Jahr präsentierten sich die Bettwaren-Anbieter, die wir näher unter die Lupe genommen hatten, insgesamt gesehen erneut ausgezeichnet. Eine Durchschnittsnote von 2,08 über alle acht Unternehmen und sämtliche 16 Einzelkategorien verdiente höchstes Lob. In diesem Jahr erreichen die acht Kandidaten einen Notendurchschnitt von 2,13. Das ist nur etwas schlechter und stellt den zweitbesten Wert der mittlerweile insgesamt fünf Marktbefragungen dar. Oder anders ausgedrück: Zurück zur Normalität, denn zwischen 2013 und 2015 erreichten die untersuchten Firmen stets Werte zwischen 2,13 und 2,15. Man muss sich vor Augen führen, dass das ein "gut" als Gesamtnote für alle bedeutet, mit ganz kleinen Abstrichen. Der Bettenfachhandel ist somit mit seinen wichtigen Lieferanten sehr zufrieden, auch wenn die Durchschnittsnote der Firmen in sechs Fällen unter der Vorjahresnote liegt. Zwei Firmen konnten sich gegen den Trend verbessern.

Dass es bei der Einzelbetrachtungen der Lieferanten graduelle Unterschiede gibt, dürfte klar sein. Über allen anderen steht erneut Traumina. Seit der ersten Umfrage hält das Unternehmen in der Gesamtwertung nach Noten den ersten Platz, in diesem Jahr mit der Note 1,74. Das ist eine 2+ nach klassischen Schulnoten. Das Vorjahresergebnis von 1,71 konnte man allerdings nicht ganz halten. In zwölf Kategorien erreicht Traumina den ersten Platz. Hinzu kommen drei zweite Plätze und ein dritter Platz. Traumina gelingt damit das Kunststück, in allen 16 Kategorien zu den besten drei untersuchten Unternehmen zu gehören. Das ist bislang, egal in welcher Warengruppe, noch keinem anderen Anbieter gelungen.

Überhaupt ist Traumina ein Muster an Kontinuität. In einem Drittel aller Einzelkategorien, also in sechs Disziplinen, nimmt das Unternehmen seit der ersten Umfrage den ersten Platz ein. In acht Kategorien konnten die Renchener den ersten Platz des Vorjahres wiederholen: Sympathiewert, Produktqualität, Vertriebspolitik, Zukunftsperspektiven, Verkäuflichkeit der Ware, Freundlichkeit der Marke, Kulanz und Verkaufsförderung. Weitere erste Plätze erreicht man bei der Reklamationsbearbeitung, der Qualität des Innen- und Außendienstes und bei den Konditionen. In allen vier Kategorien stand zuvor Waldenburger auf Platz eins. Waldenburger konnte einen ersten Platz verteidigen in der Kategorie Preis-Leistungsverhältnis. Hinzu kommt ein neuer erster Platz bei der Lieferzuverlässigkeit, zuvor von Centa-Star gehalten. Die Stuttgarter wiederum verteidigten ihren Titel bei der Liefergeschwindigkeit. Und einen neuen ersten Platz heimsten sie für die Markenstärke ein. Diesen Titel musste tatsächlich Traumina abtreten. Allerdings hatte Centa-Star in den früheren Umfragen auch immer den ersten Platz bei der Markenstärke erreichen können.

Auf den Plätzen hinter Traumina hat es recht interessante Veränderungen in der Rangfolge gegeben. Auf dem zweiten Platz nach Noten laufen in diesem Jahr gleich zwei Unternehmen ein: Centa-Star und Kauffmann erhalten jeweils mit der Gesamtnote 2,10 die Silbermedaille. Centa-Star lag schon im letzten Jahr auf der Lauer, mit Note 1,94 nur knapp hinter dem damaligen Zweiten, Waldenburger. 2016 erreichten die Stuttgarter noch 13 Platzierungen unter den besten drei Unternehmen. In dieser Hinsicht muste man etwas Federn lassen, unter dem Strich stehen noch acht Top-Platzierungen: zweimal Platz eins, zweimal zwei und viermal Platz drei.

