Teppiche im Einrichtungshaus Porta in Frechen

"Durch Shops hat man einfach mehr Erfolg"

Seit 1999 ist Porta mit einem Standort in Frechen südlich von Köln erfolgreich vertreten. Die stattliche, 1.800 qm große Teppichabteilung des Einrichtungshauses hat als eine der ersten im Filial-Unternehmen auf Shops gesetzt und sie in großzügigem Rahmen realisiert. Das Konzept hat sich bewährt und soll künftig weiter ausgebaut werden. Zudem diente es gerade als Vorlage für die Teppichabteilung im neuen Porta-Einrichtungspalast in Aachen.

Starke Präsenz in der Region Köln zeigt das Einrichtungsunternehmen Porta. Mit gleich drei Filialen ist der Möbler hier vertreten: Neben einer Filiale in Köln Porz/ Lind und dem Neubau in Aachen agiert er seit 1999 erfolgreich mit einem Haus in Frechen. Von Frechen sind es nur 30 Kilometer nach Porz/ Lind und nur 60 Kilometer nach Aachen. Dennoch sehen sich die Häuser nur bedingt als Konkurrenten.

"Vielleicht werden wir den einen oder anderen Kunden an das neue Haus in Aachen verlieren, das einfach wunderschön geworden ist. Wir haben aber viele Stammkunden, die uns treu bleiben werden", ist Ralf Nitschke, Abteilungsleiter Teppiche im Porta-Haus in Frechen, überzeugt und fügt mit Blick auf die Neueröffnung in Aachen vor einem halben Jahr hinzu: "Wir hier in Frechen sind mit unserem Geschäftsverlauf in diesem Jahr mehr als zufrieden."

Stattliche Verkaufsfläche von 1.800 qm

Seine gut 1.800 qm große Abteilung ist im Erdgeschoss angesiedelt, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Heimtextilienabteilung, von der die Teppiche nur durch die Boutique-Abteilung getrennt sind. Die stattliche Fläche deutet auf ein umfassendes Sortiment hin, und der erste Eindruck trügt nicht: Vom europäischen Sisalteppich bis zum chinesischen Woll-Handtuft sind alle denkbaren Herstellungsländer und Teppichgattungen vertreten.

Einzig der heute nicht mehr nachgefragte, traditionell gemusterte China-Teppich fehlt. Das Niveau reicht von der Aktionsware, die im Rahmen von Werbeprospekten zeitlich begrenzt ins Sortiment genommen wird, bis zum feineren 18/4 großen 6-lah Nain.

"Als Filialist verfügen wir über eine Sortimentsstruktur, die Dreh- und Angelpunkt unseres Erfolges ist. Neben dieser Grundabdeckung führt jedes Porta-Haus ein Zusatzsortiment, das sich an seiner jeweiligen Größe orientiert. Wir hier in Frechen können ein entsprechend breites und tiefgehendes Sortiment präsentieren", erklärt Nitschke das Konzept.

"Shops vermitteln Kompetenz"

Fester Bestandteil seit fast drei Jahren sind Shop-Präsentationen. "Wir waren eine der ersten Teppichabteilungen im Unternehmen Porta, die auf Shops gesetzt und sie in großzügigem Rahmen realisiert hat. Und wir werden diese Form der Präsentation noch weiter ausbauen", berichtet der Abteilungsleiter. Der Grund: "Shops vermitteln Kompetenz, sie heben sich ab von den sonst üblichen Teppichstapeln. Man hat dadurch einfach mehr Erfolg", sagt er. Insofern betrachtet er seine Abteilung - nicht ohne Stolz - auch ein wenig als Konzeptgeber für das neue Porta-Haus in Aachen.

Derzeit arbeiten Nitschke und sein Team mit Shops von Arte Espina, Esprit Home, Talis, Makalu und seit sechs Monaten mit einem Studio von JAB. Hinzu kommen eine Sonderfläche für die Kollektion Best of Petersen und ein Handweb-Shop, der unter eigenem Namen läuft. "Wir sind mit diesen Bereichen sehr zufrieden", lobt er.

Bestseller sind Nepalteppiche jeglicher Couleur

Welche Warengruppen laufen insgesamt am besten? "Nepalteppiche jeglicher Couleur laufen nach wie vor am besten, ob original oder aus Indien, sowie moderne Acryl-Handtuftteppiche", berichtet Nitschke. Auch Sonderbestellungen im Nepal-Bereich seien "ein ganz großes Thema", man müsse nur dem Verbraucher ein bischen die Angst davor zu nehmen wissen. Die enge Zusammenarbeit mit der Firma Talis ermögliche sogar, dem Kunden meist innerhalb von 24 Stunden einen Designvorschlag nach seinen Vorstellungen zu unterbreiten. "Phänomenal" würden zudem einfachere Gabbeh laufen. Sie werden, wie auch die Schnelldreher Nepal und Acryl-Handtuft, im vorderen Bereich der Abteilung präsentiert. Feinere Gabbeh sind weiter hinten zu finden.

