Drei Fragen an Peter Fendt, Bundesinnungsmeister der Parkett- und Bodenleger

Parkett- und Bodenleger, Maler und Raumausstatter an einen Tisch


Peter Fendt ist seit Mai 2014 Bundesinnungsmeister im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF). BTH Heimtex wollte von ihm wissen, welche Themen auf seiner Agenda für 2015 ganz oben stehen, wie die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden aussieht und wie man auf die rückläufigen Mitgliederzahlen in den Innungen reagieren sollte.

BTH Heimtex: Herr Fendt, parallel zu Ihnen als neuem Bundesinnungsmeister im ZVPF gibt es mit Simon Thanner auch einen neuen Fachgruppenleiter Estrich und Belag im Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Werden die beiden "Neuen" zusammenarbeiten?

Peter Fendt: Wir haben die Hoffnung, dass unsere gewerkeübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle der Mitglieder intensiviert werden kann. Im Wesentlichen vertreten wir doch die gleiche Klientel, weil es sehr viele Mischbetriebe in unseren Verbänden gibt. Niemand versteht, warum ein im BEB organisierter Parkettleger eine CM-Messung anders durchführt als ein Kollege, der dem ZVPF angeschlossen ist. Es ist unsere originäre Aufgabe, den Mitgliedern das Rüstzeug an die Hand zu geben, um Missverständnisse auf der Baustelle auszuräumen.

BTH Heimtex: Was sind Ihre wichtigsten Themen für 2015?

Fendt: Wir haben drei Themen: Einmal das Procedere zur CM-Messung.

Dann die Kommentierung zur DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten. Hier gibt es momentan zwei Kommentare, die unterschiedlich sind, in kleinen Teilen auch Widersprüche enthalten. Wir wollen uns mit dem Arbeitskreis Bodenbeläge aber auch mit den Raumausstattern und Malern zusammensetzen, wie man das Thema in Zukunft betreiben will.

Und drittens wollen wir uns für das Thema Ausbildung engagieren. Wir bekommen keine geeigneten Lehrlinge mehr. Darum müssen wir unsere Berufsbilder besser bekannt machen. Mit der Initiative "Das ist Bodenhandwerk" haben wir dazu eine gute Plattform gefunden.

BTH Heimtex: Ein anderes Problem ist die sinkende Zahl der Innungsmitglieder. Müsste man hier nicht an der Struktur arbeiten und vielleicht sogar die relative große Zahl der Innungen reduzieren?

Fendt: Letztendlich brauchen wir schlagkräftige Einheiten. Auch die Kammern befürworten das.

Man muss dabei in erster Linie an die Mitglieder denken. Man könnte es so gestalten, dass die Bezirke erhalten bleiben. Dann gibt es nicht mehr fünf Obermeister, sondern nur noch einen Landesinnungsmeister, aber die Versorgung ist gewährleistet. Man könnte fünf Geschäftsstellen auf eine reduzieren. Der einzige Verlust wäre, dass man in der örtlichen Handwerkskammer nicht mehr vertreten ist.

Es scheitert bei der Straffung der Innungen nicht an handwerksrechtlichen Vorschriften, sondern an persönlichen Befindlichkeiten und Animositäten.
aus BTH Heimtex 01/15 (Wirtschaft)