Who is Who in der Anwendungstechnik

Dipl.-Ing. Bernd Lesker


Mapei GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 140
46236 Bottrop
Tel.: 0 20 41 / 77 20 8 - 16
Fax: 0 20 41 / 77 20 8 - 28
www.mapei.de
E-Mail: b.lesker@mapei.de

Beruflicher Werdegang
-1997 Ausbildung zum Maurer mit Abschluss zum Gesellen
-1999 Fachabitur
-2003 Studium zum Bauingenieur an der Fachhochschule Köln, Fachrichtung Konstruktiver Ingenieurbau
-2003 Anwendungstechnik bei einem namhaften Wettbewerber aus der Bauchemie
-2007 Anwendungstechnik bei Mapei GmbH, Bottrop
-2009 Betriebswirt (VWA)

Aufgabenstellung im Unternehmen
-Erstellung von Aufbauempfehlungen für objektbezogene Anwendungen
-Technische Beratungen per E-Mail, Telefon oder vor Ort
-Planung, Organisation und Durchführung von Seminaren, Schulungen, Messen, z.B. Design-Tour 2010 und 2011, Domotex und BAU
-Enge Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungslabor in Mailand
-Anwendungstechnische Erprobung von Neuprodukten und Bewertung von Wettbewerbsprodukten
-Erstellen von Anforderungsprofilen für Neuprodukte in Zusammenarbeit mit dem Vertrieb
-Erstellen von technischen Dokumenten wie technische Merkblätter, Katalogtexte, etc.
-Planung und Organisation von Produktprüfungen für Emicode, DIBt, Blauer Engel, etc.
-Betreuung der Belagsindustrie zur Erstellung gemeinsamer Aufbauempfehlungen
-Bearbeitung von Referenzobjekten mit Planung, Ausführung und Berichterstattung
- Erstellung von Fachartikeln
-Erstellen von Leistungsverzeichnissen für das Mapei Planungshandbuch
-Bearbeitung von Produktbeanstandungen

Anwendungstechnischer Service im Unternehmen
Der Verkauf von Verlegewerkstoffen unterscheidet sich deutlich vom Verkauf von Bodenbelägen. Verlegewerkstoffe sieht und fühlt man nicht. Sie müssen ihre Funktionen erfüllen und sind in der Regel beratungsintensive Produkte. Darauf zielt der anwendungstechnische Service von Mapei ab. Er soll dem Verarbeiter eine verlässliche technische Beratung geben, damit er die Produkte sicher und einfach verarbeiten kann. Die Anwendungstechnik von Mapei erstellt für Objekte eine systembezogene Aufbauempfehlung. Die Kunden werden bereits im Vorfeld über die technischen Eigenschaften und Anwendungsgebiete geschult.

Praxisbeispiel
Dass eine fundierte technische Beratung auch im Hinblick auf eine rechtliche Absicherung immer wichtiger wird, zeigt folgendes Beispiel: Im Rahmen einer größeren Objektrealisierung sollte eine Aufbauempfehlung inklusive einer Feuchtigkeitsmessung eines Calciumsulfatfließestriches erfolgen. Es handelte sich um ein Gebäude mit einer Grundfläche von rund 2.000 m auf einer Ebene. Fenster und Türen gab es nicht, lediglich einen Zugang über ein Treppenhaus und eine Anlieferrampe. Der erste Ortstermin fand bei kalten Außen- und Innentemperaturen statt. In dem Objekt herrschte eine relative Luftfeuchte von nahezu 70 %. Elektronische Vormessungen zeigten einen deutlich zu feuchten Estrich, der sich mit einer CM-Messung von 1,0 CM-% bestätigte.

Basierend auf unserer schriftlichen Stellungnahme meldete der Verleger Bedenken an. Die Verlegung wurde verschoben und der Hinweis auf eine Trocknung des Estrichs gegeben. In den nachfolgenden vier Wochen kam es zu weiteren Ortsterminen, bei denen jedes Mal ungefähr 1,0 CM-% festgestellt wurden. Es folgte eine ausführliche Stellungnahme, in der die gesamten Feuchtigkeitsmessungen protokolliert wurden. Schriftlich führte der Verleger aus, dass er den geplanten Aufbau nicht ausführen konnte bzw. zu welchen Schäden es bei einer Verlegung von dampfdichten PVC-Belägen kommen könnte.

Diese Stellungnahme wurde dem Auftraggeber übermittelt. Daraufhin folge die Anweisung des Auftraggebers, die PVC-Beläge trotzdem zu verlegen. Genau drei Wochen später kam es zu der angekündigten Blasenbildung. Dem Verleger sollte die Schuld in die Schuhe geschoben werden. Er hätte gar nicht verlegen dürfen und habe den Auftraggeber nicht ausführlich genug auf diese Situation hingewiesen. Gemeinsam mit unserem Kunden haben wir schließlich den Vorgang zusammengestellt und dem Auftraggeber zukommen lassen. Der Auftraggeber zeigte sich nach kurzer Zeit einsichtig. Der Verleger durfte die Bodenbeläge gegen erneute Bezahlung auf der gesamten Fläche neu verlegen - nachdem der Estrich getrocknet war.

Brancheneinschätzung
Nach einem besonders guten Jahr 2011 zeigt sich ein ebenfalls guter Trend für 2012. Die Bautätigkeit wird sich entgegen unserem europäischen Umfeld in Deutschland sicherlich weiter gut entwickeln. Trotzdem ist und bleibt Deutschland ein hart umkämpfter Markt, in dem man nur durch Service überzeugen kann. Diesen Service wird Mapei weiter ausbauen und mit einfachen und effektiven Leistungen den Kunden tatkräftig zur Seite stehen. Im Hinblick auf die Produkte ist das Ende der Diskussion um Emissionen und Gerüche noch nicht erreicht. Allerdings sollte dabei immer die Frage gestellt werden, wie verarbeiterfreundlich die Produktentwicklungen noch sind - gerade in Bezug auf die baulichen, teilweise grenzwertigen Gegebenheiten. Mapei wird dabei weiter großes Engagement zeigen und in den nächsten Jahren passende Produktneuheiten vorstellen.
aus FussbodenTechnik 03/12 (Personalien)