Rummel

Das System der tausend Möglichkeiten


Neustadt/Aisch. Für Rummel war die Kölner Möbelmesse wieder ein Erfolg, wie Klaus Neudecker feststellt, Mitglied der Geschäftsleitung. "Es hätten gerne noch ein paar Mitbewerber mehr an der Messe teilnehmen können", bedauert er aber die Abwesenheit wichtiger Anbieter.

Andererseits hatte das Unternehmen genug Themen für die Messebesucher, sodass man sich ganz darauf konzentrieren konnte. Im Mittelpunkt stand das Schlafsystem MyRummel, das künftig neben der Marke Sensoflex das zweite Standbein für den Fachhandel sein wird. "Der Name Rummel steht seit jeher für ein eindeutiges Bekenntnis zum lokalen Fachhändler", betonte Neudecker auf der Messe. "Mit MyRummel stärken wir seine Position jetzt noch mehr."

Der Name MyRummel gibt dem Konzept zwar einen Titel, aber gegenüber dem Endverbraucher dürfte dieser gar nicht auftauchen. Vielmehr bietet Rummel seinen Kunden damit die Möglichkeit, gemeinsam individuelle Schlafsysteme zu konzipieren, die unter selbst gewählten Namen vermarktet werden können. Das kann der Firmenname sein oder eine Eigenmarke. Aus dem ungeliebten Preisvergleich kommt man somit mit MyRummel auf sehr elegante Weise heraus. Produktschienen wie Lemmur, Annette Rummel und Lomojito werden unter anderem darunter zusammengefasst.

Das Konzept ist tatsächlich von vorne bis hinten individuell konfigurierbar. Dafür verfügt Rummel über einen ganzen Baukasten an Produkten und Komponenten. Es beginnt bei der Konzeption der Matratze beim Kern, für den fünf Varianten zur Verfügung stehen: Aquapur-Schaum, Viskoschaum, Latex, TFK und FK. Damit nicht genug, können die Rummel-Kunden aus zehn Bezugstoff-Varianten wählen, vom Jersey über Drell und Kaschmir-Drell bis zu Micro-Tencel. Zusätzlich gibt es auch fünf verschiedene Einsteppmaterialien. Hinzu kommt die Bauweise, mit Wendeschlaufe, Griffnetz, gebordert mit Handgriffen, mit einem Griffnetz oder mit zwei Griffnetzen. Sechs Varianten einer Unterfederung, vier Topper und zwei Kissen mit je drei Kernvarianten runden das System ab.

Dieses System ist so komplex, dass ein Bettenhändler seine gewünschten Produkte am Besten gemeinsam mit dem Unternehmen zusammenstellt. Vorzugsweise lädt Rummel seine Kunden daher in die neu gebaute Firmenzentrale nach Neustadt ein, um dort gemeinsam die geeigneten Artikel zusammenzustellen, und, so Neudecker, für den Endverbraucher eine eingängige Beschreibung des Produktes vornehmen, die sich an bestimmten Details festmachen lässt. "Man darf die Konsumenten nicht mit technischen Details überfrachten. Wir geben den Matratzen von MyRummel darum Namen, mit denen eigentlich jeder Laie etwas anfangen kann. Beispielsweise "Die federnd luftig-leichte" oder "Die Anschmiegsame".

Eine weitere Neuheit von Rummel nennt sich Checkpoint. Das Unternehmen ist der erste Matratzenhersteller, der in Zusammenarbeit mit Bodet&Horst, dem Spezialisten für Matratzenbezüge, diese Innovation vorstellen konnte - noch vor der Fachmesse Interzum. Checkpoint dreht sich um das Thema Matratzenhygiene.

Inzwischen sind die meisten Bezüge moderner Matratzen abnehm- und waschbar. Aber es stellt sich damit auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt der Wäsche. Die Lösung bietet ein in den Bezugstoff eingesteppter farbiger Indikator-Faden, der auf alles reagiert, was man auf Dauer nicht in seiner Matratze haben möchte und den hygienischen Standard negativ beeinflusst. Dazu gehören Milchsäure, Harnstoff, Harnsäure, Zucker, Aminosäure und Lipide. Nach dem Waschprozess hat der Indikator-Faden wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen. Selbstverständlich sollte die Matratze nach langjähriger Benutzung auch dann ausgetauscht werden, wenn der Checkpoint-Faden sich noch nicht oder noch nicht wieder verfärbt hat.

Last but not least stellte Rummel in Köln seine neue Motorrahmenbedienung vor: eine netz- und spannungsfreie Motorrahmenverstellung mit neuem Handsender und optional mit Bluetooth. Die dazugehörige App steht zum kostenlosen Download bereit. Diese Serie wird im Sensoflex Programm und dem neuen Top-Rahmen im My-Rummel-Programm eingesetzt. Neudecker sieht zwei wesentliche Zielgruppen für die neue Rahmenmotorisierung. Zum einen Kunden, die Wert auf einen absolut netz- und spannungsfreien Schlaf legen, ohne auf den Komfort einer motorisch verstellbaren Unterfederung zu verzichten. Zum anderen Technik-affine Anwender, die auf eine separate Handschaltung verzichten und es vorziehen, ihre Unterfederung per Smartphone oder Tablet zu bedienen.
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