Erneut einen richtigen Sprung nach vorne hat hingegen Kauffmann vollzogen. Die Verbesserung der Gesamtnote von 2,15 auf 2,10 bedeutet im Ranking einen Sprung von Platz fünf auf Platz zwei. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren lagen die Österreicher noch auf Rang acht. Man befindet sich somit jetzt dort, wo man vom Anspruch der Marke auch früher schon hingehört hätte. Die Investitionen ins Unternehmen zahlen sich somit aus. Centa Star erreicht zweimal den ersten Platz, zwei zweite und vier erste Plätze. Kauffmann, im letzten Jahr zweimal unter den besten drei, schafft dieses Mal je drei zweite und dritte Plätze.

Leidtragender dieser Entwicklung ist, zumindest in der Wertung nach Noten, Waldenburger. Lag man zuletzt bei der Gesamtnote noch bei 1,91, so kommt man diesmal nur noch auf eine 2,13. Trotz einer weiterhin insgesamt guten Note, reicht es diesmal nur noch zum vierten Platz - so wie in der ersten Erfassung vor zwei Jahren. Dabei schaffen die Ostdeutschen es zehnmal unter die Top-3. Nur Traumina ist besser.

Knapp hinter Waldenburger liegt Brinkhaus auf Rang fünf. Die insgesamt gute Gesamtnote 2,17 ist nur minimal schwächer als die 2,14 im Vorjahr. Aber auch die Prestigemarke der EuroComfort-Gruppe wurde von Kauffmann überflügelt. Daran ändern auch je zwei zweite und dritte Plätze nichts. Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem letzten Jahr, als kein Platz auf dem Siegertreppchen zu verzeichnen war.

Das zweite Unternehmen, das neben Kauffmann seine Gesamtnote verbessern konnte, ist Spessarttraum beziehungsweise die Marke Schlafstil: von 2,21 auf 2,18. Dennoch reicht es knapp hinter Brinkhaus erneut nur zum sechsten Platz in der Gesamtwertung. Eine Steigerung gibt es auch bei den Top-Platzierungen. Zuletzt gab es gerade mal einen dritten Platz, in diesem Jahr kommen zwei zweite und zwei weitere dritte Plätze hinzu. Macht in Summe fünf Top-Plätze.

Sanders hat, wie erwähnt, bewegte Monate hinter sich. Das schlägt sich zum Teil auch in den Benotungen durch, sodass insgesamt nach der Note 2,22 nur noch eine 2,32 herausspringt. Dennoch hält man zumindest den siebten Rang des Vorjahres. In Bramsche dürfte man insgesamt Schlimmeres bei der Umfrage erwartet haben. Auf der anderen Seite springt wie in der letzten Befragung auch diesmal kein Platz unter den Top-3 heraus.

Erneut ganz knapp dahinter kommt Badenia gemeinsam mit seiner Marke Irisette auf den achten Rang. Der Rutsch von Gesamtnote 2,15 auf 2,33 ist allerdings recht deutlich. Bei der Einzelbetrachtung werden wir sehen, woran das gelegen hat. Immerhin erreichte das Unternehmen aus dem Badischen einen zweiten und zwei dritte Plätze.

Nicht mehr in der Umfrage erfasst ist die Firma Garanta. Da sie im letzten Jahr den neunten und letzten Platz belegt hat, haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr wieder auf die übliche Zahl von acht Firmen in der Detailanalyse zu gehen.

