Who is Who im Sachverständigenwesen

Mark Schlotzhauer


Sachverständigen- und Planungsbüro Mark Schlotzhauer
Rugenbarg 55
22848 Norderstedt
Tel.: 040 / 59 35 33 47
Fax: 040 / 59 35 33 49
Internet: www.sv-schlotzhauer.de
E-Mail: ms@sv-schlotzhauer.de

Olimar Industrieboden GmbH
Ochsenzoller Straße 117
22848 Norderstedt
Tel.: 040 / 21 98 82 10
Fax.: 040 / 21 98 82 111
Internet: www.olimar-gmbh.de
E-Mail: ms@olimar-gmbh.de

Bestellung

Von der Handwerkskammer Lübeck öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Bodenlegergewerbe.

Beruflicher Werdegang

-1991 Abitur, Hamburg
-1993 Kaufmännische Ausbildung
-1998 - 2002 Hochschulstudium in Hamburg und Kiel (Dipl.-Jur.), Schwerpunkt Bau- und Verwaltungsrecht
-2004 - 2006 Technischer Geschäftsführer eines Unternehmens für Bodenbeschichtungen
-2005 Entwicklung eines Kunstharzmörtelbelages für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
-2006 Gründung der Olimar Industrieboden GmbH
-2010 Gründung des Planungsbüros
-2011 ö.b.u.v. Sachverständiger

Aktuelles Tätigkeitsspektrum

-Geschäftsführender Gesellschafter der Olimar Industrieboden GmbH
-Inhaber des Sachverständigen- und Planungsbüros
-Mitglied im Zentralverband für Parkett und Fussbodentechnik und der Landesinnung S-H
-Planung von Fußbodenkonstruktionen
-Sachverständiger für Gerichts- und Privatgutachten sowie öffentliche Auftraggeber

Praxisbeispiel

In einem Objekt, das für die Lagerung und den Verkauf von Meeresfrüchten genutzt wird, wurde der Fußboden saniert. Bei der sanierten Fläche handelt es sich um eine Gangfläche mit rund 200 x 5 m. Im Süden des Ganges verläuft über die gesamte Länge eine Schlitzrinne, auf die das Gefälle des Ganges ausgerichtet ist.

Beidseitig des Ganges reihen sich zahlreiche Verkaufsräume unterschiedlicher Firmen an, zu denen die Kunden vom zentralen Eingang aus gelangen. Der Gang dient zur Belieferung dieser Firmen mit dem Fisch, der in einer benachbarten Halle angelandet wird. Nach der Anlandung wird mittels Hubwagen und Gabelstapler die Verteilung vorgenommen.

Als Sanierungsmaßnahme wurde ein vorhandener Gussasphalt mit einer Reaktionsharzbeschichtung (Acryl) in einer Stärke von 1 bis 2 mm beschichtet. Nur wenige Wochen nach der Inbetriebnahme waren unterschiedliche Schadensbilder zu erkennen.

Neben Rissbildungen in der Beschichtung kam es zu zahlreichen, auch großflächigen, Ablösungen der Beschichtung, die bereits von Feuchtigkeit unterwandert wurden. Die flüssigkeitsdichte Anbindung des Bodens an die Schlitzrinne war bereits zu diesem Zeitpunkt in vielen Bereichen nicht mehr gegeben. Die Beschichtung war von der Rinnenanlage abgerissen, in stark frequentierten Bereichen fanden sich bereits ausgebesserte Ausbruchstellen.

Die Ursache für diese Schäden spiegeln die Komplexität von Kunstharzbeschichtungen wider. So war bei der Planung der Sanierung zu berücksichtigen, dass es sich um einen mechanisch und chemisch hoch beanspruchten Bereich handelte - bedingt durch die tägliche intensive Reinigung.

Die Grundlage der Beschichtung war ein alter seit Jahren genutzter Gussastphalt. Gussasphalt ist ein hohlraumfreies, dichtes Gemisch aus diversen Füllstoffen. Hier kommen Steinmehl, Sand, Splitt oder Kies in Betracht, die mit Bitumen gebunden werden. Bitumen wird bei der Destillation von Erdöl gewonnen und gibt dem Asphalt seine dunkle Farbe. Gussasphalt ist ein viskoelastischer Baustoff, der seine Konsistenz abhängig von der Temperatur und Belastungszeit ändert.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr bei der Beschichtung von Gussasphaltflächen besteht darin, dass Verunreinigungen durch Öle und Fette nicht erkannt werden können. Die Folge ist kein ausreichender Haftverbund, da die nicht erkannten Medien als Trennmittel fungieren. Aus diesem Grunde muss ein intensives Fräsen der Fläche erfolgen. Mindestens 70% des Zuschlags sollten freigestrahlt werden und sauber offenliegen.

Dem Umstand der Elastizität des Gussasphalts muss dahingehend Rechnung getragen werden, dass als Beschichtungsmaterial ein flexibles System gewählt werden muss, das auf die elastischen Eigenschaften des Gussasphalts eingestellt ist und ebenfalls die nötigen Anforderungen an die mechanischen Belastungen durch Flurförderfahrzeuge sowie die Temperaturbedingungen vor Ort erfüllt.

Hierfür eignen sich Polyurethane sowie Epoxidharze am besten, die im System mit Polyurethanen modifiziert werden.

Acrylharze eignen sich nur bedingt. Nur dann, wenn sie besonders elastifiziert wurden. Im vorliegenden Fall kam kein besonders elastifiziertes System zum Einsatz. Die Druckkräfte durch die Polyamidräder sorgten für eine Verformung des Gussasphalts. Diese Verformung konnte durch die starre Acrylbeschichtung nicht aufgefangen werden, die Folge waren Ablösungen und Rissbildungen.

Brancheneinschätzung

Die Industrie bietet dem Verarbeiter eine Vielzahl von Produkten für unterschiedliche Anwendungsgebiete und Voraussetzungen an. Viele Schadensfälle wären vermeidbar, wenn eine intensive Prüfung der Gegebenheiten sowie der zu Belastungen voraus ginge.
aus FussbodenTechnik 04/13 (Personalien)