BEB zeichnet Objekt Gmünder Eule aus

AK Bau gewinnt Deutschen Estrichpreis

Das Fachunternehmen für Estrich und Industrieböden, AK Bau aus Griesheim, hat den Deutschen Estrichpreis 2014 des Bundesverbandes Estrich und Belag gewonnen. Die Verleihung des von WeGo Systembaustoffe gestifteten Preises fand anlässlich des Galaabends auf der Messe EPF in Feuchtwangen statt. Ausgezeichnet wurde das Objekt Gmünder Eule in Schwäbisch Gmünd. Der zweite Platz ging an Johannes Dischinger aus Eschebach, gefolgt von Unger Thermoboden aus München.

Auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände in Schwäbisch Gmünd ist die Wissenswerkstatt Gmünder Eule entstanden. Hierbei handelt es sich um eine Bildungs- und Fördereinrichtung für Kinder, Schüler und Jugendliche aus der Region. In Werkstätten und Laboren werden künftigen Azubis Ausbildungsberufe und Studienfächer näher gebracht. Durch eigenes Ausprobieren soll das Interesse für die gezeigten Berufsbilder geweckt werden.

Der Gesamtkomplex gliedert sich in drei Bauteile:
-Güterbahnhofsgebäude inklusive Büros und Besprechungsräumen
-Neubau mit Werkstätten und Schulungsräumen
-Bestand Holzhalle mit Ausstellungsfläche für Präsentationen.

Das Untergeschoss des Objekts wurde als massiver Stahlbeton-Baukörper mit einer tragenden Bodenplatte erstellt. Da das neue Untergeschoss rund 50 cm tiefer als der Bestandskeller lag, wurde an beiden Übergängen zu den Bestandsfluren Treppen zum Höhenausgleich erstellt. Der Treppen- und Aufzugskern wurde als massives Bauteil bis in die oberen Geschosse betoniert.

Die Konstruktion des Neubaus erfolgte in vorgefertigter Holztafelbauweise. Die Holz-Tragstützen liegen auf einer lastverteilenden Stahlbetondecke über dem Untergeschoss. Decken-Hohlelemente aus Holz wurden als Geschossdecken verlegt.

Anspruchsvolle Ausführung

Die Herausforderung bei diesem Objekt bestand darin, eine Deckenbeschwerung von 30 mm auf die Holzbalkendecke von über 300 m2 zu verlegen. Da Holzbalkendecken aufgrund fehlender Masse oft einen geringen Schallschutz aufweisen, kam das Waben-Dämmsystem von Fermacell zum Einsatz. Anschließend wurde auf die Deckenbschwerung eine Trittschalldämmplatte 22/20 mm EPS DES sg eingebaut. Durch diesen Fußbodenaufbau konnte der Trittschallwert um bis zu 27 dB verbessert werden.

Für die restlichen Flächen und auf die Holzbalkendecke musste ein schwundarmer Schnellezementestrich eingebracht werden, der eine Belegreife unter 2,0 CM-% und eine Biegezugfestigkeit >4N/mm2 nach drei Tagen erzielen musste. Die Güteklasse des Estrichs sollte mindestens C35-F5 betragen. Mit dem Produkt Rheorapid von Chemotechnik konnten die Anforderungen erfüllt werden. "Letztlich konnten wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sogar eine Estrichgüte von C52-F7 erreichen", berichtet Alperen Aytekin, Geschäftsführer und Bauleiter bei AK Bau. Die gesamte Estrichfläche des Komplexes betrug mehr als 2.400 m2, teilweise mit Estrich auf Dämmung, teilweise mit Estrich auf Fußbodenheizung. Für die Bearbeitung der über 600m2 großen Flächen verwendete AK Bau ein Estrich-Abziehgerät. Es waren teilweise Flächen vorhanden, bei denen die Estrichleger eine Abziehbreite von bis zu 4 m installieren konnten, z.B. im Bestandsbau der Holzhalle. "Dadurch konnten wir bei der Verlegung eines konventionellen Zementestrichs bis 65 mm eine Tagesleistung von 300 bis 600 m2 erreichen", berichtete Aytekin.

Das Estrichunternehmen setzte zwei elektrische Estrichpumpen mit einer 32-Ampere-Stomversorgung ein, die Vorteile bieten: kein Dieselverbrauch, Lärmreduzierung und Umweltfreundlichkeit. Nachdem die Belegreife des Estrichs erreicht worden war, erfolgte der intensivste Arbeitsgang. Es musste ein diffusionsfähiger Nutzbelag mit einer Dicke von 4 mm in einem Arbeitsgang eingebaut werden. Dabei kam ein Flächenrakel zum Einsatz. In den WC-Anlagen entschied man sich für eine Epoxidbeschichtung der Farbe Grün. Die Voraussetzung für einen Nutzbelag war, dass er unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Öle, Treibstoffe und Streusalz sein musste. Ein werkseitig gemischter, kunstharzvergüteter Trockenmörtel aus hochwertigem Spezialsand von Chemotechnik Abstatt, SIC Megaplan, erfüllte diese Bedingungen.

Nach dem Kugelstrahlen musste zuerst eine Haftzugprobe erbracht werden, die einen Wert von 1,6N/mm2 aufwies. Somit war der Estrich tragfähig, rissfrei, feingriffig, frei von Schlempe, Staub und losen Teilen. Die Beschichtungsarbeiten wurden innerhalb von 14 Tagen fertiggestellt. Nach dem Einbringen des Oberflächenschutzes, der für eine Verringerung der Verschmutzungsneigung sorgen und die Unterhaltsreinigung erleichtern soll, konnte AK Bau die Abnahme gemäß VOB/B durchführen. Das Objekt konnte innerhalb von sechs Wochen fertiggestellt und dem Bauherrn übergeben werden.


Deutscher Estrichpreis - Der Sieger AK Bau


AK Bau GmbH
Ottostraße 5
64347 Griesheim
Tel.: 0 61 55 /87 74 14
Fax: 0 61 55 / 87 74 15
E-Mail: info@ak-estrichbau.de
Web: www.ak-estrichbau.de

Geschäftsführer und Bauleiter: Alperen Aytekin
Gründungsjahr: 2000
Leistungsangebot: schwimmender Estrich, Verbundestrich, Estrich auf Trennlage, Anhydritestrich, Fließestrich, Industrieestrich, Kunstharzestrich, Trockenestrich, Schnellestrich, Spezialestrich, Nutzestrich, alle Arte von Versiegelungen, Beschichtungen, Imprägnierungen, Spachtelungen sowie die Verlegung von elastischen und mineralischen Belägen


Objekt-Telegramm


Objekt: Neubau der Wissenswerkstatt Gmünder Eule sowie Umbau und Sanierung des ehemaligen Güterbahnhofgebäudes, Schwäbisch Gmünd
Umfang Estricharbeiten: 2.400 m2
Estrichpumpen: elektrisch mit 32-A-Stomversorgung
Deckenbeschwerung: Waben-Dämmsystem von Fermacell
Trittschalldämmplatte: 22/20 mm EPS DES sg
Estrichgüte: C52-F7
Beschichtung/mineralischer Belag: Epoxidbeschichtung; SIC Megaplan, Chemotechnik
Info: www.ak-estrichbau.de
aus FussbodenTechnik 05/14 (Wirtschaft)