Etwas anders sieht die Tabelle in der Punktewertung aus. Da im Vergleich zum vergangenen Jahr diesmal nur acht statt neun Unternehmen dem Detail-Check unterzogen wurden, so, wie es sonst auch üblich ist, erhält in dieser Wertung der erste Platz in einer Kategorie auch nur acht statt neun Punkte. Für den zweiten Rang erhält man sieben Punkte und für den achten und letzten Platz nur einen Punkt. Der maximal erreichbare Wert beträgt somit 8x16 Punkte, also 128 Punkte. Da im letzten Jahr mehr Punkte verteilt werden konnten, ist ein Vorjahresvergleich diesmal nicht möglich.

Traumina schafft in diesem Jahr nahezu perfekte 123 Punkte und bestätigt auch in dieser Wertung die Leistung des Vorjahres. Kein Wunder, bei zwölf ersten Plätzen und Top-3-Platzierungen in sämtlichen Kategorien. Ebenfalls wenig verwunderlich, dass angesichts eines bärenstarken Erstplatzierten der Zweite in dieser Wertung einen deutlichen Abstand hat. Allerdings sind es in diesem Fall, wie in der Noten-Wertung, gleich zwei Unternehmen auf dem zweiten Rang. Kauffmann bestätigt auch hier seinen zweiten Platz nach der Durchschnittsnote mit 80 Punkten. Im letzten Jahr landete das österreichische Unternehmen noch auf Rang fünf. Ebenfalls auf 80 Punkte kommt Waldenburger, der Viertplatzierte nach Noten. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um einen Platz. Kauffmann hat zwar nur sechs Plätze unter den besten drei, gegenüber zehn Platzierungen von Waldenburger, erreicht aber die gleichmäßigeren guten Platzierungen. Bei Waldenburger sind auch ein siebter und zwei achte Plätze dabei.

Centa-Star erreicht in dieser Wertung knapp hinter Kauffmann und Waldenburger mit 76 Punkten den vierten Platz - trotz acht Platzierungen unter den besten drei. Im letzten Jahr reichte es noch zu Platz zwei. Auf Rang fünf folgt Brinkhaus mit 69 Punkten, dicht gefolgt von Spessarttraum auf Rang sechs. Im letzten Jahr kam Brinkhaus auf den vierten Platz, Spessarttraum landete auf Rang acht.

Mit deutlichem Abstand folgt Sanders mit 49 Punkten, immerhin noch vor Irisette/Badenia mit 45 Punkten.

Traumina
Insgesamt legt Traumina in dieser Umfrage ein blitzsauberes Ergebnis hin - wieder einmal, denn in den vier vergangenen Umfragen war das Unternehmen auch stets auf dem ersten Platz zu finden. Auch wenn die Gesamtnote leicht unter der des Vorjahres liegt, ist eine 1,74 nach 1,71 für Traumina immer noch der zweitbeste Wert aus allen fünf Umfragen.

Im letzen Jahr stand nur bei zwei Kategorien in der Benotung eine zwei vor dem Komma, diesmal bei dreien. Bei der Note 2,09 in der Verkaufsförderung von der schlechtesten Bewertung zu sprechen, würde in die Irre leiten. Sie ist allenfalls die am wenigsten gute. Auf dem anderen Ende der Notenskala steht eine geradezu sagenhafte 1,19 für die Produktqualität. Von insgesam 103 Händlern, die ihre Wertung für Traumina abgegeben haben, befanden somit nahezu alle die Qualität der Produkte als sehr gut. Diesen Wert sollte man sich in Renchen einrahmen, denn ihn zu wiederholen, dürfte auch für Traumina verdammt schwer werden. Eine weitere Note eins mit kleinen Abstrichen schafft man bei der Sympathie der Marke mit 1,42.

In fast allen Kategorien, mit Ausnahme von vier Disziplinen, landet Traumina in der Benotung auf Platz eins. Die Ausnahmen sind die Markenstärke mit Platz drei, sowie das Preis-Leistungsverhältnis, die Lieferschnelligkeit und die Lieferzuverlässigkeit mit Platz zwei. In sechs Kategorien steht Traumina von Anbeginn unseres Kundenbarometers auf dem ersten Platz: Sympathiewert der Marke, Produktqualität, Vertriebspolitik, Zukunftsperspektiven des Unternehmens, Verkäuflichkeit der Waren, und Verkaufsförderung. Den Titel des Vorjahres hat Traumina außerdem bei der Freundlichkeit der Marke und der Kulanz verteidigen können.

