Dritter Wettbewerb "Qualität macht Meister"

Junge Frauen erobern das Malerhandwerk

Wissen, praktisches Arbeiten und Persönlichkeit waren beim Wettbewerb "Qualität macht Meister" gefragt, zu dem die Henkel-Marke Metylan und der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz bereits zum dritten Mal zehn qualifizierte Malergesellen eingeladen hatten. Die fünf besten von ihnen erhielten einen Weiterbildungsscheck.

Das Malerhandwerk wird weiblich - zumindest in der höchsten Leistungsklasse. Unter den zehn besten deutschen Malergesellen, die beim Nachwuchs-Wettbewerb "Qualität macht Meister" in Düsseldorf um die ersten fünf Plätze kämpften, waren sieben junge Frauen. Drei von ihnen sowie zwei männliche Kollegen machten letztlich das Rennen: Darinka Eistetter aus Esslingen, Kai Krähenbühl aus Waldshut-Tiengen, Sandra Wissner aus Köln, Jan Hoffmann aus Bad Laer und Marina Maake aus Düsseldorf. Sie wurden von Henkel Metylan und dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz mit einem Scheck im Wert von je 5.000 EUR für die Meisterausbildung belohnt. "Personal ist uns ein Herzensthema. Wir sind gezwungen, gute Mitarbeiter zu finden", begründete Brand-Manager Metylan Christian Sinz den Wettbewerb, zu dem die Henkel-Marke bereits zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem Verband aufgerufen hatte. Die Teilnehmer mussten im Berufs- und Technologiezentrum (BTZ) der Maler- und Lackierinnung Düsseldorf nicht nur theoretisches Wissen und praktisches Können unter Beweis stellen, sondern bei einem Persönlichkeitstest auch mit überzeugendem Auftreten und hoher Motivation punkten. Schließlich sollen die Sieger als Metylan-Botschafter eng mit Henkel zusammenarbeiten und für das Malerhandwerk werben.

Für diese Aufgabe waren alle gewappnet, wie sich bei der Vorstellungsrunde vor der Preisverleihung im Hotel Radisson Blu im Düsseldorfer Medienhafen zeigte. Souverän und selbstbewusst traten die jungen Gesellen vor das Mikrofon, erzählten von ihren Plänen und Hobbys. Aber auch in Theorie und Praxis waren sie herausragend, immerhin erzielten sie im Wettbewerb zwischen 77 und 88 von 100 möglichen Punkten.

In der theoretischen Prüfung hatten sie Fragen zu Richtlinien, Untergrundvorbereitung, Tapeten und Kleister beantwortet. "Da konnten wir alten Hasen noch etwas lernen", sagte Axel Bornfeld, Vertriebsleiter Boden-Wand-Decke Deutschland bei Henkel, anerkennend. Der Praxis-Teil umfasste das Tapezieren und Spachteln in Kojen, die das BTZ zur Verfügung gestellt hatte. Die Prüflinge mussten mindestens zwei verschiedene Vliestapeten anbringen, die optisch zueinander passen. Zusätzlich wurde eine Fläche mit Dispersionsspachtel bearbeitet.

Angesichts der sehr guten Ergebnisse hatten es die Jury-Mitglieder Betsy van Halteren-Schydlo (Studiendirektorin Fachschule Farbe G6 in Hamburg), Roland Brecheis (Vorsitzender des Bildungsausschusses beim Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz) und Axel Bornfeld nicht leicht, aus der Gruppe der zehn Vorzeige-Maler die fünf besten auszuwählen. Entsprechend groß war deren Freude, als sie die Weiterbildungsschecks erhielten. Diejenigen, die es nicht geschafft hatten, tröstete Sinz damit, dass sie schließlich zur Elite der Maler- und Lackierergesellen Deutschlands gehörten.

Karl-August Siepelmeyer, Präsident des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz verwies anschließend auf die Bedeutung der Meisterausbildung, die den Siegern mit dem Weiterbildungsscheck finanziert wird. "Der Meister ist ein Spezialist seines Faches: kaufmännisch, handwerklich und pädagogisch", erklärte er.

Diese Spezialisten würden gesucht, sowohl im Handwerk als auch in der Industrie. Allerdings musste der Verbands-Präsident einer Industriesparte noch einen kleinen Stich geben: "Die Tapetenindustrie hat oft kritisiert, dass Maler nicht tapezieren könnten. Diese zehn Gesellen aber können fantastisch tapezieren. Sie haben beweisen, dass sie es wirklich drauf haben. Machen Sie weiter so, gehen Sie ihren Weg und werden Meister", sagte er unter dem Beifall des Publikums.
Die 22-jährige Gewinnerin Sandra Wissner erläuterte BTH Heimtex gegenüber, warum sie und die übrigen neun Profis gute Tapezierleistungen abgaben. "Es ist faszinierend, aus renovierungsbedürftigen Räumen was Schönes zu machen. Sie mit Tapete und Farbe kreativ zu gestalten", sagte die Abiturientin. Sie will nach der Meisterprüfung in den elterlichen Betrieb in Köln einsteigen. Für die Führung des Unternehmens sei der Meister unerlässlich, schließlich wolle sie auch einmal junge Menschen in ihrem Beruf ausbilden.

Sandra Wissner feierte ihren Sieg gemeinsam mit ihren Gesellenkollegen, deren Partnern, Eltern, Verbandsmitgliedern und Industrievertretern, Handwerkern und vielen anderen bei einem Gala-Diner mit Live-Musik und Zauberei. Bei dem gelungen Abend wurde deutlich: "Qualität macht Meister" muss und wird auch 2012 wieder stattfinden.
aus BTH Heimtex 12/11 (Marketing)