BEB: Zufriedene Gesichter auf der Mitgliederversammlung in Stuttgart

BEB ist starkes Kompetenz-Zentrum für Bodenbau

Die wirtschaftliche Situation der Estrichbranche wird von Verbandsseite positiv eingeschätzt. "Bedingt durch eine sich positiv entwickelnde Beschäftigungs- und Auftragssituation ist die Stimmung bei unseren Verbandsmitgliedern ausgesprochen gut", berichtete der Verbandsvorsitzende Heinz Schmitt anlässlich der Mitgliedersammlung des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB) in Stuttgart. Darüber hinaus hat sich der technische Verband mit seinen Fort-bildungsangeboten sowie seiner Entwicklungs- und Normungsarbeit weiter im Markt etabliert.

Das milde Winterwetter hat bei den Mitgliedern des Bundesverbandes Estrich und Belag für einen Aufwärtstrend gerade im Wohnungsbau gesorgt und den Estrichlegern Rückenwind verschafft. Insbesondere im Neubausektor verbesserte sich nach mehrjähriger Talfahrt die Auftrags- und Beschäftigungssituation. Die Wirtschaftsdaten sind zwar momentan stabil, "aber wir als Verband dürfen deshalb nicht die Hände in den Schoß legen", stellte der Vorsitzende auf der Gemeinschaftstagung Estrich - Parkett - Belag klar. Die verbandseigenen Dienstleistungen, die von Seminaren über Baustoffprüfung bis hin zu den für die gesamte Branche wertvollen Hinweis- und Merkblättern reichen, sollen weiter ausgebaut werden.

Der Standort Troisdorf habe sich mit den Branchenschwerpunkten Estrich, Parkett und Bodenbeläge zu einem pulsierenden Dienstleistungszentrum der Verbände des Fußbodenbaus entwickelt, fasste Schmitt zusammen. Als tragende Säule bezeichnete er den Bundesverband mit dem ihm angeschlossenen Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF). Diese sich fortentwickelte Verbandskonstruktion feierte im vergangenen Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Sie war ursprünglich aus dem Fachverein Steinholz, gegründet 1933, über den Fachverein und fachwissenschaftlichen Bundesverband bis zum heutigen Bundesverband Estrich und Belag entstanden.

Arbeitskreise geben Bodenbranche Hilfestellungen

Noch einmal zurück zu den Arbeits- und Hinweisblättern: Die beliebten Merkblätter werden von den 17 Arbeitskreisen des BEB erstellt, die auf der Mitgliederversammlung besonders gewürdigt wurden. Heinz Schmitt skizzierte in seinem Rechenschaftsbericht die Schwerpunkte. So wurde das 15-seitige Arbeits- und Hinweisblatt zum Thema Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen in Alt- und Neubauten in dritter Auflage herausgegeben und allen Interessierten zur Verfügung gestellt. Neben dem meist publizierten BEB-Merkblatt erschien eine Veröffentlichung mit Hinweisen zur Verlegung von Belägen auf Gussasphaltestrichen in normal beheizten Gebäuden.

Der Obmann des relativ jungen Arbeitskreises Schnittstelle Fliesen- und Steinböden, Claus-Dieter Maas, hatte vor zwei Jahren erstmals ein Hinweisblatt zur Verlegung großformatiger keramischer Fliesen und Platten auf calciumsulfatgebundenen Estrichen vorgestellt. Die positive Resonanz hat das Team bewogen, Hinweise zur Planung und Verlegung dieser Fliesen und Platten auf Zementestrichen im Innenbereich zu erarbeiten. Aktualisiert wurden ebenfalls die Hinweise für die Verlegung von Zementestrichen und EPS-Trittschalldämmplatten nach DIN EN 13163. Infolge normativer und technologischer Weiterentwicklung wurde schließlich das Hinweisblatt im Arbeitskreis Schall unter der Leitung von Obmann Michael Rose und in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband Hartschaum überarbeitet. Kurz vor Fertigstellung befindet sich eine Information über Designböden.

Auch das dem BEB angeschlossene Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF) hat sich gut aufgestellt: Nach dem umfangreichen Untersuchungsprogramm zum Verformungsverhalten unbeheizter, auf Dämmschicht verlegter Gussasphaltestriche sollen nun beschleunigende Zusatzmittel für Zementestrich unter die Lupe genommen werden. Summa summarum versicherte Schmitt: "Die Synergien aus Bundesverband, seinem angeschlossenen IBF und den Arbeitskreisen können optimal für die Baupraxis genutzt werden."

BEB-Sachverständigentreffen erfolgreich

Der Bundesverband freut sich nach wie vor über das große Interesse am jährlich stattfindenden internationalen BEB-Sachverständigentreffen. Bereits zum 14. Mal fand der Branchentreff im vergangenen Herbst mit mehr als 240 Teilnehmern und einer Fachausstellung mit rund 30 Ausstellern in Schweinfurt statt. "Mit einer Träne im Auge haben wir dort den langjährigen Leiter des Expertentreffens, unseren Sachverständigenpapst Heinz-Dieter Altmann verabschiedet und mit der Ehrenadel des Verbandes ausgezeichnet", blickte der Vorsitzende zurück. Altmanns Nachfolge hat Simon Thanner angetreten.

Beste Estrichleistung wird prämiert

Im Institut findet auch zweimal jährlich ein Sachverständigengespräch statt, der Verband engagiert sich bei der Vernetzung von Experten des Bodenbaus auf nationaler und internationaler Ebene und bietet Fortbildungsveranstaltungen für seine Mitglieder an. Das Fließestrich-Forum soll aufgrund des großen Erfolgs im Herbst wiederholt werden. Neben der Organisation ist der BEB aktuell damit beschäftigt, das Auswahlverfahren für den Deutschen Estrichpreis 2014 durchzuführen. Er wird diesmal auf der Messe Estrich-Parkett-Fliese (EPF) in Feuchtwangen verliehen.

Nächste Tagungen in Dresden und Trier

Der BEB ist mit seinen Dienstleistungen und Arbeitskreisen gut aufgestellt. Das gilt auch für den Haushalt. Die Liquiditätsüberdeckung beträgt 25.000 EUR, eine Beitragserhöhung ist daher auch nach 15 unveränderten Jahren nicht vorgesehen. Bevor es 2016 nach Trier (29./30.04.) geht, wird die nächste Mitgliederversammlung in Dresden (08./09.05.2015) abgehalten.
aus FussbodenTechnik 04/14 (Wirtschaft)