Neuer Kategorie-Sieger ist das Unternehmen bei der Reklamationsbearbeitung, der Qualität des Außen- und Innendienstes sowie den Konditionen. In allen vier Fällen stand zuletzt Waldenburger ganz oben auf dem Treppchen.

Centa-Star
Die Stuttgarter konnten sich in dieser Umfrage um einen Platz auf Rang zwei verbessern, trotz einer etwas schlechteren Benotung von 2,10 nach 1,94. Bei der Lieferschnelligkeit hat das Unternehmen seinen ersten Platz mit Note 1,65 nach 1,71 verteidigt. Neu auf Rang eins steht man bei der Markenstärke. Eine klare Verbesserung von Note 2,21 auf 1,69 sorgte dafür, dass man Traumina diesen Titel abnehmen konnte. Zweite Plätze erreicht man bei der Qualität des Innendienstes und der Verkaufsförderung. Hinzu kommen vier dritte Plätze: Lieferzuverlässigkeit, Zukunftsperspektiven, Warenverkäuflichkeit und Freundlichkeit der Marke. Beim Preis-Leistungsverhältnis landet Centa-Star nur auf dem siebten Platz. Den letzten Rang, Platz acht, gibt es sogar bei der Reklamationsbearbeitung.

Auch wenn die Durchschnittsnote leicht unter dem Vorjahreswert liegt, konnte das Unternehmen in drei Kategorien bessere Benotungen erreichen. Die Produktqualität verbesserte sich von 1,93 auf 1,90. Die Liefergeschwindigkeit stieg wie erwähnt von 1,71 auf 1,65 und die Markenstärke sogar sehr deutlich von 2,21 auf 1,69. Die schlechteste Note erreicht Centa-Star bei der Frage der Vertriebspolitik, sie verschlechterte sich auffallend von 2,11 auf 2,71. Die beste Note von 1,65 erreichte das Unternehmen gleich zweimal in eng verwandten Kategorien, nämlich Liefergeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit.

Kauffmann
Das Unternehmen aus Hörbranz ist ein schönes Beispiel dafür, wie man sich durch klare Fokussierung, Investitionen in die Produktion und langen Atem im Ansehen der Branche eine bessere Position erarbeiten kann. In der ersten Bettwaren-Umfrage landete man mit der Gesamtnote 2,30 auf dem siebten Platz bei acht Teilnehmern. Danach konnte sich das Unternehmenin der Note stetig verbessern. Im vergangenen Jahr landete man bereits mit der Note 2,15 auf Rang fünf, diesmal der Sprung mit Note 2,10 auf Rang zwei. Dazu muss gesagt werden, dass sich nur Kauffmann und Spessarttraum in der aktuellen Umfrage in der Gesamtnote verbessert haben. Dadurch konnte sich Kauffmann gleich um drei Plätze nach vorne schieben.

In diesem Jahr erreicht Kauffmann sechs Platzierungen unter den besten drei Unternehmen. Zuletzt waren es erst zwei. Platz zwei erreicht man bei der Markensympathie, der Produktqualität und den Zukunftsperspektiven. Auf Rang drei landet das Unternehmen bei der Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung und Innendienstqualität. Erreichte man zuletzt noch drei achte Plätze, so ist diesmal die schlechteste Platzierung Rang sieben bei der Kulanz.

