Gesamte Bandbreite des Bauens überzeugend abgebildet

Neuer Besucherrekord in München

Aussteller und Besucher waren sich weitestgehend einig: Die BAU in München hat für die Bereiche Bodenbeläge und Fußbodentechnik weiter an Bedeutung gewonnen, manch einer sprach von der "besten BAU aller Zeiten". Waren die Bodenbeläge noch in zwei Hallen konzentriert, musste man für Verlegewerkstoffe, Profile und Werkzeuge schon einen langen Atem für 8Hallen mitbringen. Trotz Wetterkapriolen mit Orkanstürmen besuchten rund 206.000 Besucher die BAU, wodurch erstmals die 200.000-Marke geknackt wurde. Die gute Beschäftigung der Baubranche tat ihr Übriges für die positive Grundstimmung.

Die BAU 2007 hat einen neuen Besucherrekord erzielt. An sechs Messetagen kamen 206.000 Besucher zur Welt größten Fachmesse für Baustoffe und Baumaterialien nach München, um sich über das Angebot der 2.046 Aussteller zu informieren. Mit dabei: zahlreiche namhafte Anbieter von textilen und elastischen Bodenbelägen, Parkett, Laminat sowie Verlegewerkstoffen, Profilen und Werkzeugen. Verteilten sich die Bodenbelagsanbieter noch weitestgehend kompakt in den Hallen B5 und B6, so waren die Verlegewerkstoffe, Profile und Werkzeuge über nahezu alle Hallen verteilt. Boden- und Parkettleger sowie der spezialisierte Fachhandel profitierten von der Vielzahl der ausgestellten Produktgruppen oder wie Thomas Kalthoff von Xella sich ausdrückte: "Die BAU gibt einen guten Überblick über die Breite der Baubranche." Den Blick über den Tellerrand zu wagen, war in München kein Problem.

"Die BAU hat uns wieder einmal überzeugt"

Mittlerweile ist die BAU auch für die Bereiche Bodenbeläge und Fußbodentechnik zu einem unverzichtbaren Branchentreff geworden. Klaus Stolzenberger, Marketingleiter der Uzin Utz-Gruppe zog ein postives Fazit: "Die BAU hat uns wieder einmal überzeugt." Die Aussteller wissen insbesondere die lebhafte Atmosphäre der Veranstaltung zu schätzen. Reger Publikumsverkehr herrscht nicht nur in den Gängen, sondern auch direkt an den Ständen. Dabei werden traditionell auf der BAU deutlich mehr Mittelständler und Handwerker - vor allem aus dem süddeutschen und Alpenraum - gesichtet als klassische "Managertypen".

Dennoch zeigte die Besucherbefragung durch die Messegesellschaft auch, dass die Bau 2007 noch mehr Architekten, Planer und Bauingenieure erreichen konnte. Ihr Anteil lag in diesem Jahr bei 18 % (15 %), das sind rund 36.000 Besucher.

20 % mehr internationale Besucher

Gleichzeitig war das Publikum der BAU noch nie so international wie in diesem Jahr, erklärten zahlreiche Aussteller. Rund 36.000 Besucher (18 %) kamen den Messestatistiken zufolge aus dem Ausland. Damit hat sich der Anteil der internationalen Fachbesucher überproportional um 20 % erhöht. Besonders starke Zuwächse gab es bei den ost- und südosteuropäischen Ländern, aber auch aus dem mittleren und fernen Osten, berichteten die Veranstalter.

Aufbruchstimmung in der Baubranche

Wie schon in Hannover, herrschte auch in München eine hervorragende Grundstimmung. Hierfür hatte insbesondere das Anziehen der Baukonjunktur im zweiten Halbjahr 2006 gesorgt. Elvira Döscher (Kemper System) sprach stellvertretend für viele Aussteller: "Es geht wieder aufwärts, nicht als Hoffnung, sondern ganz real. Es werden wieder gute Geschäfte gemacht." Zu diesem Ergebnis kam auch eine offizielle Befragung auf der BAU, die gegenüber 2005 eine Umkehr des Stimmungsbildes zeigte: 86 % der Aussteller beurteilen die gegenwärtige Marktlage mit "ausgezeichnet bis gut", vor zwei Jahren waren es nur 38 %. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Besuchern, von denen 73 % (35 %) die wirtschaftliche Lage mit "ausgezeichnet bis gut" bewerteten. Thomas Prechtl, Verkaufsleiter Fußbodentechnik bei PCI Augsburg genoss den Stimmungsumschwung: "Wir nehmen gern möglichst viel von der positiven Stimmung und dem Optimismus dieser Messe mit in das Alltagsgeschäft."

Fehlende Fliesenhersteller beklagt

Für Aussteller, deren Sortiment an die keramische Fliese gekoppelt ist, wurde das Fehlen von großen Zugpferden der keramischen Fliesenindustrie beklagt. "Das würde die Rolle der BAU als wichtigste Leitmesse für die Baubranche unterstreichen", meinte Eberhard Weilke vom Kiesel Bauchemie. Auch Proline, Sopro Bauchemie und Schlüter-Systems schlossen sich dem an. Christian Brunsmann, Marketingleiter bei Schlüter-Systems, sagte es deutlich: "Wer nicht in München war, der hat es verpasst, auf der einzigen bedeutenden nationalen Baumesse Flagge zu zeigen."

Beide Messen sind einen Besuch wert

FussbodenTechnik meint: Beide Messen, Domotex und BAU, haben ihre Daseinsberechtigung. Die Domotex steht nach wie vor für die größte Präsentation des Themas Bodenbelag mit sehr internationalem Publikum. Die BAU ist die größte Baufachmesse, die das gesamte Sortiment des Bauens abbildet und bei Bodenbelägen und Verlegewerkstoffen stark aufgeholt hat. Beide Messen sind einen Besuch wert.
aus FussbodenTechnik 01/07 (Wirtschaft)