Lenzing

Erster Spatenstich für Tencel-Erweiterung


Heiligenkreuz/A. Die Lenzing Gruppe baut die Kapazitäten zur Produktion der Spezialfaser Tencel am burgenländischen Standort Heiligenkreuz aus. Im Juni erfolgte der feierlich begangene erste Spatenstich.

In den Ausbau der Produktionskapazitäten unserer hochwertigen botanischen Spezialfasern investieren wir in Heiligenkreuz in den kommenden zwölf Monaten rund 70 Mio. Euro", beziffert Lenzing-Vorstandschef Stefan Doboczky. "Damit reagieren wir auf die weltweit starke Nachfrage nach neuartigen Tencel Premium-Fasern wie die Refibra-Faser."

Die Investition bringt zusätzliche Kapazitäten von jährlich etwa 25.000 Tonnen an Fasern. Sie würden den Kunden ab Ende des ersten Quartals 2018 zur Verfügung stehen, schätzt das Unternehmen. "Wir sind in Heiligenkreuz vor 20 Jahren mit der Produktion von Lyocell-Fasern gestartet und haben den Standort zu einem der größten industriellen Arbeitgeber im Südburgenland ausgebaut. Die neue Investition ist ein weiterer Meilenstein in dieser Erfolgsgeschichte und bringt der strukturschwachen Region einen erneuten Wachstumsschub",betont Bernd Zauner, Geschäftsführer von Lenzing Fibers Heiligenkreuz.

Die Lyocell- Fasern werden heute unter dem Markennamen Tencel vertrieben. Eine aktuelle Studie unter wissenschaftlicher Leitung von Friederich Schneider, Professor an der Johannes Kepler Universität in Linz, errechnete erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte durch das Lenzing-Werk Heiligenkreuz. Neben den rund 230 Arbeitsplätzen bei Lenzing Fibers selbst würden durch die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region insgesamt rund 940 Arbeitsplätze langfristig gesichert. Die zusätzliche Wertschöpfung durch das Werk für das Südburgenland betrage rund 102 Mio. Euro pro Jahr.

In den 20 Jahren des Bestehens wurden kumuliert fast 700.000 Tonnen Fasern aus Heiligenkreuz abgesetzt und bis nach China, Korea und Japan exportiert. Das Werk Heiligenkreuz wurde auf Grund der rasch wachsenden Nachfrage kontinuierlich erweitert. Lenzing hat bisher insgesamt rund eine dreiviertel Milliarde Euro in den Auf- und Ausbau der Produktionskapazitäten für Tencel Fasern investiert und produziert diese Spezialfasern neben Heiligenkreuz auch in Lenzing, in Mobile (USA) und in Grimsby (Großbritannien).

Die in Heiligenkreuz eingesetzte Lyocell-Technologie zeichnet sich durch besondere Umweltfreundlichkeit aus. Die Zellulosefasern werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz in einem Verfahren mit geschlossenen Kreisläufen gewonnen, sodass es nur ein Minimum an umweltbelastenden Emissionen gibt. Tencel-Fasern haben aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften ein besonders breites Anwendungsgebiet, sowohl in der Modewelt, als auch im technischen Bereich und bei Vliesstoffen. Lenzing ist weltweit der mit großem Abstand führende Hersteller von Lyocellfasern und entwickelt diese Technologie kontinuierlich weiter.
aus Haustex 07/17 (Wirtschaft)