MZE-2HK Eventtag beim Deco Team

Das Erfolgsgeheimnis tauber Frösche

Perspektiven, Chancen und positives Denken im Handwerk - diese Themen standen am ersten Heimtextil-Tag im Deco Team-Forum im Mittelpunkt. Die Händler- und Handwerkerkooperation MZE-2HK hatte zum Chancengipfel mit dem Powerthinker und Mentaltrainer Antony Fedrigotti eingeladen. Der sorgte in seinem Vortrag "Optimistisch in die Zukunft" mit viel Interaktion und praktischen Übungen für Aufmerksamkeit und Aha-Effekte.

Das Deco Team-Forum hatte sich bis zum letzten Platz gefüllt, als Peter Schroeder, Projektleiter der 2HK und Veranstalter des Chancengipfels den Gastredner Antony Fedrigotti ankündigte. "Warum machen manche Firmen Gewinne, während andere pleite gehen? Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg?" Diese Fragen beleuchtete der Südtiroler anhand von amüsanten und anschaulichen Beispielen.

"Erfolg hat nichts mit Zufall zu tun. Erfolg ist eine Mischung aus Fleiß, Leidenschaft und einer Portion Optimismus", erklärt Fedrigotti. Seine Strategie ist relativ einfach: "Erfolgreiche Unternehmen überzeugen mit sehr gutem Service, Leidenschaft bei den handwerklichen Arbeiten und zuverlässigen, schnellen Problemlösungen. Außerdem sind sie innovativ. Sprich: Sie haben den Finger am Puls der Zielgruppe; sie finden heraus, was die Leute wollen und was sie selbst liefern können. Der Wurm muss schließlich nicht dem Angler schmecken, sondern dem Fisch."

Die "Froschtechnik" für Krisenzeiten

In Krisenzeiten sei es wichtig, die "Froschtechnik" anzuwenden. Die Geschichte dazu: Zwei Frösche springen in einen Milchtopf. Der eine gibt auf und geht unter, der andere strampelt so lange, bis die Milch zu Butter wird - obwohl alle anderen Frösche ihm von draußen zurufen, er werde auch untergehen. Allerdings ist der zweite Frosch taub und lässt sich deswegen nicht beirren.

"Wir müssen auch ein bisschen taub werden", meint Fedrigotti. "Wir stellen nämlich oft fest, dass negative Prognosen nicht eintreten." Einige erstaunliche Beispiele dafür: Zum Zeitpunkt ihrer Erfindung glaubte man weder an das Radio noch an die Glühbirne oder an Flugmaschinen, die schwerer waren als Luft. "Jeder sollte sich seine eigene Konjunktur machen, unabhängig von dem, was sonst läuft", führt der Mentaltrainer aus. Andere Kulturkreise würden es uns vorleben: "In Deutschland verstehen wir es, alles schlecht zu reden. Die Chinesen dagegen haben für Krise das gleiche Schriftzeichen wie für Chance, und im Griechischen heißt Krise Meinung."

"Wir sollten realistische Optimisten werden"

Fedrigotti warnte die Zuhörer davor, sich zu viele Sorgen zu machen. "Sorgen sind in die Zukunft projizierte Ängste." Stattdessen solle man handeln, damit die Befürchtungen nicht eintreffen. "Wir sollten realistische Optimisten werden. Die Menschen machen sich Sorgen über ihre finanzielle Lage, über ihre Versorgung im Alter und ihre Gesundheit. Dabei kann man dagegen etwas tun: nämlich arbeiten und sich bewegen. Ein realistischer Optimist sieht die Situation, wie sie ist, und fragt sich, was er daraus machen kann."
Immer wieder führte der Erfinder der "Powerthinking"-Methode zur Veranschaulichung Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und der Philosophie an. Jeder Mensch sei ab dem siebten Lebensjahr in seiner Grundpersönlichkeit geprägt. "Sie können nicht von heute auf morgen alles ändern. Aber Sie können Schritt für Schritt auf Ihr Ziel zugehen. Dafür müssen Sie aber wissen, wo Sie hinwollen."

Der erste Schritt ist meist eine Richtungsänderung. Denn: "Wer neue Erfolge haben will, darf morgen nicht wie gestern verfahren", lautet ein Leitsatz des Mentaltrainers. "Viele sagen: Früher ging es auch. Ich sage: Früher ist vorbei."
"Im Jahr 2040 werden über 50 % der Menschen über 50 Jahre alt sein", erklärt Fedrigotti. "Viele werden genügend Geld haben." Außerdem verschieben sich die typischen Lebensphasen nach hinten: "Heute leben 30jährige noch zu Hause, 60jährige zeugen das erste Kind, 40jährige bekommen das erste Kind." Darin sieht Fedrigotti eine enorme Chance für die Raumausstatter: "Die Kundenansprüche sind heute anders als früher. Der Kunde braucht das Persönliche mehr denn je."

Und weiter: "Die Chance des Mittelstandes besteht darin, etwas besonderes, individuelles zu schaffen - und das funktioniert nur dadurch, dass man eine persönliche Beziehung zum Kunden aufbaut." Ist das gelungen, entstehen Folgeaufträge: "Die Kunden machen Werbung für Sie, wenn sie zufrieden sind. Erfolgreiches Verkaufen läuft über Empfehlungsmarketing. Sie müssen den Kunden verblüffen. Wer über den Preis geht, hat ein Problem", so Fedrigotti.

Möbel-Zentral-Einkauf



Der MZE (Möbel-Zentral-Einkauf) ist ein Dienstleistungsverband für mittelständische Fachgeschäfte und Fachmärkte der Möbelbranche. MZE-2HK ist die Händler- und Handwerkerkooperation für Raumausstatter und Inneneinrichter sowie für Fachgeschäfte.
aus BTH Heimtex 03/10 (Marketing)