Martin Wartig, Vorsitzender des Verbandes der Bettenfachgeschäfte (VDB)

Neue Medien nicht ignorieren


Köln. Die meisten Bettenfachhändler sind mit dem Jahr 2014 zufrieden. Die Mehrzahl dürfte aufgelaufen per Ende November beim Umsatz leicht im Plus oder zumindest bei einem Pari liegen. In einigen Häusern konnten die guten Vorlagen der Vorjahre allerdings nicht ganz erreicht werden.

Unverändert erfolgreich liefen vor allem die höherwertigen Großteile, das Geschäft mit Zudecken war meist stabil. Der gesamte Haustextilbereich tut sich nach wie vor schwer. Insgesamt hat die Frequenz dadurch in den meisten Bettenhäusern abgenommen.

Positiv zu bewerten ist, dass in den letzten Jahren sehr viele Geschäftsinhaber ihren Laden umgebaut und modernisiert haben. Die Kunden können sich mittlerweile über eine Vielzahl überaus ansehnlicher Geschäfte freuen. Das ist gut für das Image unserer Branche. Und es hilft den jeweiligen Geschäften auch bei der Rekrutierung des notwendigen Nachwuchses. Nicht zuletzt sind auch die bestehenden Mitarbeiter nach einem erfolgreichen Ladenumbau erfahrungsgemäß deutlich motivierter und stolzer auf ihren Arbeitsplatz. Es empfiehlt sich daher aus eigenem Interesse, anstehende Ladenumbauten nicht unnötig aufzuschieben.

Der Siegeszug des E-Commerce schreckt den Bettenfachhandel kaum noch. Zwar nimmt der Wettbewerb durch den Online-Handel weiter zu, allerdings scheinen dessen Zuwachsraten abzuflachen. Speziell bei erklärungsbedürftigen Produkten stoßen einfache Webshops schnell an ihre Grenzen. Beratungs- und qualitätsorientierte Fachgeschäfte dürften daher auch in Zukunft hervorragende Perspektiven haben.

Ignorieren sollte man aber die neuen Medien keinesfalls. Jeder Bettenhändler muss auch in diesem Punkt für sich selbst den individuell besten Weg finden. Zwischen digitaler Untätigkeit und umfassender Multi-Channel-Orientierung existieren eine Vielzahl von Abstufungen und Optionen, deren Umsetzung für das jeweilige Geschäft sinnvoll sein kann.

Dazu zählt sicher auch das aktuell in vielen Branchen diskutierte Modell "Online-Verlängerung der Ladentheke", bei dem stationäres und Online-Geschäft sinnvoll kombiniert werden. In der Bettenbranche stehen entsprechende Projekte kurz vor dem Start. Und diese werden auch ein Thema der nächsten VDB-Tagung am 29./30. April 2015 in Hamburg sein. Auch Kollegen, die nicht Mitglied des VDB sind, sind herzlich eingeladen, unverbindlich an der VDB-Tagung teilzunehmen.
aus Haustex 01/15 (Wirtschaft)