Die beste Note ist die 1,73 für die Produktqualität. Die schlechteste Note ist 2,65 für die Verkaufsförderung. Verbesserungen erreichte man in den letzten zwölf Monaten beim Sympathiewert der Marke (1,87 nach 2,14), dem Preis-Leistungsverhältnis (2,06 nach 2,37), der Produktqualität (1,73 nach 1,91), der Vertriebspolitik (2,15 nach 2,16), Lieferschnelligkeit (2,13 nach 2,16), Qualität von Außendienst (2,27 nach 2,34) und Innendienst (1,81 nach 1,84), Markenstärke (2,53 nach 2,56), Zukunftsperspektiven (2,09 nach 2,23) und Markenimage (1,98 nach 2,14).

Jetzt gehört Kauffmann zur Sanders-Gruppe. Mal sehen, wie sich das Unternehmen in den kommenden Jahren entwickelt. Der für einen Großteil des Fortschritts verantwortliche Geschäftsführer Helmut Schrenk ist weiterhin an Bord, nun gemeinsam mit Hans Christian Sanders.

Waldenburger
Nach Noten ging es für Waldenburger um zwei Stufen nach unten, von Rang zwei auf vier. Die Gesamtnote verschlechterte sich von 1,91 doch signifikant auf 2,13, was immer noch eine "gute" Gesamtperformance bedeutet. Von fünf ersten Plätzen bleiben in diesem Jahr noch zwei übrig. Genau genommen sogar nur einer, denn lediglich beim Preis-Leistungsverhältnis konnte das Unternehmen seine Top-Position halten. Neu ist dafür der erste Platz bei der Lieferzuverlässigkeit. Dazu kommen vier zweite Plätze (Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung, Verkäuflichkeit der Ware und Kulanz), sowie vier dritte Plätze (Markensympathie, Lieferschnelligkeit, Freundlichkeit des Markenimages und Konditionen). Macht in der Summe zehn Platzierungen auf dem Siegertreppchen.

Die beste Note erzielt das sächsische Unternehmen mit 1,59 für die Lieferzuverlässigkeit. An der Verkaufsförderung sollte man auf alle Fälle etwas arbeiten. Eine 3,35 als Note ist doch vergleichsweise schlecht und wird mit Platz acht quittiert. Die gleiche Platzierung erreicht Waldenburger für die Qualität seines Außendienstes und die Markenstärke. In dreizehn Kategorien erreicht das Unternehmen als Note ein "gut". Verbessern konnte man sich jedoch nur in drei Kategorien: Die Vertriebspolitik ging von 2,06 auf 1,88, die Lieferzuverlässigkeit stieg von 1,60 minimal auf 1,59 und die Freundlichkeit des Markenimages deutlich von 2,06 auf 1,97. Auffällig auf der anderen Seite ist der Rückgang bei der Qualität des Außendienstes von 2,10 auf 2,58. Das ist fast eine halbe Note.

Brinkhaus
Brinkhaus landet in dieser Umfrage auf Rang fünf, nach Rang vier im Vorjahr und fünf 2015. Auch in der Gesamtnote ändert sich nicht viel: 2,17 nach zuletzt 2,14 und 2,16 vor zwei Jahren. Der Handel attestiert der Marke also eine konstant gute Performance. Im Vergleich zum Notendurchschnitt, der um 0,05 absank, gewinnt Brinkhaus sogar leicht an Boden. Außerdem erreicht man diesmal immerhin in vier Kategorien einen Platz unter den Top-3, was im letzten Jahr gar nicht gelang. Bei der Qualität des Außendienstes und der Freundlichkeit des Markenimages heimst das Unternehmen jeweils zweite Plätze ein. Zwei dritte Plätze erntet Brinkhaus für seine Produktqualität und die Verkaufsförderung.

Die übrigen Platzierungen spielen sich im Mittelfeld ab - mit zwei Ausnahmen. Bei der Verkäuflichkeit der Ware kommt Brinkhaus nur auf den letzten Platz. Und bei den Konditionen springt lediglich der vorletzte Platz heraus. Zumindest in dem Punkt sollte doch relativ kurzfristig etwas optimiert werden können.

