50 Jahre Jaso-Werk in Kippenheim

Vor zwölf Jahren mit Duo-Line die Weichen für die Zukunft gestellt

Die Anpassungsfähigkeit moderner Familienbetriebe und das Potential, das in Holz steckt, sind kaum eindrucksvoller darzustellen als anhand der Entwicklungsgeschichte zahlreicher holzverarbeitender Unternehmen in Deutschland. Eines der markantesten Beispiele: Jaso-Parkett, ein Familienunternehmen "durch und durch", das in den letzten 20 Jahren einen mächtigen Entwicklungsschub erlebte. Heute gehört das vor 50 Jahren gegründete Parkettwerk in Kippenheim zu den leistungsfähigsten und größten Werken seiner Art in Deutschland. Ein Grund zum Feiern.

Kunden aus nah und fern - insgesamt 240 Teilnehmer - folgten in den letzten September-Tagen der Einladung zur Jubiläumsfeier "50 Jahre Werk Kippenheim" und erlebten dort sowie im nahen Europapark in Rust die branchenbekannte Gastfreundschaft der Familien Schmid. "Die Schmids" stehen für Kontinuität und Kundennähe, gutes Einvernehmen und gemeinschaftlichen Erfolg. Das gilt für den Hausherren in Kippenheim, Seniorchef Hermann Schmid, und seine Cousins Günther Schmid vom Trumpf-Werk in Rottenburg und Martin Schmid ebenso wie für Junior-Chef Michael Schmid und seinen Bruder Peter. Mit ihnen ist bereits die vierte Generation im Unternehmen tätig.

Langjährige Geschäftsbeziehungen bilden einen wesentlichen Bestandteil des Unternehmenserfolges. Gleichzeitig wächst der Kundenkreis weiter - entgegen dem Trend insbesondere in Deutschland, aber auch im Ausland. Die gleiche Interessenlage ist es, die verbindet, betonte Hermann Schmid in seiner Begrüßungsrede vor Beginn der abendlichen Kunden-Gala im Europapark: "Als mittelständische Unternehmer sitzen wir alle im gleichen Boot." Nachdrücklich unterstrich Schmid dabei die alleinige Ausrichtung des Jaso-Vertriebs auf das verlegende Handwerk: "Konsequent wie wohl kaum ein anderes Unternehmen in der Branche, haben wir daran festgehalten, ausschließlich den professionellen Parkettleger zu beliefern", betonte er.

Als eine der wichtigsten Unternehmensmaximen gilt, "so nah wie möglich am Kunden zu sein". Dafür wurde die Außendienstmannschaft in der letzten Zeit kräftig erweitert. Um das Exportgeschäft voranzubringen, kam Karsten Strenge zu Jaso. In Deutschland kümmert sich Verkaufsleiter Bernd Riekeles um die Stammkundenbetreuung ebenso wie um die Neukundengewinnung. Insgesamt - unterstrich Hermann Schmid - ist Jaso mit seiner sehr guten, motivierten und kompetenten Mannschaft auf gutem Wege. Dazu verwies er auf die "in den letzten Jahren sehr erfreuliche Entwicklung der Verkaufszahlen in Deutschland".

Kontinuität in der Unternehmensführung und in der Kundenbetreuung ließen in der Vergangenheit aus mancher Geschäftsbeziehung eine persönliche Freundschaft entstehen. In Zukunft werde eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtiger denn je, betonte Hermann Schmid. Denn: "Uns allen werden keine einfacheren Zeiten bevorstehen". Er verwies auf unumgängliche Preisanhebungen im kommenden Jahr infolge steigender Rohstoffpreise, Personalkosten, Energiekosten sowie Transport-, Reparatur- und anderer Beschaffungskosten. Die Preissteigerungen bei Fichtenrundholz lägen bereits bei 30% , bei Eiche bei 19% . Bei den Stromkosten sei eine Anhebung um 30% zu erwarten. Auch das Handwerk werde dem nicht ausweichen können und seine "Fix-und-Fertig-verlegt-Preise" anpassen müssen, erwartet Schmid.

Fachvorträge und Werksrundgänge

Nicht nur dieses Thema bot Gesprächsstoff. Fachvorträge, gehalten von Bernhard Lysser, Norbert Strehle und Manfred Jagler, und vor allem die Werksrundgänge fanden großes Interesse. Sie führten die Dynamik vor Augen, mit der das Unternehmen seit der Aufnahme der Zweischichtparkett-Produktion vor 12 Jahren modernisiert und ausgeweitet wurde. Als letzte große Investition wurde im vorigen Jahr die neue Anlage für die Duo-Line-Deckschichtfertigung in Betrieb genommen. Bei weitestgehend störungsfreier Produktion können damit Spitzentagesleistungen von über 2.500 qm erreicht werden. Insgesamt vermittelte der Werksrundgang mit 26 eingehend erläuterten Stationen den Kunden sehr informative Einblicke in die Betriebsabläufe und die Entstehung der Jaso-Produkte. Bestens zur Geltung gebracht werden sie schließlich im völlig neu gestalteten Schauraum.Dem folgte die ganz große Show: Zur Jubiläums-Gala hatten die Schmids ihre Gäste in den Europapark in Rust eingeladen.


Jaso - Unternehmenschronik

1922 Gründung einer Wagnerei durch den Wagenbauer Jakob Schmid in Ofterdingen/Württemberg. Schmid stellt anfangs hölzerne Wagen für die Landwirtschaft her. Im Laufe der Jahre erfolgt die Umstellung auf die Herstellung von Werkzeug- und Gerätestielen.

1956 Neben Ofterdingen entsteht eine zweite Produktionsstätte in Kippenheim/Baden.

1960 Beginn der Mosaikparkettproduktion in Kippenheim, wenig später folgt Stabparkett. Die Stiele-Herstellung bleibt bis 1980 der bedeutendste Unternehmenszweig. 1990 wird diese Fertigung in Kippenheim aufgegeben, in Ofterdingen stark reduziert weiter betrieben bis zur endgültigen Schließung 1998.

1987 Parkettproduktion wird ausgeweitet. Netzverklebtes Mosaikparkett rückt vor, neu hinzu kommt 10 mm Massivparkett (Classic-Design).

1995 Beginn der Produktion von zweischichtigen Parkettstäben mit Duo-Line, bis heute das "Flaggschiff" des Unternehmens. Die Oberflächenbehandlung wird im familiär verbundenen Trumpf-Werk in Rottenburg/Neckar vorgenommen.

1999 Erweiterung des Zweischicht-Programms mit Eco-Line und Country-Line. Erweiterung der Produktionsflächen.

2002 Erneute Programmerweiterung mit Art-Line und Loft-Line.
aus Parkett Magazin 05/06 (Wirtschaft)