Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Estrich und Belag in Dresden

Michael Schlag zum Vorsitzenden gewählt

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB) hat Michael Schlag in Dresden zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter wurde Rüdiger Ade bestätigt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Jörg Stengel, Simon Thanner, Manfred König, Hans-Georg Dammann und Peter Fendt. Der bisherige Vorsitzende Heinz Schmitt hatte sich nach zwei Legislaturperioden planmäßig nicht wieder zur Wahl gestellt.

Der neue Vorsitzende des Bundesverbandes Estrich und Belag, Michael Schlag, ist der jüngste Amtsträger, den der Verband je hatte. Allerdings ist der 32-Jährige beim BEB kein Unbekannter mehr, da er sich seit Jahren als Obmann des verbandseigenen Arbeitskreises Designestriche engagiert. Als Geschäftsführer der Firmengruppe Schlag in Mehring, die mit 60 Mitarbeitern zu den größten deutschen Estrichunternehmen zählt, hat Schlag früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen.

Nachdem die Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB mit Simon Thanner (41) bereits einen jungen Vorsitzenden wählte, hat der BEB jetzt ebenfalls dem Nachwuchs eine Chance gegeben. Geschäftsführer Edgar Leonhardt erntete viel Zustimmung für den Verjüngungsprozess im BEB. "Ich persönliche freue mich über den gelungenen Generationenübergang und kann erste Verbandseintritte seit der Wahl vermelden. Der Vorstand und ich werden Michael Schlag mit Rat und Tat zur Seite stehen", kündigte Leonhardt an.

Als Stellvertreter im BEB-Vorstand bestätigte die Mitgliederversammlung Rüdiger Ade, der als einziger nicht einstimmig gewählt wurde. Weitere Vorstandsmitglieder sind Jörg Stengel, Manfred König, Hans-Georg Dammann, Simon Thanner und Peter Fendt. Die beiden Letztgenannten werden für eine angestrebte gewerkeübergreifende Verzahnung der Verbände sorgen, da sie im ZDB und im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik als Vorsitzender bzw. Bundesinnungsmeister aktiv sind. Auf diese Weise soll die Zusammenarbeit der Verbände weiter intensiviert werden.

Heinz Schmitt zog positive Bilanz

Anlässlich der Mitgliederversammlung in Dresden endete die zweite vierjährige Amtsperiode des bisherigen BEB-Vorsitzenden Heinz Schmitt. Er hatte frühzeitig angekündigt, für eine dritte Wahlperiode nicht zur Verfügung zu stehen. Schmitt zog eine positive Bilanz für seine Amtszeit. Ihm habe es besonders am Herzen gelegen, die Gewerke des Fußbodenbaus näher aneinanderzurücken. "Ein wesentlicher Fortschritt konnte erzielt werden, als im Jahr 2010 der Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik seinen Standort von Bonn nach Troisdorf zum BEB verlagerte", bilanzierte Schmitt.

Gewerkeübergreifende Arbeitskreise

Eine Konsequenz dieser Verbandspolitik sei auch die Etablierung gewerkeübergreifender Arbeitskreise gewesen. Dazu zählt der Arbeitskreis "Schnittstelle Estrich-Parkett", der vom Bundesinnungsmeister der Parkettleger, Peter Fendt, geleitet wird. Die engere Zusammenarbeit mit Nachbargewerken gab es auch an anderer Stelle: Mit großem Erfolg etablierte sich der Arbeitskreis "Schnittstelle Fliesen- und Steinböden" unter der Leitung von Fliesen- und Estrichlegermeister Claus-Dieter Maas. Der von ihm geleitete Arbeitskreis hat zwei in der Branche des Fußbodenbaus vielbeachtete Hinweis- und Arbeitsblätter herausgegeben.
Eine ähnliche positive Beachtung fanden die Aktivitäten des Arbeitskreises Gussasphaltestrich, der ebenfalls vor wenigen Jahren gegründet wurde. Unter der Leitung von Steffen Glatz machte sich die Arbeitsgruppe einen Namen mit Veröffentlichungen und einem Forschungsvorhaben. Den aktuellen technologischen Entwicklungen wurde besonders durch die Arbeitskreise Schall und Designestriche Rechnung getragen.

Forschungsvorhaben vorangetrieben

"Ein weiteres wichtiges Anliegen meiner beiden Amtszeiten war die Förderung der Forschung", berichtete Schmitt. Im Einklang mit dem Vorstand und den Verbandsmitgliedern konnte er drei Vorhaben begleiten: die Untersuchungen zur Ausgleichsfeuchte von Zementestrichen, die Analysen zu betontechnologischen Erkenntnissen für den Fußbodenbau und die Prüfung des Tragfähigkeitsverhaltens von Gussasphaltestrichen.

Aktuell erfolgt im Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung eine Untersuchung von Zusatzmitteln für Estriche. Maßgeblich initiiert und auch finanziert wird diese Untersuchung von der Bundesfachschule Estrich und Belag mit ihrem Vorsitzenden Michael Ruhland.

Kooperationen mit der Industrie

Beispielhaft für die sehr gute Kooperation zwischen dem Bundesverband und der herstellenden Industrie war das im vergangenen Herbst stattgefundene Fließestrichforum. Unter der Federführung von Bernfried Hansel, Obmann des Arbeitskreises Calciumsulfatestrich, fand eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Industrieverband Werkmörtel unter dem Motto "Aus der Praxis für die Praxis" statt. Mit rund 100 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht (FussbodenTechnik berichtete).

Gute Auftragssituation bei Estrichlegern

Nach wie vor sei aufgrund der positiven Beschäftigungs- und Auftragssituation die wirtschaftliche Lage bei den BEB-Mitgliedsunternehmen nicht schlecht. "Unsere Verbandsmitglieder sind positiv gestimmt und sehen eine gute Perspektive für das laufende Jahr. "Solide und stabil aufgestellte Fachbetriebe haben daher derzeit wenig Grund zur Klage", wusste Schmitt.

Die 17 Arbeitskreise des BEB waren im vergangenen Jahr bei der Erarbeitung von technischem Grundlagenwissen für die gesamte Branche des Fußbodenbaus wieder überaus aktiv. Fast jedes zweite Verbandsmitglied des Bundesverbandes ist ehrenamtlich und ohne Entgelt in einem oder mehreren Arbeitskreisen engagiert.

Nächste Tagungen in Trier und Augsburg

Die kommende Mitgliederversammlung des BEB in Trier wird am 29. und 30. April 2016 abgehalten. 2017 findet die Tagung in Augsburg statt.
aus FussbodenTechnik 04/15 (Wirtschaft)