Die beste Benotung ist eine 1,79 für die Lieferzuverlässigkeit, knapp dahinter eine 1,82 für die Produktqualität. Die schwächste Note ist 2,49 für die Verkaufsförderung, was gerade eben auch noch ein "gut" ist. Die Noten pendeln somit zwischen einer 2+ und 2-. Verbessern konnte sich Brinkhaus unter anderem bei der Markensympathie von 2,15 auf 2,08, der Reklamationsbearbeitung von 2,03 auf eine glatte 2,00, und der Freundlichkeit des Markenimages von 1,94 auf 1,89. Eine überaus deutliche Verbesserung gelang Brinkhaus in der Produktqualität, sie verbesserte sich von 2,17 auf 1,82. Und auch die Qualität des Außendienstes wird klar besser benotet, mit 2,11 nach 2,39. Er rückt damit an den Innendienst heran, der unverändert mit 2,00 benotet wird.

Auf der anderen Seite gibt es auch Disziplinen, die den Vorjahresstand nicht halten konnten. So sackte das Preis-Leistungsverhältnis von 2,18 auf 2,47 signifikant ab. Die Warenverkäuflichkeit verschlechterte sich auf 2,42 nach 2,11. Und die Konditionen werden auch nicht mehr so gut bewertet, 2,46 nach 2,20.

Spessarttraum
Das Unternehmen aus dem bayerischen Gemünden konnte seine Gesamtnote leicht von 2,21 auf 2,18 verbessern. Dennoch bleibt es knapp hinter Brinkhaus auf Rang sechs. Dafür kann man in diesem Jahr fünf Platzierungen unter den besten drei in einer Einzeldisziplin konstatieren. Im Vorjahr ging Spessarttraum in dieser Hinsicht leer aus. Rang zwei gibt es jeweils für die Konditionen und die Kulanz. Hinzu kommen dritte Plätze für das Preis-Leistungsverhältnis, die Vertriebspolitik und die Außendienstqualität. Die beste Note ist eine 1,90 für die Lieferzuverlässigkeit. Am schlechtesten wird die Markenstärke von Schlafstil mit 2,96 bewertet.

In acht Kategorien attestieren die Befragten Spessarttraum eine bessere Arbeit als vor einem Jahr. Hinzu kommen zwei Kategorien mit konstanter Bewertung (Innendienstqualität und Lieferschnelligkeit). Besser schneiden diesmal Markensympathie ab (1,99 nach 2,24), Produktqualität (1,99 nach 2,22), Lieferzuverlässigkeit (1,90 nach 1,96) Reklamationsbearbeitung (2,03 nach 2,08), Markenfreundlichkeit (2,23 nach 2,33), Konditionen (2,13 nach 2,21) und Kulanz (1,97 nach 2,00). Besonders hervorzuheben ist jedoch die Qualität des Außendienstes: Seine Note verbesserte sich von 2,52 auf 2,12. In den übrigen sechs Kategorien ist die Note leicht schlechter als im Vorjahr ausgefallen.

Sanders
Bedenkt man, dass Sanders im letzten Jahr und den ersten Monaten dieses Jahres mit der Insolvenz massivste Probleme hatte, ist die Bewertung durch den Fachhandel in der aktuellen Branchenumfrage noch recht glimpflich abgelaufen. Ganz offensichtlich hat man im Bramsche alles in Bewegung gesetzt, um die Handelspartner nicht im Regen stehen zu lassen. Sie bewerten die Gesamtperformance des Unternehmens mit 2,32 nur leicht schlechter als vor einem Jahr: Ein "gut", wenn auch mit Abstrichen.

