EPLF Verband der europäischen Laminatbodenhersteller e. V.

Europas Laminathersteller haben die Kurve gekriegt

Nach dem Sechs-Jahres-Tief in 2015 meldet der EPLF für 2016 ein Sechs-Jahres-Hoch. Schwierig bleibt es für die Laminathersteller in Westeuropa, speziell Deutschland. Der Verband selbst positioniert sich daher noch stärker als Qualitäts- und Innovationsplattform.

Ein gutes Jahr liegt hinter den Mitgliedern im Verband der Europäischen Laminatboden-hersteller. Die Absatzkurve zeigt nach einer Delle in 2015 wieder nach oben. 476 Mio. m2 Laminat-böden aus europäischer Produktion haben die 17 im EPLF organisierten Firmen und Konzerne 2016 weltweit absetzen können. Das entspricht einem ordentlichen Plus von 5,6 % und einem Sechs-Jahres-Hoch, so der stellvertretende Vorsitzende Max von Tippelskirch (Swiss Krono) bei der Präsentation der Zahlen während der Domotex-Pressekonferenz. Bemerkenswert ist diese Entwicklung auch deshalb, weil das Ausscheiden eines Verbandsmitgliedes aus der Türkei - der wesentliche Grund für die Einbußen 2015 - mehr als wettgemacht wurden.

Besonders gut hat sich Nordamerika entwickelt, wo mit 47 Mio. m2 ganze 22,6 % mehr verkauft wurden als im Vorjahr. Lateinamerika verharrte hingegen bei 17 Mio. m2. Anlass zur Zufriedenheit gab Osteuropa, wo die Absatzmengen auf 126 Mio. m2 (+13,4 %) stiegen. Größter Einzelmarkt bleibt Russland mit 34 Mio. m2. Angesichts eines Plus von 16,7 % sieht man sich beim EPLF in den Bemühungen bestätigt, mittels einer eigenen Arbeitsgruppe die Regeln und Qualitäts-kriterien auf dem dortigen Markt zu verbessern. Ebenfalls in der Aufwärtstendenz befindet sich die Region Asien-Pazifik, wobei die Werte nach Auskunft von Tippels-kirchs aufgrund statistischer Verfeinerungen nur bedingt vergleichbar sind.

Dass es 2016 trotz teils zweistelliger Zuwächse insgesamt "nur" 5,6 % mehr waren als 2015 liegt an Westeuropa. In den Top 5 der Einzelmärkte sanken die Absatzmengen in Deutschland um 3,6 % auf 63 Mio. m2 und in der Türkei um rund 15 % auf 26 Mio. m2. Frankreich (37 Mio. m2) und die Niederlande (19 Mio. m2) zeigten zumindest Konstanz. Lediglich in Großbritannien ging es bergauf (+8 % auf 33 Mio. m2). Inklusive der übrigen Länder summieren sich die Mengen auf 249 Mio. m2. Und das sind 1,5 % weniger als ein Jahr zuvor.

Hier gilt es, verlorene Marktanteile zurückzu-gewinnen und beim EPLF setzt man dazu vor allem auf Qualität und Innovation. "Wir agieren als Verband der Innovatoren. Wir weisen den Weg für die Innovationen von morgen. Und wir bieten die optimale Plattform, um die nötigen Qualitäts-anforderungen für besseres Laminat weltweit durchzusetzen. Das könnte ein einzelnes Unternehmen alleine nicht Leisten", stellte EPLF--Präsident Ludger Schindler (Meisterwerke Schulte) fest. Als Beispiel für erfolgreiche Anstrengungen in diese Richtung nannte er die Entwicklung neuer Prüfverfahren - aktuell angestoßen zum Thema Stuhlrollentest -, die Verbesserung von Fertigungstechnologien und die Normenarbeit.

Nach innen versucht man den Innovationsgedanken durch das "Forum of Innovations" voranzutreiben. Das Tagungsformat ergänzt die jährliche Mitgliederversammlung und informiert gezielt über die Zukunftsthemen in der Branche. Die Premiere 2016 wertet die Verbands-spitze als Erfolg. 2017 wird es eine Fortsetzung geben.


*) Die prozentualen Veränderungen beziehen sich auf nicht gerundete Mengenangaben.
aus BTH Heimtex 02/17 (Wirtschaft)