Centa-Star

Management übernimmt die Anteile


Stuttgart - Die frühere Nord Feder GmbH & Co. KG als operative Einheit in der Stuttgarter Nord-Feder-Gruppe ist zum 6. September durch ein Management-Buy-out in neue Gesellschafterhände gelangt und firmiert künftig unter dem Namen Centa-Star GmbH. Damit trägt der Produzent von Bettwaren jetzt auch den Markennamen seines wichtigsten Produktes im Firmenschild.

Neue Gesellschafter sind zum einen die bisherigen Geschäftsführer Frank Gänser (Marketing und Vertrieb) und Thomas Müller (Finanzen und Produktion). Als weitere Gesellschafter sind der Geschäftsführende Gesellschafter von Möve Frottana, Rudi Sauer, und ein weiterer branchenfremder, nicht namentlich genannter Teilhaber eingestiegen. Künftig wird die Geschäftsführung aus dem Triumvirat Gänser, Müller und Sauer bestehen. Der Möve-Chef wird somit nicht allein als Geldgeber fungieren, sondern unter anderem auch sein Know-how im Vertrieb einbringen. "Mit Rudi Sauer haben wir unseren strategischen Wunschpartner gefunden", erklärte Müller gegenüber Haustex. Beide Unternehmen, Centa-Star und Möve, seien vertrieblich mit separaten Shop-in-shop-Konzepten im Einzelhandel ähnlich ausgerichtet. Nun gelte es, aus der neuen Partnerschaft Synergien im Vertrieb zu gewinnen. Für konkrete Pläne sei es so kurz nach der Übernahme der Anteile aber noch zu früh. Auf der Heimtextil wird man sicherlich Konkreteres erfahren.

Die Nord-Feder-Gruppe war schon seit 1991 ein mitarbeitergeführtes Unternehmen. Gegründet wurde die Keimzelle des Unternehmens 1968 als Deutsche Centerfill und Tochter der dänischen Nordisk-Fjer-Gruppe. Gleichzeitig entstand die Marke Centa-Star. Im Laufe der Jahre kamen die Hanseatische Bettfedernfabrik und die Mannheimer Bettfedernfabrik zu dem Unternehmen, das 1987 in Nord Feder umfirmierte. 1991 ging dann Nordisk Fjer auf spektakuläre Art in Konkurs und drohte die deutsche Tochter mit in den Abgrund zu reißen. Dem langjährigen Geschäftsführer Helmut Krause gelang es jedoch, mit leitenden Angestellten und einer Gruppe von Investoren die Firmengruppe zu übernehmen. Seitdem gehörte sie einem breiter gestreuten Gesellschafterkreis. Nord Feder beziehungsweise jetzt Centa-Star führt sowohl Bettwaren aus Daunen und Federn sowie aus Fasern.

Mit der Übernahme durch die vier Gesellschafter ist das Firmenportfolio nun bereinigt und auf die Centa-Star GmbH konzentriert worden. Der Sitz der Firma mit Verwaltung und Produktion bleibe Stuttgart, wird versichert. Ein Grund für die neue Gesellschafterstruktur liegt in der Tatsache, dass einige der früheren Mitinhaber nicht mehr operativ tätig sind. Da machte die Neustrukturierung der Anteile Sinn. Über die genaue Verteilung der Anteile werden keine Angaben gemacht, Müller erklärte jedoch, dass die Geschäftsführung insgesamt über die Mehrheit der Anteile verfügt. Ein zusätzlicher Vorteil ist laut Müller, dass durch die neue Eigentümer-Struktur auch eine verbesserte Eigenkapitalsituation eintritt. Schließlich dürfte die Tatsache, dass drei der Gesellschafter auch Geschäftsführer sind, die Entscheidungsfindung beschleunigen und erleichtern.

Laut Müller ist die im letzten Jahr erfolgte Sanierung des Unternehmens und die Integration der Mannheimer Bettfedernfabrik erfolgreich abgeschlossen. Im Vergleich zu 2004 habe der Umsatz mit der Marke Centa-Star bis Ende August dieses Jahres um rund 15 Prozent verbessert werden können. Konkrete Umsätze nennt das Unternehmen nicht, in der Branche wird sein Umsatz auf etwa 20 Mill. Euro geschätzt. Sehr erfreulich entwickelt sich die Zahl der Centa-Star-Shops, momentan gibt es im deutschen Handel 120 Centa-Star-Flächen. Jährlich sollen etwa 25 weitere Shops dazukommen.
aus Haustex 10/06 (Wirtschaft)