Carpet-Cup für die Knutzen-Gruppe

Solides Wachstum

Für ein solides Wachstum in schwieriger Rahmenlage ohne die Wurzeln eines traditionsreichen Familienunternehmens zu vergessen wird die Knutzen-Gruppe aus Hürup mit dem Carpet-Cup ausgezeichnet. Knutzen hat in den letzten 12 Monaten ein beeindruckendes Wachstum aus sich selbst heraus, also ohne die Eröffnung weiterer Filialen, geschafft. Die Gründe hierfür liegen in einer Emotionalisierung sowohl in der Werbung, als auch in der Gestaltung der Geschäfte und in der engen Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern im Verkauf.

Immer dort, wo mein Vater und mein Onkel eine Chance gesehen haben, wurde ein neuer Standort eröffnet, im Schnitt jedes zweite Jahr", erzählt Peter Knutzen, einer von drei Söhnen des Firmengründers Herbert Knutzen. Was die Gründergeneration am 1. Oktober 1974 im beschaulichen Ort Hürup bei Flensburg begonnen hat, setzt die nachfolgende konsequent fort, gerade in jüngster Zeit. Starkes Wachstum seit der Jahrtausendwende ist zu einem markanten Kennzeichen der serviceorientierten Fachmarkt-Kette aus Norddeutschland geworden.

Seit dem Jahr 2000 sind 7 neue Knutzen-Standorte geplant oder umgebaut worden. 2002 kam nicht nur ein neuer Markt in Hamburg-Wentorf (5.000 qm) hinzu, sondern durch den Umzug in ein neues Gebäude wurde in Niebüll die Verkaufsfläche mehr als verdoppelt (3.300 qm). Ebenso am Stammsitz in Hürup (6.000 qm), der zusätzlich einen neuen Verwaltungstrakt erhielt. 2005 wurde Husum durch einen Anbau deutlich erweitert (3.300), außerdem Eichtal in Hamburg-Wandsbek übernommen und komplett renoviert (8.000 qm). Für November 2007 ist die Eröffnung eines Marktes in Wedel geplant, ein Grundstück ist bereits vorhanden.

"Hamburg ist weiterhin durchaus interessant für uns", sagt Peter Knutzen. Die Hansestadt gilt derzeit als vorrangiges Expansionsziel. Nach der Wende stand zunächst Mecklenburg-Vorpommern im Visier. Seit Anfang 2006 kooperiert Knutzen dort mit der Schlau/ Hammer-Gruppe, hat seine Märkte in deren Regionalgesellschaft eingebracht. Insgesamt 14 Standorte werden jetzt gemeinsam betrieben. "Eine angenehme Zusammenarbeit", heißt es bei Knutzen. Eine weitergehende Kooperation sei wahrscheinlich, nur wie und wo sei noch nicht entschieden.

Unter "Knutzen Schöner Wohnen" laufen in Hamburg und Schleswig-Holstein derzeit insgesamt 18 Märkte. Die Richtgröße liegt bei 3.300 qm. Der kleinste Standort hat eine Verkaufsfläche von 1.500 qm, der größte von 8.000 qm. Als Fachmarkt mit Dienstleistungscharakter wird ein Vollservice geboten, der den Vergleich mit anderen Handelsformen nicht scheut. "Mit unserem Dienstleistungskonzept kommen wir dem Raumausstatter schon sehr nahe", sagt Hauke Knutzen.

In allen Bereichen des Unternehmens arbeiten mittlerweile mehr als 500 Mitarbeiter. Jedes Jahr werden außerdem Lehrlinge in den verschiedensten Berufen ausgebildet, vom Handelsfachwirt bis zum Bodenleger. Bei der Besetzung der Standorte wird viel aus den eigenen Reihen rekrutiert.

Seit der Firmengründung wurde das Sortiment stark erweitert. Bodenbeläge, Gardinen und Dekostoffe, Sonnenschutz, Farben und Tapeten gehören heute ebenso dazu wie seit kurzem auch Bettwaren und Wohnaccessoires. Neben Teppichboden zählen jedoch Teppiche nach wie vor zum Kerngeschäft.

Vom Handtuft- bis zum Handwebteppich, vom Flokati bis zum Mahi-Täbriz, vom Ziegler bis zum Hochflorteppich reicht das eher im mittleren Preissegment angesiedelte Angebot. Der Schwerpunkt liegt allerdings deutlich auf dem modernen Teppich, er dominiert mit 80 % gegenüber dem klassischen Stück.

Zu den wichtigsten Themen zählen gegenwärtig Ziegler und Indo-Gabbeh. Beim Handtuft-Teppich wird eine baldige Sortimentsumstellung erwartet: weg vom Acryl, hin zur Wolle. "Weil in Indien jetzt umgestellt wurde auf eine gute, körnige und glänzende Wolle", begründet Peter Knutzen seine Prognose.

