Uzin-Verlegewerkstoffe in sächsischem Renaissanceschloss

Parkett originalgetreu nach 500 Jahre altem Vorbild verlegt


Das als Weltkulturerbe nominierte Schloss Hartenfels in Torgau erstrahlt in neuem Glanz. Die kurfürstlichen Gemächer wurden nach historischem Vorbild saniert, weitere Bauabschnitte werden mit Blick auf das Lutherjahr 2017 folgen. Den repräsentativen Ausstellungsräumen verleihen handgearbeitete Schlossdielen aus Douglasie und Eiche in historischer Felderdielung gebührende Ausstrahlung.

Und das war der Auftrag für Parkettlegermeister René Ebert und sein Team: Auf rund 100 m2 sollten hochwertige Manufakturdielen auf einem Schnellestrich mit Fußbodenheizung eingebaut werden. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten der über 500 Jahre alten Bausubstanz war ein zusätzlicher Höhenausgleich mit einer Nivellierung von rund 5 mm notwendig. Außerdem erforderten die wertvollen Exponate der Luther-Ausstellung ein hohes Maß an Sicherheits- und Medientechnik. Die dafür nötige Kabelführung sollte durch Revisionsklappen erreichbar sein, die wiederum optisch perfekt in das historische Parkettmuster mit Felderdielung integriert werden mussten.

Insgesamt waren Parkettarbeiten auf 270 m2 geplant. In einem zweiten Bauabschnitt im darüber liegenden Stockwerk erfolgte die Verlegung aufgrund der statischen Erfordernisse der historischen Holzbalkendecke auf einem Blinddielenboden mit Entkoppelungsvlies.

Zunächst wurden Randdämmstreifen zur Vermeidung von Schallbrücken angebracht, der Estrich geschliffen, die 2K-Epoxid-Grundierung Uzin PE 460 aufgetragen und sofort mit Perlsand abgestreut. Dieser sorgte für eine zusätzliche mechanische Verankerung der nachfolgenden selbstverlaufenden Ausgleichsmasse Uzin NC 170 Levelstar in einer Schichtdicke von rund 5 mm. Die Nivelliermasse entspricht der Güteklasse C 35/F 7 nach der Estrichmörtelnorm DIN EN 13813. Außerdem ist sie wie der Klebstoff sehr emissionsarm und mit dem Umweltlabel Blauer Engel gekennzeichnet.

Die vollflächig gespachtelte Fläche trocknete über das Wochenende, dann wurde geschliffen. Für die Dielenverlegung kam der schub- und scherfeste 1K-Parkettklebstoff Uzin MK 250 zum Einsatz. Ebert war begeistert: "Der Klebstoff bleibt lange offen, ist dadurch gut verstreichbar, außerdem ist er stark in Anzugskraft und Stehvermögen." Mit einer speziellen Dielenzahnung stellten die Parkettleger die ausreichende Kleberbenetzung der Großformate sicher. Nach zwölf Stunden war der Boden bereits begehbar.

Die von Parketthersteller Schotten und Hansen nach Maß hergestellten Schlossdielen wurden in Längen von 150 bis 500 cm und Breiten von 18 bis 38 cm gefertigt. Ein Raum erhielt ausschließlich Schlossdielen aus Douglasie bis zu 5 m Länge, der zweite wurde in Felderdielung aus Douglasie mit Eichenfries gestaltet. Diese orientiert sich an historischen Überlieferungen, wobei die Felder im Raumverlauf größer werden, auch die Dielenbreiten variieren.

Die Wandanschlüsse erhielten einen Eichenfries, außerdem waren Aussparungen im Parkett für die Technik verlangt. Dazu erstellten die Parkettleger einen exakten Verlegeplan, so dass sich auch die Revisionsöffnungen harmonisch in das Raumbild einfügten. "Selbst die Maserung der Dielen haben wir berücksichtigt", so Ebert. "Alle Dielenelemente mussten an unebene historische Tür- und Wandanschlüsse sowie Sockelleisten angepasst werden. Das Gleiche erfolgte nach Fertigstellung der Wandmalerei mit den massiven Eichesockelleisten."
aus Parkett Magazin 06/15 (Referenz)