BEB: 3 Fragen an den neuen Vorsitzenden Michael Schlag nach 100 Tagen im Amt

Vorteile des Estrichlegerberufs deutlicher herausstellen


Die erste Vorstandssitzung des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB) mit dem neuen Vorsitzenden Michael Schlag war eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Estrichlegergewerbe. Im Fokus stehen zunächst Ausbildungssituation, Gestaltung der Verbandstagungen und die Vernetzung des BEB, sowohl intern als auch mit den angrenzenden -Gewerken. Rüdiger Ade als stellvertretender Vorsitzender und Obmann des angeschlossenen Instituts für Baustoffprüfung und -Fußbodenforschung (IBF) wird sich vorwiegend um technische Themen kümmern. Dabei steht die weitere Festigung des Standorts Troisdorf als technisches Kompetenzzentrum des Bodenbaus im Vordergrund.

FussbodenTechnik: Herr Schlag, wie kann man die Ausbildung des Estrichlegers attraktiver machen?
Michael Schlag: Wir haben seit längerer Zeit alarmierende Zahlen im Estrichgewerbe. 2014 wurden bundesweit noch 96 Azubis, 24 Gesellen und 7 Meister ausgebildet. Derzeit läuft eine eingehende Bestandsaufnahme der Ausbildungssituation hinsichtlich Kostenerstattung, Lehrinhalt, Berufsschulstandorte und Zeitplänen.

Schon jetzt ist klar: Es wird Änderungen geben, um den Beruf des Estrichlegers für junge Leute wieder attraktiver zu machen. Die Verdienstmöglichkeiten und Zukunftschancen als Estrichleger sind gut. Das muss man deutlicher herausstellen.

FT: Wie funktioniert die Zusammenarbeit in der Estrich- und Belagsbranche ?
Schlag: Die personelle Verzahnung von Bundesfachgruppe, Bundesfachschule Estrich und Belag, BEB und IBF stellt sich sehr positiv dar. Nur so können gemeinsame Ziele ohne persönliche Ressentiments angegangen werden.

Ein wesentlicher Eckpfeiler bleibt die enge und bewährte Kooperation mit den Parkett- und Bodenlegern im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF), mit der wir in Troisdorf unter einem Dach zusammenarbeiten. Selbstverständlich pflegen wir auch weiterhin den engen Schulterschluss mit weiteren am Fußbodenbau beteiligten Verbänden und Institutionen.

FT: Wird es Veränderungen bei den Verbandstagungen 2016 in Trier und 2017 in Augsburg geben?
Schlag: Unser Ziel ist es, wieder mehr und auch neue Leute zu den Tagungen zu bewegen. Wir setzen dabei auf Netzwerken. Die Verbandstagung soll allerdings nicht in Konkurrenz zur Sachverständigentagung treten. Es ist angedacht, das Programm anders zu strukturieren und die Regularien zu verkürzen. Die Mitglieder sollen gemeinsam mit ihren Partnern sowohl die fachlichen als auch die geselligen Programmteile wahrnehmen können. Die bisher bewährte Verbandstagung gemeinsam mit dem ZVPF soll ihre Fortsetzung in einer noch enger verzahnten Veranstaltung in Form der jetzigen Gemeinschaftstagung Estrich - Parkett - Belag finden. Für die Details bitte ich noch um ein wenig Geduld.
aus FussbodenTechnik 06/15 (Wirtschaft)