Parkettlegerbetrieb Babschanik: Shop-Konzept von Bauwerk

Über Emotionen hochwertig verkaufen

Der Meisterbetrieb Babschanik in Ebersbach/Fils hat das Showroom-Konzept von Parketthersteller Bauwerk erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Das moderne Parkettstudio zieht neue Kundengruppen an und lässt die Verkaufszahlen hochwertiger Produkte deutlich nach oben schnellen, erfuhr ParkettMagazin bei einem Ortstermin.

Das moderne, zweistöckige Gebäude des Parkettlegerbetriebs gewährt durch die umlaufende Fensterfront erste Einblicke in den Schauraum. Der 250m große Ausstellungsbereich beginnt direkt hinter dem Haupteingang. Mit nur wenigen Präsentationsmodulen und Musterdisplays bestückt, wirkt das Ambiente übersichtlich, hell und einladend. Das Einrichtungskonzept basiert auf einer Shop-Lösung von Bauwerk. Mit der Unternehmensgruppe in St. Margrethen besteht seit einigen Jahren eine exklusive Zusammenarbeit: "Wir haben uns praktisch auf einen Hersteller fixiert, sagt Jürgen Babschanik, Geschäftsführer und Parkettlegermeister. Der Familienbetrieb ist Premium-Partner von Bauwerk und kann mit dem Parkettprogramm "gut 90%" der Nachfrage abdecken. Lediglich Stabparkett werde über andere Einkaufsquellen besorgt. Bodenbeläge aus anderen Materialien hat der bekennende Holzliebhaber nicht im Angebot.

Die gute Kundenbeziehung honoriert der Schweizer Lieferant im Gegenzug mit einer umfassenden Unterstützung im Tagesgeschäft. Jüngstes Beispiel ist das Ladenbau-Konzept, das individuell auf die Gegebenheiten im Hause Babschanik abgestimmt wurde. Dass es sich hierbei um einen Bauwerk-Shop handelt, erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Der Markenname soll bewusst etwas im Hintergrund bleiben. "Für uns ist der Handwerker als Marke sehr wichtig, weil er für die komplette Dienstleistung steht", erklärt Ansgar Igelbrink, Vice-President der Bauwerk-Gruppe und Geschäftsführer Deutschland, Österreich und Niederlande.

Dreh- und Angelpunkt der Shop-Konzeption ist das Verkaufen über Emotionen. Der Endkunde wird nicht mit einer Überfülle an Parkettmustern konfrontiert, sondern soll sich am Ende eines intensiven Beratungsprozesses letztlich zwischen "zwei, drei Ausführungen" entscheiden. Im klar strukturierten Studio von Babschanik gibt es Mustertafeln in verschiedenen Variationen, die meisten davon sind in drei Schubladenschränken untergebracht. "Jede Tafel ist einzeln herausnehmbar, von Eiche hell bis zum Industrieparkett, von geölt bis lackiert, von gebürstet bis geriffelt", beschreibt der Parkettlegemeister die Herangehensweise. "Wir haben eine Beratungssausstellung, keine Flanierausstellung." Diese zurückhaltende Präsentationsmethode erfordere jedoch einen extrovertierten und aktiven Verkäufer.

Nach einem ausführlichen Gespräch entsteht ein Bild über die Kundenwünsche und Möglichkeiten wie Raumgröße, Farbton, Oberflächenbehandlung und Bearbeitungsart. Für die Endauswahl platziert der Berater die relevanten Positionen auf einer neutralen, hellgrau gespachtelten Bemusterungsfläche, die in den Fußboden integriert wurde. Außerdem hat Babschanik zu Demozwecken unterschiedlichste Parkettqualitäten im Schauraum verlegt. Bei diesen Produkten verzeichne man "60% Umsatzsteigerung", verrät er.

Ein Blickfang in der Ausstellung ist der Wohnraum-Konfigurator. Ausgestattet mit einem Bildschirm und echten Parkettmustern, verbindet das Verkaufstool gekonnt interaktive und haptische Elemente. Der Dreiklang von Fühlen, Sehen und Bewegung soll Entscheidungen schneller herbeiführen. So ist der Konfigurator nicht zuletzt ein gutes Beratungsinstrument für noch unentschlossene Kunden.

Darüber hinaus informiert ein offenes Wand-Display über aktuelle Innovationen des Schweizer Parkett-Herstellers, flankiert von Landhausdielen in Originallänge aus der Villapark-Kollektion.

