Homag reagiert auf Trendwende

Neue Technologien für individuelle Fertigung

"Massenware" ist wohl einer der ersten Begriffe, mit dem die Herstellung von Laminatfußboden in Verbindung gebracht wird, nachdem die Leistungen der Anlagen seit Jahren ausgebaut worden sind. Als einer der Technologieführer hat Homag hier Pionierarbeit geleistet und zahlreiche Neuentwicklungen auf den Weg gebracht. Gleichzeitig bieten die Laminatbodenhersteller ihre Produkte in immer mehr Varianten, Dekoren und Abmessungen an.

Stand zu Beginn der Laminatboden-Produktion sowohl für den Betreiber als auch für den Maschinenhersteller hauptsächlich die Quadratmeterleistung pro Schicht im Blickfeld, sind es heute geänderte Marktbedingungen, die ein Umdenken erzwingen.

Produktionsanlagen immer leistungsfähiger

Die Leistungsfähigkeit der Anlagen ist in den letzten Jahren rasant gestiegen - angefangen bei den ersten Profilierungs- und Verpackungslinien Anfang der 90er Jahre von ca. 36 Standarddielen/min bis zu den heutigen Spitzenleistungen von 250 Standarddielen/min. Dennoch zeigt sich zunehmend, dass die Hersteller nicht nur allein die Masse beherrschen müssen, sondern neue Schwerpunkte hinzugekommen sind.

Eine Produktion weg von der Massenherstellung hin zu "individuellen" Produkten ist zu beobachten. Dies zeigt sich auch in der immer größer werdenden Produktvielfalt der Hersteller. Die jüngste Domotex spiegelte dieses besonders deutlich wider. Schier unermesslich ist die Anzahl der Oberflächen und Dekore, die angeboten werden. Hinzu kommen Spezialitäten wie Trittschallbeschichtungen, Fasen, integrierte Heizsysteme etc.

Weiter ausgebaut werden auch die Formate, die angefangen bei "Schmalstab" mit einer Breite von ca. 90 mm und bis hin zu Systemdekoren mit 340 mm reichen. Die Längen variieren von 500 mm bis 1.800 mm. Verbunden mit den vom jeweiligen Endabnehmer abhängigen Verpackungsvorschriften entsteht eine zunehmende logistische Herausforderung sowohl für die Hersteller als auch für den Maschinenlieferanten.

Bei dieser hohen Produktvielfalt ist auch zu bedenken, dass die geforderte Produktionsmenge durch immer kleinere Losgrößen erreicht werden muss. Man spricht, je nach Leistung der Anlage, von minimalen Losgrößen mit ca. einer halben Stunde Produktionszeit.

Genaue Stückzahlen und kurze Rüstzeiten

Parallel dazu wird es zunehmend wichtiger, die Produktionseinheiten möglichst stückzahlgenau zu fertigen. Gerade bei kleinen Lieferungen akzeptiert der Auftraggeber kaum noch Übermengen. Hinzu kommt eine kurze Rüstzeit beim Produktwechsel, was nur mit automatisierten Anlagen und den entsprechenden logistischen und datentechnischen Voraussetzungen zu realisieren ist.

Für den Maschinenhersteller sind die genannten Anforderungen nur unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Sichtweise bei Bearbeitungsmaschinen, Logistik und Datenverbund zu erreichen. Homag Engineering als Planungsgruppe mit Spezialisten für den Bereich Fußboden besitzt langjährige Erfahrungen im Bereich der Anlagenkonzeptionierung und Abwicklung von Großprojekten. Daneben besteht durch die Homag Gruppe und ihren Zulieferern großes Know-how auf diesem Sektor. Dies zeigt sich auch in der ständigen Weiterentwicklung der Produkte. Beispiele sind das neue DBS-Transportsystem für die Doppelendprofiler und die hochflexible Längssäge.

"Generalist zunehmend im Vordergrund"

In Anbetracht der in der Laminatbranche geschilderten Entwicklung sieht die Homag bei der Projektierung und Abwicklung von Neuanlagen den Generalisten immer mehr im Vordergrund. "Gerade durch die zunehmende Komplexität der Anlage wird der Generalist immer mehr zur absoluten Notwendigkeit", ist man überzeugt. Als Komplettanbieter fühlt sich der Hersteller für diese Aufgaben bestens gewappnet. "Eindeutige Verantwortlichkeiten, durchgängige Daten- und Logistikflüsse, schnellere Inbetriebnahmen etc. zahlen sich für den Kunden mehrfach aus", wird versichert.
aus Parkett Magazin 02/07 (Wirtschaft)