Bosch im Zeitalter der Vernetzung

Was man heute alles mit einem Elektrowerkzeug anfangen kann

Fläche ausmessen, Diele ablängen, Loch in die Sockelleiste bohren, manuell dokumentieren - das war gestern. Heute gibt es Werkzeuge mit viel ausgeklügelteren Funktionen, die dem Handwerker Arbeit abnehmen: Sie sind über eine App mit dem Smartphone verbunden, lassen sich teilweise fernsteuern, legen ihre Daten in einer Cloud ab und machen die Dokumentation einfacher und effizienter. Bosch bringt sieben dieser neuen, vernetzbaren Messgeräte und Elektrowerkzeuge jetzt innerhalb seiner blauen Profi-Linie auf den Markt.

Bosch will dem Handwerker den Praxisalltag auf der Baustelle erleichtern. Dazu baut der Elektrowerkzeugspezialist sein Angebot an vernetzten Geräten weiter aus. Die neue Generation der blauen Profi-Linie innerhalb des Bosch Connectivity-Systems bietet intelligente Lösungen, die darauf zielen, den Arbeitsablauf zu optimieren, Prozesse zu vereinfachen und manuelle Übertragungsfehler zu vermeiden. Ralph Dammertz, Leiter des Produktbereichs Profigeräte für industrialisierte Märkte,, sieht einen entsprechenden Bedarf dafür: "Sind Handwerker bereit für die digitale Welt? Ja, denn 61 % nutzen ständig ihr Smartphone."
Im Bereich Messtechnik lassen sich die Laserentfernungsmesser GLM 50 C Professional und GLM 100 C Professional sowie der Thermodetektor GIS 1000 C Professional mit mobilen Endgeräten koppeln und machen so die Dokumentation einfacher. Neu im Programm ist der Kombilaser GCL 2-50 C Professional, dessen drehbares Mini-Stativ sich fernsteuern lässt. Auch dann, wenn der Handwerker auf einer Leiter steht, kann er den Laser per Smartphone bequem ausrichten.

Bei den professionellen Elektrowerkzeugen gibt es gleich mehrere vernetzbare Neuheiten: Dazu zählen ein 18 Volt Bohr- und Schlagbohrschrauber der "Robustseries" namens GSR 18V-75 C Professional, sowie das Gerät GSB 18V-75 C Professional. Zwei weitere Modelle der "Dynamicseries" - GSR 18V-60 C Professional und GSB 18V-60 C Professional - folgen im Januar 2017 in dieser Ausstattung. Damit lassen sich die Werkzeuge individuell und anwendungsspezifisch anpassen. Über sein Smartphone kann der Nutzer beispielsweise einstellen, dass die Schutzfunktion gegen Handgelenkszerrungen (Kick-Back Control) früher auslöst. Via App kommt sogar eine Warnmeldung, falls der Motor gestoppt wurde, etwa wegen Überhitzung.

Auch der Akku-Winkelschleifer GWS 18V-125 ISC Professional bietet diese Möglichkeiten. Zusätzlich liefert eine mehrfarbige, elektronische HMI-Anzeige Informationen zum Gerätestatus, unter anderem zur verbleibenden Restlaufzeit des neuen Hochleistungsakkus.
Beim Baustellenlicht GLI 18V-1900 C Professional schließlich lässt sich die Lichtstärke per Smartphone zum Ausleuchten von Arbeitsbereichen ändern, beispielsweise um Schlagschatten zu vermeiden. Helligkeitswerte mit bis zu 1.900 Lumen Leuchtkraft können für den Einsatz am nächsten Tag gespeichert und vor Arbeitsbeginn eingeschaltet werden.

Wie steuert man die vernetzten Produkte?

Alle Messgeräte und Elektrowerkzeuge des Bosch Connectivity-Systems können aus einer einzigen App heraus konfiguriert und gesteuert werden. Von der Bosch Toolbox App aus können Handwerker auch auf "Track-My-Tools" zum Auffinden und Überwachen eines Gerätes zugreifen, ebenso auf die "Measuring Master App" zur Dokumentation von Messwerten und die klassischen Funktionen wie Aufmaß-Kamera, Baudokumentation, Maßeinheiten-Rechner und Produktkatalog aller Bosch Profi-Elektrowerkzeuge. Erweiterungen der Bosch Toolbox App sind kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store für Smartphones mit Android- oder iOS-Betriebssystemen erhältlich. Die neuen Connectivity-Geräte selbst stehen ab Herbst 2016 zur Verfügung. Wolfgang Hirschburger, Entwicklungsleiter für Profigeräte in industrialisierten Märkten: "Bosch bietet eine eigene, sichere Cloud, in der alle Power Tools integriert und verbunden sind. Wer will, kann seine Geräte dort registrieren lassen."

