Traumpass

Lebendrupf, nein danke!


Frankfurt - In mehr oder minder regelmäßigen Abständen sind im Fernsehen abstoßende Sendungen zu sehen über den so genannten Lebendrupf von Gänsen. Es ist kein Wunder, dass Verbraucher darauf irritiert reagieren und Produkte mit Federn und Daunen kritisch sehen. Dem möchte die Kontrollgemeinschaft Federn-Siegel entgegentreten. Die Heimtextil nutzte die Organisation als Forum, um ihren neuen Traumpass vorzustellen.

Wie kann man als Verbraucher sichergehen, dass man keine Produkte kauft, die Federn und Daunen von lebenden Tieren enthalten? Diese Frage treibt die Kontrollgemeinschaft Federn-Siegel schon seit langem um. Die Antwort darauf soll das neue Traumsiegel sein. Es versichert den Konsumenten wörtlich, dass "für Bettwaren, die mit dem Traumpass ausgezeichnet sind, ausschließlich Daunen und Federn verwendet werden, die nicht von lebenden Tieren gewonnen werden. Die Herkunft dieser Daunen und Federn wird zum Nachweis dokumentiert." Starke Worte, mit denen sich die Kontrollgemeinschaft weit aus dem Fenster lehnt. Um die Glaubwürdigkeit dieses neuen Traumpasses zu untermauern, hat sich die Gemeinschaft daher einen renommierten Partner zur Seite geholt: DIN Certco, die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft von TÜV Rheinland und des DIN.

Der Traumpass an sich ist nicht neu. Seit Jahrzehnten steht er für Produkte, die ausschließlich Neuware von Federn und Daunen der höchsten Qualitätsstufe enthalten. Um diese Aussage abzusichern, werden regelmäßig Produkte aller Traumsiegel-Inhaber im Handel anonym gekauft und in einem unabhängigen Institut überprüft. Diese Qualitätsaussage gilt auch weiterhin beim neuen Traumpass, der auch in seiner Optik modernisiert wurde. Darüber hinaus, und das ist neu, erfolgt nun eine aufwendige und vollständige Auditierung der Unternehmen über die gesamte Produktionskette, vom Schlachthof bis zum Bettwaren-Unternehmen. An diesem dokumentarischen Rückverfolgungs-System hat die Kontrollgemeinschaft mit Dr. Juliane Hedderich an der Spitze mehr als zwei Jahre gearbeitet. Knackpunkt ist nicht zuletzt der Lieferant der Rohware, der Schlachthof. Um sicher zu gehen, dass von dort kein Lebendrupf in die Produktionskette gerät, kontrolliert DIN Certco genau und vergleicht unter anderem die Schlachtmenge des Geflügels mit dem Output an Federn und Daunen.

Die Unternehmen, welche Daunen und Federn weiter verarbeiten, werden ebenfalls intensiv untersucht und auditiert. Sie müssen den unterschriebenen Verhaltenskodex vorweisen, unter anderem Rechnungen und Veterinärbescheinigungen vorlegen. Erst dann, wenn von DIN Certco sichergestellt worden ist, dass es mit den Produkten und den Anforderungen an den Traumpass seine Richtigkeit hat, erhält das Produkt das begehrte Label. Der alte Traumpass verliert zum 16. Juni dieses Jahres seine Gültigkeit, gleichzeitig kommen die Produkte mit dem neuen Traumpass in den Handel. Derzeit laufen noch die letzten Auditierungen der Traumpass-Interessenten. Tiefer gehende Informationen bietet die Kontrollgemeinschaft auf ihrer Homepage.
aus Haustex 02/12 (Marketing)