Seit gut einem Jahr habe sich der Ziegler zu einem wichtigen Thema entwickelt. "Der Ziegler ist eine schöne Alternative zur ganz klassischen, roten Ware. Die Leute sind einfach begeistert von den soften Farben", bemerkt Nitschke.

Dennoch werde auch immer noch gerne aus dem roten Bereich ausgewählt, wenn auch nicht mehr so häufig wie früher. "Der rote Bereich ist nicht mehr so stark, weil der Kunde heute eine viel größere Auswahl vorfindet. Außerdem hat sich der Teppich zu einem Wegwerfartikel entwickelt, wird nach acht bis zehn Jahren ausgewechselt", erklärt er.

Berber sei ein "kleines, aber feines Segment". Maschinenteppiche biete er sowohl mit klassischer als auch moderner Musterung an, die Nachfrage sei aber gegenwärtige eher etwas rückläufig.

Der Anfertigungsbereich wird in Zukunft kräftig wachsen"

Im Aufwärtstrend dagegen seien Hochflorteppiche, wie sie von Talis oder JAB angeboten würden. Insgesamt prognostiziert Nitschke dem Anfertigungsbereich, egal ob es um Sisal-, Handtuft- oder Nepal-Teppich geht, kräftige Zuwächse in der Zukunft. Derzeit liegt ihr Umsatzanteil noch bei etwa zehn Prozent. "Die Anzahl der Aufträge nimmt zu, ebenso wächst der Umsatz in diesem Segment", berichtet er.

Allgemein seien momentan Zwischengrößen sehr gefragt, beispielsweise 2 x 2,5 m oder 2,5 x 3 m. "Das gilt vor allem für Nepalteppiche", sagt Nitschke. Einen allgemeinen Trend zu höherwertiger Ware kann er nicht bestätigen: "Hochpreisige Artikel haben immer Konjunktur. Wir verzeichnen derzeit aber keinen deutlichen Anstieg."

Überaus positiv bewertet er die Kommunikation unter den Porta-Häusern, gerade in Hinblick auf den immer wichtiger werdenden Aspekt Lieferfähigkeit. So sei es möglich, Artikel innerhalb kürzester Zeit dem Kunden anzubieten, die am eigenen Standort gerade nicht mehr verfügbar seien. "Auf die Wünsche der Kunden eingehen, ist ganz, ganz wichtig. Denn dadurch ist man nicht so vergleichbar", meint Nitschke, der selbst über ein kleines Zwischenlager verfügt, in diesem Zusammenhang.

Seine Kunden nehmen Anfahrtswege von bis zu 100 Kilometern in Kauf, um in seiner Abteilung einzukaufen. Sie kommen teils aus Düsseldorf, teils aus der Eifel. Die Klientel ist nach seinen Aussagen "bunt gemischt", reicht vom normalen Arbeiter bis zum Millionär.

"Beratung zum höherwertigen Produkt funktioniert"

In einem vierwöchigen Rhythmus wird die Teppichabteilung beworben, was Nitschke für "ganz wichtig" hält. "Mache ich Werbung, ist die Hütte voll. Mache ich keine Werbung, ist die Hütte leer", formuliert er salopp. Die in der Werbung gezeigten Artikel dienten dazu, dass Kunden kämen, aber meist würden dann höherwertigere Teppiche gekauft. "Die Beratung zum höherwertigen Produkt funktioniert, wenn die Mitarbeiter geschult sind", betont er.

"Verkäufer heißen hier Berater"

Mitarbeiterschulungen stellen für ihn einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. "Nur durch Schulungen können beispielsweise die Ideen, die hinter einem Shop stehen, umgesetzt werden", ist der Abteilungsleiter überzeugt und lobt: "Porta hat immer schon großen Wert auf Schulungen gelegt. Unsere Berater müssen auf dem neuesten Stand sein, denn Ware kann man überall kaufen, eine gute Beratung aber bekommt man nicht überall." Und er erklärt: "Verkäufer heißen hier Berater."

Neben Nitschke arbeiten fünf weitere Berater in der Abteilung. "Unsere Mannschaft ist bis auf einen Mitarbeiter von Anfang an dabei", berichtet der Abteilungsleiter nicht ohne Stolz. Er selbst arbeitet seit 22 Jahren im Heimtextilien-Einzelhandel, hat den Teppichverkauf von der Pike auf gelernt. Sein Fazit: "Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, hat man den Vorsprung, den man braucht. Den Weg, den wir unternehmensweit gehen, ist der richtige."
aus Heimtex Orient 01/07 (Wirtschaft)