Gewerbliche Schule Ehingen

Ehinger Parkettfachklassen besuchen Parkett-Franz und Findeisen


Jahrgangszahlen mit 60 und mehr Schülern machen es zunehmend schwieriger, Betriebsbesichtigungen zu organisieren. Zum einen ist die Teilnehmerzahl für eine Besichtigung zu groß, zum anderen gibt es immer weniger Firmen, die ihre Produktionen zeigen können oder wollen und schließlich sind viele auch noch für eine Tagesfahrt zu weit entfernt. Diese Entwicklung wird von den Fachlehrern der Schule Ehingen bedauert, da Lerninhalte und Produkte sich gerade in Verbindung mit Firmenbesuchen bei den Schülern nachhaltig einprägten.

Für den zweiten Ausbildungsjahrgang in Ehingen gab es demzufolge ein zweigeteiltes Programm: Die eine Gruppe besuchte Parkett-Franz in Rot am See, die andere fuhr zu Findeisen nach Ettlingen. Parkett-Franz-Inhaber Manfred Graf war vor 20 Jahren selbst Schüler in Ehingen, wenig später auch Teilnehmer des Meisterkurses. Heute kommen aus seinem Betrieb Lehrlinge in die Schule. Großes Interesse der Besucher fand die Produktion des 2-Schicht-Stabs "Duett" in roh geschliffener Ausführung. Aber auch die Herstellung des Mosaikparketts, das in Parallel-Anordnung in Verlegeeinheiten unter der Bezeichnung Lamello angeboten wird, sowie der Robusta-Hochkantlamellen wurde aufmerksam verfolgt. Am Nachmittag besuchte die Klasse das Schloss Schillingsfürst bei Rothenburg, in dem sich die Schüler alte Intarsienböden ansehen konnten. Die andere Hälfte dieser Jahrgangsstufe machte sich bei Findeisen mit der Produktion von Finett-Nadelvlies vertraut. Hier hatten die Schüler die Möglichkeit, Unterschiede zwischen Polypropylen- und Polyamidfasern zu "erfühlen". Weiter wurde ihnen die Herstellung des Trägers aus Reißwolle, die Vliesherstellung auf vielen Nadelwalzen und auch das Einmischen von leitfähigen Kupferfasern gezeigt. Auch bei dieser Fahrt kamen alte Parkettböden mit Intarsien nicht zu kurz: Zwei Schlossbesichtigungen gaben dazu Gelegenheit.
aus Parkett Magazin 01/01 (Wirtschaft)