Doch Vernetzung ist nicht alles: Kabellose E-Werkzeuge versprechen höhere Produktivität und geringeren Planungsaufwand. Vor allem, wenn man sie auf dem Weg von und zur Arbeit aufladen kann. Dazu hat Bosch die "Wireless Charging L-Boxx Bay" entwickelt, mit der zwei 2,5 Ah-Akkus in 40 bis 70 Minuten zu 80 % geladen werden können - je nach Stromversorgung und Fahrzeugtyp.

Mit vollgeladenem Akku kann man mit dem Bohrschrauber GSR 10,8 V-EC Professional bis zu 1.000 Schrauben mit 4 x 40 mm in Weichholz eindrehen. Die Kreissäge GKS 10,8 V-LI Professional sägt bis zu 25 m MDF-Platten mit 18 mm Dicke und die Stichsäge GST 10,8 V-LI Professional bis zu 7,5 m Weichholz mit einer Dicke von 24 mm. Wer auf kleinstem Raum induktive Akkus im Fahrzeug aufladen will, greift auf den "Wireless Charging Car Charger" zurück. Er entspricht der Größe der stationären Ladestation, ist also nur rund 17 x 12 cm groß, und verfügt ebenfalls über einen
12V-Anschluss.

Flaggschiff der Bosch-Akkus ist der Hochleistungsakku GBA 18V 6,3 Ah Eneracer. Ab Herbst sorgt er bei kompakter Größe mit seinen verbesserten, zellinternen Stromverbindern für höhere Ströme und mehr Power.

Der Würstchen-Test

Den Parkett- und Bodenleger dürften noch zwei andere Geräte interessieren: der Multi-Cutter und eine Tischkreissäge, die nicht in den Finger sägt.

In Zusammenarbeit mit Fein, dem Weltmarktführer für oszillierende Elektrowerkzeuge, hat Bosch für das Programm professioneller Multi-Cutter eine neue Starlock-Aufnahme entwickelt. Sie soll in Zukunft zum weltweiten Standard werden. Bosch bietet seine Multi-Cutter in drei Leistungsklassen an: Starlock, Starlock Plus und Starlock Max. Die kleineren Leistungsklassen passen jeweils auf die größere Maschine. Das bedeutet, alle 48 Zubehörteile sind auf dem Starlock Max-Gerät nutzbar, zudem ist alles Starlock-Zubehör mit den bisher erhältlichen oszillierenden Elektrowerkzeugen rückwärts kompatibel.

Unter den fünf neuen Bosch-Multi-Cuttern gibt es den 300 W starken GOP 30-28 Professional der Leistungsklasse Starlock, mit dem beispielsweise das Ausfräsen von Fugen an Wand- und Boden bewerkstelligt werden kann. Mit einem 10,8 V-Akku ausgestattet ist der GOP 10,8V-28 Professional. Dieses Gerät mit bürstenlosem EC-Motor empfiehlt sich für kleine Anpassungen und bietet Handwerkern hohe Flexibilität. Ganz schnell lässt sich der Zubehörwechsel bei den Cuttern GOP 55-36, GOP 40-30 und dem Akku-Multi-Cutter GOP 18V-28 bewerkstelligen - durch das sogenannte Snap-In-System, das wie eine Skibindung funktioniert: Zubehör hinlegen, Starlock-Aufnahme darauf drücken, schon sitzt das Zubehör und die Arbeit kann starten.

Abschließend noch ein Wort zur Sicherheit bei Tischkreissägen. Zum Schutz der Finger hat Bosch eine extrem schnelle Stopp-Funktion entwickelt. Gerät ein Finger in das senkrecht rotierende Sägeblatt, bremst die Maschine mit einem lauten Knall. Der Schreck lässt sich damit nicht vermeiden, aber der Finger erleidet höchstens einen Kratzer. Die Effektivität der Stopp-Funktion lässt sich im "Würstchen-Test" belegen. Um die Säge anschließend wieder in Gang zu bekommen, muss der ausgelöste Bremsbolzen ausgewechselt werden.
aus FussbodenTechnik 05/16 (Sortiment)