In Indien werden Eigenentwicklungen umgesetzt, ansonsten weiß Knutzen die Arbeit der Importeure zu schätzen, insbesondere im Bereich Designentwicklung. "Wenn alle Einzelhändler nur noch vor Ort einkaufen würden, würde der Teppich sterben", ist man in Hürup überzeugt.

Shop-in-Shop-Konzepte gewinnen bei Knutzen immer mehr an Bedeutung, auch in den Teppichabteilungen. Nach Arte Espina- und Shaggy-Shops sollen bald Esprit Home-Shops in den Märkten folgen. "Marken helfen uns, Kunden zu gewinnen, die sonst nicht so sehr im Heimtextilienbereich zu Hause sind", stellt Klaus Knutzen fest.

2007 sollen die Teppichabteilungen eine neue Konzeption erhalten. Grundprinzipien werden sein: mehr ausgefallene Designs, mehr Sonderbestellprogramme, keine hohen Teppichstapel.

Knutzens Zielgruppe ist generell über 35 Jahre und älter. Im Mittelpunkt stehen die Frauen. "Sie sind die Entscheidungsträger. Deshalb zielen wir darauf ab, durch unsere Ladeneinrichtung, aber auch durch das Verhalten unserer Mitarbeiter Frauen künftig noch stärker anzusprechen. Wir haben damit begonnen, unsere Mitarbeiter hin zu Fachberatern für Inneneinrichtung zu schulen", erklärt der Geschäftsführer und Inhaber.

Bereits in den letzten Jahren stand auf dem Konzeptpapier immer häufiger Emotionalität. Mit Shop-in-Shop-Konzepten und dem neuen Segment Wohnaccessoires wurden die ersten Schritte in diese Richtung unternommen. Gleiches gilt für die Werbung, die ebenfalls auf Frauen ausgerichtet ist. Im Vordergrund steht nicht der Preis, sondern die Erwartungshaltung der Kundinnen.

"Wir schöpfen den Markt seither wesentlich besser ab, wachsen jetzt aus uns selbst heraus. Zuvor hatten wir ein Wachstum durch neue Standorte", sagt Peter Knutzen.

Seit 1982 besteht die Knutzen-Gruppe aus drei rechtlich selbständigen Unternehmen, die jedoch mit einem gemeinsamen Auftritt am Markt agieren und in Hürup eine gemeinsame Verwaltung unterhalten. Zur Gruppe gehören die Unternehmen Knutzen Teppichäuser Hürup OHG, TT+T Märkte O.E. Knutzen GmbH und TT+T Tapetenkette Knutzen OHG.

Knutzen Schöner Wohnen Telegramm

Im Jahre 1974 von den beiden Brüdern Otto-Eduard und Herbert gegründet, besteht die Knutzen-Gruppe seit 1982 aus drei rechtlich selbstständigen Unternehmen, allerdings mit einem gemeinsamen Marktauftritt nach außen. Es sind dies:

Knutzen Teppichhäuser Hürup OHG
Hauptstraße 57, 24975 Hürup
Telefon: 0 46 34 / 9 38 40, Fax: 0 46 34 / 10 54
Gesellschafter/Inhaber: Peter Knutzen, Klaus Knutzen, Hauke Knutzen (Söhne von Herbert Knutzen).
Standorte: Sechs Märkte in Schleswig-Holstein (Hürup, Heide, Husum, Niebüll, Tinnum/Sylt, Wentorf b. Hamburg); drei Märkte in Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg, Bergen/Rügen, Rostock); dazu seit Februar 2005 "Eichtal" in Hamburg-Wandsbek.

TT+T Märkte O.E. Knutzen GmbH
Asmussstraße 19-2, 24143 Kiel
Gesellschafter/Inhaber: Asmus Knutzen, Otto Knutzen, Ulrike Jansen (Kinder von Otto-Eduard Knutzen).

Standorte: Sieben Märkte in Schleswig-Holstein (Brunsbüttel, Eutin, Elmshorn, Kremperheide b. Itzehoe, 2 x Neumünster, Oldenburg in Holstein); zwei Märkte in Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin-Plate und Medewege b. Schwerin).

TT+T Tapetenkette Knutzen OHG
Die Gründer-Brüder Herbert und Otto-Eduard Knutzen sind, gemeinsam mit Kai Bendixen, in Kiel tätig: Hier wird die Verkaufsfläche in Kiel-Gaarden in den nächsten Monaten stark vergrößert (auf etwa 8.000 Quadratmeter; ein benachbarter "Max Bahr"-Baumarkt zieht aus), dafür wird der Standort in Kiel-Russee bis Ende diesen Jahres geschlossen.
aus Heimtex Orient 01/07 (Wirtschaft)