Who is Who in der Anwendungstechnik

Rudolf Ritz

Leiter der Anwendungstechnik
Debolon Dessauer Bodenbeläge GmbH & Co. KG

Ebertallee 209 06846 Dessau-Roßlau
Tel.: 03 40 / 6 50 04 30
Fax: 03 40 / 6 50 02 02
Mobil: 01 72 / 3 72 24 20
E-Mail: rritz@debolon.de
Internet: www.debolon.de

Beruflicher Werdegang
-1979 Abitur
-1984 Gesellenbrief Raumausstatter
-1987 Raumausstattermeister
-2003 ö.b.u.v. Sachverständiger für das Raumausstatterhandwerk und Bodenlegergewerbe
-2003 Mitglied im Bundesverband der Sachverständigen für Raum und Ausstattung (BSR)
-2009 Anwendungstechniker in der Bodenbelagsindustrie
-seit 2012 Leiter der Anwendungstechnik Debolon Dessauer Bodenbeläge

Aufgabenstellung im Unternehmen
-Mitarbeit bei der Produktentwicklung
-Durchführung und Organisation von externen und internen Produktschulungen
-Anwendungstechnische Beratung von Kunden, Architekten, Entscheidern im In- und Ausland
-Begutachtung und Bewertung von Beanstandungen im In- und Ausland
-Mitarbeit und Repräsentanz in Arbeitsgruppen

Anwendungstechnischer Service im Unternehmen
Die Anwendungstechnik von Debolon bietet ihren Kunden und Planern einen kompletten Beratungsservice für Bauvorhaben von der Ausschreibung über die Einweisung auf der Baustelle bis zur objektbezogenen Reinigungsempfehlung. In dem mittelständischen Unternehmen mit 120 Mitarbeitern sind die Hierarchieebenen flach und effizient gehalten. Fragestellungen und Entwicklungen können so schnell und direkt gelöst und abgestimmt werden. Alle Abteilungen sind am Produktionsstandort Dessau beheimatet. Schwerpunktthemen der Anwendungstechnik sind drei Produktgruppen: heterogene Vinylbodenbeläge, Modulbodenbeläge und Treppensysteme.

Besonders durch die wachsende Auslandspräsenz von Debolon ergeben sich zukünftig für die Anwendungstechnik weitere und anspruchsvollere Aufgabenstellungen.

Praxisbeispiel
In einem Altenpflegeheim wurden in der Süd- und Westlage besonders große und bodentiefe Fenster eingebaut. Der Architekt hatte diesem Umstand mit einer speziellen Sonnenschutzverglasung Rechnung getragen und keine separate Sonnenschutzeinrichtung für das Bauvorhaben projektiert. Sowohl der Bodenleger als auch der Betreiber des Altenpflegeheims hatten den Sonnenschutz in der Planungsphase explizit mit dem zuständigen Architekturbüro besprochen.

Nach drei Monaten traten in den fensternahen Bereichen Farbveränderungen des Vinylbodenbelags auf. Daraufhin wurden die Lichtechtheit des Belags, die Eignung des eingesetzten Sonnenschutzglases sowie die Eignung der eingebauten Spachtelmassen und Klebstoffe geprüft.

In dem gleichen Altenpflegeheim sind in einem ersten Bauabschnitt Vinylbodenbeläge in einer vergleichbaren Bausituation verlegt worden. Hier wurden zeitgleich mit der Verlegung des Bodenbelags innenliegende Plisseeanlagen an den Fenstern durch einen Raumausstatter montiert. Eine Verfärbung der Bodenbeläge blieb aus.

Nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse stand fest, dass die Lichtechtheit des Bodenbelags, entsprechend seiner technischen Vorgaben im Ergebnis mit 6, aktuell 7 eingestuft worden war. Auch die Prüfung der eingesetzten Grundierungen, Spachtelmassen und Klebstoffe ergab keine Abweichungen von den Einbauvorgaben. Alle Produkte waren im System und nach den Vorgaben des Klebstoffherstellers korrekt vom Bodenleger eingebaut worden.

Ursache für die Verfärbungen des Belags war das Sonnenschutzglas. Das ausgeschriebene Spezialglas war besonders als Wärmedämmglas vom Hersteller ausgewiesen worden. Eine gesonderte oder spezielle Sonnenschutzfunktion war in dieser verbauten Glassorte nicht vorhanden.

Die Tatsache, dass in Bauvorhaben mit großen Fensterfronten nicht termingerechte, ungeeignete oder nicht praxistaugliche Sonnenschutzeinrichtungen eingebaut werden, führt in der Praxis immer wieder zu Verfärbungen von Bodenbelägen.

Brancheneinschätzung
Es ist wichtig, dass die Wertschätzung der handwerklichen Arbeit in der öffentlichen Wahrnehmung gesteigert wird. Der Boden- und Parkettleger hat heute hohe Anforderungen zu bewältigen, muss sich dafür laufend über aktuelle Entwicklungen informieren. Daneben sind kaufmännische und soziale Kompetenzen gefragt. Der Parkett- und Bodenleger der Gegenwart und der Zukunft muss ein Allroundgenie sein.

Für die Branche der elastischen Bodenbeläge sieht Ritz gespannt und mit großen Erwartungen in die Zukunft. Die Entwicklungen im Dessinbereich, in der Umweltverträglichkeit und den Verlegemöglichkeiten sind in den letzten Jahren so rasant gewesen, dass es spannend bleibt, wo diese Entwicklung schon in wenigen Jahren hinführen wird. Dieses Entwicklungspotenzial sehen und nutzen immer mehr Endkunden und Architekten. Debolon will an dieser Entwicklungsfahrt teilhaben und mit seinen Produkten auch in Zukunft vorne dabei sein.
aus FussbodenTechnik 01/16 (Personalien)