Als einziges der acht Unternehmen erreicht Sanders in keiner Kategorie eine Top-3-Platzierung, wie schon im Vorjahr. Beste Platzierungen sind Rang vier für die Produktqualität, die Reklamationsbearbeitung, die Qualität des Innendienstes, Konditionen und Kulanz. Auf der anderen Seite stehen achte Plätze für die Lieferzuverlässigkeit, die Freundlichkeit des Markenimages und die Zukunftsperspektiven. Allerdings sollte die Zukunft des Unternehmens jetzt geklärt sein, wo der österreichische Investor Grossnigg das Sagen hat. Da scheint noch Aufklärungsbedarf zu bestehen.

Für die Reklamationsbearbeitung erhält das Unternehmen auch mit 1,85 die beste Note, dichtauf gefolgt von der Produktqualität mit 1,86. Die Verkaufsförderung wird nur mit einer 3,00 bewertet, der schlechtesten Note unter den 16 Einzeldisziplinen.

Trotz dem unternehmerischen Feuer unter dem Dach ist es Sanders gelungen, sich in fünf Kategorien zu verbessern. Markensympathie ging von 2,18 auf 2,11. Die Produktqualität wird mit 1,82 nach 2,17 sogar deutlich besser bewertet. Die Reklamationsbearbeitung stieg leicht von 2,08 auf 2,03. Die Konditionen werden mit 2,26 nach 2,31 benotet. Auch die Qualität des Außendienstes wird mit 2,31 nach 2,51 deutlich besser bewertet. Nun gilt es für das Unternehmen, wieder nach vorn zu blicken und zu alter Stärke zurück zu finden.

Irisette/Badenia
In der letzten Umfrage konnte sich Badenia mit seiner Lizenzmarke Irisette von Rang neun auf Rang fünf hocharbeiten, Ergebnis einer Notenverbesserung von 2,41 auf 2,15. War das nur ein Zwischenhoch? Jedenfalls geht es in der Gesamtnote wieder auf 2,33 herunter. Damit bleibt man zwar immer noch über dem Wert vor zwei Jahren, landet aber dennoch nur auf dem achten und letzten Platz. Einen zweiten Platz erreicht man bei der Markenstärke, wahrscheinlich Irisette geschuldet. Dritte Plätze gibt es für die Verkäuflichkeit der Ware und die Freundlichkeit des Markenimages. Dem stehen aber auch acht Platzierungen auf dem vorletzten und letzten Platz gegenüber. Die beste Note ist 1,79 für die Lieferzuverlässigkeit, die 2,85 für die Verkaufsförderung ist die schwächste Note.
Das Unternehmen hat sich jedoch nicht durchgehend in seiner Leistung verschlechtert. Die Vertriebspolitik wird nun mit 2,76 nach 2,84 bewertet. Die Lieferschnelligkeit ging auf 1,79 nach 1,94. Die Qualität des Außendienstes verbesserte sich auf 2,47 nach 2,59, also von einer 3+ auf 2-. Die Markenstärke wurde mit 1,85 nach 2,22 deutlich besser bewertet. Und auch die Warenverkäuflichkeit ging leicht von 2,06 auf 2,03 hoch.

Was ist Ihnen wichtig?
Legen Sie bei Ihren Lieferanten mehr Wert auf einwandfreie Ware oder auf ein Produkt, das beim Endverbraucher bekannt ist? Zur besseren Übersicht haben wir mehrere Disziplinen zu sechs Oberbegriffen zusammengefasst, anhand derer jeder seine Prioritäten beim Einkauf festlegen kann.

Mensch
Sympathie, Freundlichkeit, Qualität von Innen- und Außendienst sind Faktoren, bei denen es "menschelt" - nicht zu unterschätzen in einem "peoples business" wie der Bettenbranche. Traumina steht hier nach wie vor auf dem Siegertreppchen ganz oben. Aber Platz zwei und drei sind jetzt neu besetzt. Auf Platz zwei steht diesmal Kauffmann, auf drei läuft Brinkhaus ein. Sie verdrängen Waldenburger beziehungsweise Centa-Star.

