f.a.n. Frankenstolz Schlafkomfort

Matratzenfertigung in neuer Dimension


Oschatz. Nicht nur aus der Vogelperspektive ist das mit 25.000 Quadratmetern Produktionsfläche außer-gewöhnliche Ausmaß der neuen Matratzenfabrik von f.a.n. frankenstolz Schlafkomfort am sächsischen Standort Oschatz zu erkennen. Genauso beeindruckt die Dimension der Fertigung.


Mit seiner Leistungsfähigkeit sei das Werk jetzt "auf der Höhe der Aufgaben angekommen", heißt es bei Frankenstolz. Ende 2013 wurde der Neubau von Werk 2 in Oschatz fertiggestellt. 25 Millionen Euro hat das Unternehmen investiert. Nach und nach wurde anschließend die vollständige Inbetriebnahme vollzogen, wie Geschäftsführer Volker Maidhof erklärt. In allen Fertigungsstufen habe hier dem neuesten Stand entsprechende Technik Einzug gehalten. Der Maschinenpark sei eigens für den Anspruch von Frankenstolz entwickelt worden.

Unter einem Dach vereint sind jetzt neben der eigenen Vlieserzeugung auch die Lagerung und das Schneiden der Schaumblöcke, sprich deren Konfektionieren zu Matratzenkernen. Auch die EDV-gesteuerte "Hochzeit" der Kerne mit den Bezügen, die Lagerhaltung und die Kommissionierung für den Versand finden hier statt. Im Zwei-Schicht-Betrieb produzieren aktuell etwa 120 Mitarbeiter 4.000 Matratzen pro Arbeitstag.

Frankenstolz will bei der Matratzenherstellung über die weitere Optimierung der Abläufe zukünftig noch eine Wachstumsrate von 30 Prozent erzielen. Um dieses Ziel realisieren zu können, plant das Unternehmen bereits weitere Investitionen im Bereich der Stepperei und in die Erweiterung von Lagerflächen, um Platz für neue Produktionskapazitäten zu schaffen.

Die Produktionsabläufe sind auf individuelle Sortimente, auch Private Label, eingestellt. Neben Walzenauftragsklebelinien wurden Techniken wie Formschneiden, Profilieren und das Crushen von Schaumstoffkernen in die neue Fabrik integriert. Durch die nach dem heutigen Stand neuesten und effektivsten Schneideanlagen, so Frankenstolz, könnten vielfältige Kernsysteme erzeugt werden.

Neue Techniken für Belüftung und Atmungsaktivität in den Kernsystemen wie senkrechte Bohrungen für Kaltschaummatratzen sind bis zu einer Höhe von 30 cm möglich. Man sei in der Lage, bis zu 150 unterschiedliche Kernsysteme zu bearbeiten. "Dafür ist die Fabrik konzipiert worden. Der Aufgabe haben wir uns in den zurückliegenden zwei Jahren mit Erfolg gestellt; dieser Knoten ist wirklich aufgegangen", bilanziert Geschäftsführer Maidhof. Er berichtet, dass aktuell zu 80 Prozent geklebte Kerne zu Federkern- bzw. Sandwichmatratzen verarbeitet werden. Dabei habe der Anteil Boxspringmatratzen mit Bauhöhen bis 32 Zentimeter erheblich zugenommen.

Herzstück der in vielen Teilen automatisierten Matratzenfertigung ist das auf Schlafsysteme abgestimmte, EDV-gestützte Hochregallager mit einer Höhe von mehr als 20 Metern. Es dient mit seinen 12.000 Stellplätzen vor allem als Kommissionierungslager. Bei intelligenter Vorsortierung der als nächstes zu erledigenden Aufträge sind hier pro Stunde rund 400 Ein- und Auslagerungen möglich. Eine geräuschlos dahingleitende Elektro-Bodenbahn führt die aus der Produktion ankommenden Matratzen einerseits dem Lager zu und andererseits aus dem Lager zu den unmittelbaren Versandlagerplätzen.

Frankenstolz hat damit eines der modernsten Matratzenwerke Europas errichtet. Während die Produktionszahlen in den zurückliegenden Monaten "steil nach oben" gingen, sieht sich das Unternehmen jetzt auf der Zielgeraden. Für eine Kapazität von 6.000 Matratzen pro Tag sei der Produktionsstandort schließlich ausgelegt, erklärt das Unternehmen. Das Ziel soll in absehbarer Zeit erreicht sein.
aus Haustex 04/16 (Wirtschaft)