Das Einzugsgebiet von Babschanik erstreckt sich auf ein Distanz von rund 100km zwischen Stuttgart und Aalen. Die Kundenklientel besteht schwerpunktmäßig aus Zweiteinrichtern, Immobilienkäufern, Innenarchitekten, kommunalen und gewerblichen Auftraggebern. "Bei uns gibt es immer Einzelberatungen nach Terminabsprache. Wir führen Gespräche nicht parallel", erläutert der Inhaber. Man sei "total flexibel" und treffe sich selbst am Samstagabend oder sonntags mit Kunden im Showroom. Die Verlegeaufträge reichen vom kleinen Flur mit 5 m bis zum High-End-Projekt wie etwa dem Top Ten-Gourmethotel Traube Tonbach, Baiersbronn. Auf Burg Staufeneck in Salach sind jüngst 200 m einer hochwertigen Silverline-Qualität verlegt worden. Das jährliche Gesamtvolumen beziffert der Parkettbetrieb auf rund 38.000 m, bei einer Preisspanne von 40 bis 200 Euro pro m.

Preisangaben sind im Ebersbacher Parkettstudio tabu. Nicht der Preis, sondern die Rahmenbedingungen sollen den Kunden stärken und zum Kauf animieren wie Produktqualität, Wohngesundheit, Handwerkskompetenz und Service. Im Wettbewerb sieht sich Babschanik mit Handwerkern ohne Ausstellungsraum, die von der Garage oder dem Lieferwagen heraus arbeiten. Doch seit der Shop-Eröffnung beobachten die Betreiber, dass sich weitere Kundengruppen angesprochen fühlen. So würden gerade Innenarchitekten gezielt zur Beratung kommen. "Wir können hochwertiger verkaufen. Unsere Zahlen gehen deutlich nach oben", heißt es. Hilfreich ist zudem der direkte Draht zu Thomas Eder, dem zuständigen Bauwerk-Gebietsleiter, der sich als Verkaufsberater für Handwerker, Bauträger und Architekten bemüht, ein "Rundum-sorglos-Paket" zu schnüren.

Bauwerk engagiert sich stark im "Wachstumsmarkt Immobilen", arbeitet mit Bauträgern und Investoren im Parkettbereich zusammen. Wohnungskäufer können über ein "Aufzahlgeschäft" Sonderwünsche realisieren, falls ihnen keine der angebotenen Basisqualitäten zusagt. Diese "Upgrade"-Kunden werden an Babschanik zur Parkettauswahl verwiesen. Inzwischen ist das Investoren- und Objektgeschäft mit einem Umsatzanteil von 50% für den Handwerksbetrieb zu einem wichtigen Standbein geworden. Die andere Hälfte rekrutiert sich aus dem Privatkundenbereich.

Der Schweizer Parketthersteller arbeitet deutschlandweit mit derzeit zwölf Premium-Partnern zusammen. Angestrebt wird ein Pool von "maximal 30 bis 40 Firmen", betont Guido Reibel, Verkaufsleiter Bauwerk Deutschland in Bodelshausen. Im regionalen Umfeld achte man darauf, dass die Premium-Partner eine gewisse Alleinstellung haben.


Babschanik in Kürze


Die Handwerksfirma wurde von Hans und Ruth Babschanik 1961 gegründet, den Eltern der heutigen Geschäftsführer Jürgen, Stefan und Martin Babschanik. Zur Zeit beschäftigt der Meisterbetrieb 15 Gesellen in Ebersbach/Fils bei Göppingen, die ausschließlich im Parkettbereich tätig sind. Doch nicht allein die Spezialisierung auf Holzbeläge hebt das Unternehmen von vielen anderen ab. Durchaus ungewöhnlich ist, dass bei den Kernprodukten jeweils mit nur einem Lieferanten eine Zusammenarbeit besteht. Parkett stammt von Bauwerk, der Klebstoff wird bei Uzin bezogen und die Versiegelungsprodukte bei Pallmann.

Der Verlegespezialist schätzt daran, dass sich die jeweiligen Materialien in langer Praxis bewährt haben und perfekt aufeinander abgestimmt sind. "Unsere Mitarbeiter wissen, wie sie die Produkte anwenden müssen", sieht sich Jürgen Babschanik auch bei etwaigen Reklamationen auf der sicheren Seite. Das Restmaterial passe zum laufenden Sortiment und man habe verlässliche Ansprechpartner in den Herstellerfirmen.

Der rührige Inhaber und Parkettlegermeister ist auch Mitglied der Marketing-Offensive Parkettprofi von Pallmann. Das Corporate Identity zieht sich vom Showroom und der einheitlichen Berufskleidung bis zum professionellen Internetauftritt. Auf den Firmenfahrzeugen weist eine großformatige Baumscheibe mit dem Slogan "Der Herr der Ringe" werbewirksam auf die Tätigkeit des Parkettlegers hin.

Adresse:
Babschanik GmbH
Brückenstraße 1
73061 Ebersbach/Fils
Tel.: (07163) 536-000
Fax: (07163) 536-0010
Internet: www.babschanik.de
E-Mail: info@babschanik.de
aus Parkett Magazin 04/12 (Marketing)