Geld
Zum Faktor Geld zählen das Preis-Leistungsverhältnis, Konditionen und Kulanz sowie die Reklamationsbearbeitung. Traumina und Waldenburger wechseln in dieser Kategorie die Plätze vom Vorjahr, wobei diesmal Traumina die Nase vor Waldenburger hat. Spessarttraum ist Neueinsteiger auf Rang drei und verdrängt Centa-Star.

Image
Die Markenstärke und die Verkaufsförderung bestimmen das Markenimage. Auch hier gibt es einen Wechsel auf eins und zwei, denn Centa-Star verdrängt diesmal Traumina von Platz eins. Auf dem dritten Platz bleibt Irisette/Badenia.

Dienstleistung
Die Warenversorgung muss stimmen. Sie wird beeinflusst durch Lieferschnelligkeit und Lieferzuverlässigkeit. Centa-Star bestätigt seinen ersten Platz vom Vorjahr. Traumina rückt jedoch eins auf, auf Rang zwei, und verdrängt Waldenburger diesmal auf den dritten Platz.

Produkt
Qualität und Verkäuflichkeit bestimmen die Güte eines Produktes. Traumina bleibt in dieser Kategorie klar die Nummer eins. Waldenburger folgt erneut auf dem zweiten Platz. Neu auf dem dritten Rang steht Kauffmann und folgt damit auf Centa-Star.

Zukunft
Der Handel wünscht zuverlässige Lieferanten, die auch morgen noch Partner sind. Vertriebspolitik und die Zukunftsperspektiven sind dafür wichtige Determinanten. Auch hier steht Traumina auf dem ersten Platz und verteidigt den Titel vom Vorjahr. Waldenburger rückt einen Platz auf und kommt diesmal auf den zweiten Rang. Den damit frei gewordenen dritten Rang nimmt Kauffmann ein. Nicht mehr dabei ist hier Centa-Star, zuletzt auf Rang zwei.

Ab ins Internet?
Der Bettenmarkt wird derzeit durch diverse Anbieter im Internet kräftig aufgemischt. Umsätze, die früher in stationären Geschäften erzielt worden wären, sind inzwischen ins Internet abgewandert. Wie geht man mit diesem Trend um? Die Königslösung dafür ist noch nicht gefunden - weder vom Handel noch von der Industrie. Haustex interessierte die Meinung des Bettenfachhandels zu einem eigenen Online-Shop.

Mit 22 Prozent hat gut jeder fünfte Einzelhändler frühzeitig auf den immer stärker werdenden E-Commerce in der Branche reagiert und verfügt bereits über einen eigenen Shop. Weitere 14 Prozent hätten gerne einen, haben aber von der Eröffnung Abstand genommen, weil sie befürchten, dass ihnen der Aufwand zu groß sein würde. Tatsächlich wird von Experten immer wieder postuliert, dass man einen Online-Shop mit dem gleichen Aufwand betreiben solle, wie ein stationäres Geschäft, oder es doch lieber bleiben lassen sollte.

Elf Prozent sehen die Notwendigkeit, eines Tages ins Online-Geschäft einsteigen zu müssen. Schieben es aber lieber erst einmal auf die lange Bank. Sieben Prozent sind von diesem Absatzkanal eher weniger überzeugt und bleiben im Ungefähren: "Vielleicht irgendwann mal." Knapp die Hälfte, 46 Prozent, jedoch lehnt die Eröffnung eines eigenen Internet-Shops strikt ab. Diese Händler sind offenbar der Überzeugung, dass ohne Beratung direkt am POS nichts geht und finden: "Die Kunden sollen in mein Geschäft kommen."

Haustex/United-Research-Handelsumfrage - So lief die Befragung
1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Bettwaren-Anbieter besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert von den acht vorab ausgewählten Bettwaren-Marken diejenigen, die sie in ihrem Geschäft führen. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat das Marktforschungsunternehmen eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Juli 2017 in ganz Deutschland 154 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 09/17 (Wirtschaft)