Weverij de Ploeg will in Deutschland weiter wachsen

Stoffe im Stil moderner Architektur

Die niederländische Weverij de Ploeg ist in Deutschland vor allem bei Architekten und Objekteuren sowie bei der Polstermöbelindustrie bekannt. Stärker als bisher will der Anbieter hochwertiger Vorhang- und Wohnstoffe jetzt auch gehobene Fachgeschäfte und Inneneinrichter ansprechen. Als besondere Stärken werden die eigenständige, zeitgemäße und dennoch zeitlose Kollektion sowie umfassende Leistungen in den Bereichen Lagerung und Lieferung genannt.

Moderne Architektur spielt in den Niederlanden eine herausragende Rolle. Die Ideen und Visionen der niederländischen Architekten, die weltweit neue Impulse im Haus- und Städtebau setzen, werden von der Bevölkerung aufmerksam verfolgt. Davon beeinflusst ist auch die Weverij de Ploeg in Bergeijk bei Eindhoven. Seit ihrer Gründung 1923 bestehen enge Verbindungen zur internationalen Architektur-Szene, was die Design-Handschrift und das Renommée des Anbieters von hochwertigen Vorhang- und Möbelstoffen deutlich geprägt hat. Vor allem durch die intensive Zusammenarbeit mit Vertretern des Bauhauses in den 30 Jahren konnte sich de Ploeg bereits frühzeitig einen Namen als Hersteller von Einrichtungstextilien machen, die mit dem Stil und der Form anspruchsvoller Neubauten korrespondieren. Sichtbarer Ausdruck der Nähe zur modernen Architektur ist unter anderem auch das 7.800 qm große Firmengebäude, das 1956 von Gerrit Rietveld entworfen wurde.

Im Heimatland verfügt de Ploeg über einen beneidenswert hohen Bekanntheitsgrad. Hayo Stegehuis, Verkaufsleiter für den deutschsprachigen Raum, geht davon aus, dass heute 70 bis 80 % aller Niederländer, die sich die Inneneinrichtung interessieren, das Unternehmen kennen. Gepflegt wird der gute Name durch Endverbraucherwerbung, von der auch der Einzelhandel profitiert. "Unsere holländischen Kunden berichten, dass Verbraucher im Geschäft ganz gezielt nach de Ploeg-Stoffen fragen. Für den Einzelhandel ist es sicherlich attraktiv, unsere Produkte zu führen, zumal wir Exklusivität in einem gewissen Einzugsgebiet gewährleisten", berichtet Stegehuis.

Auslandsmärkte verstärkt im Visier

Mit einem "äußerst stabilen und zufriedenstellenden" Inlandsgeschäft im Rücken geht der Blick nun seit einigen Monaten verstärkt in Richtung Auslandsmärkte, mit denen de Ploeg derzeit rund ein Drittel seines Umsatzes erwirtschaftet. Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland und Skandinavien. Unter den südeuropäischen Ländern spielt Italien eine wichtige Rolle, wo in erster Linie Unternehmen der Möbelindustrie beliefert werden. Der US-amerikanische Markt zeigt einen erfreulichen Aufwärtstrend.

"Unser Ziel für die nächsten drei bis vier Jahre ist eine Steigerung des Exportgeschäfts. Wir sind der Überzeugung, dass sich mit unserer hochwertigen, eigenständigen Kollektion, die dem Fachgeschäft Profilierungsmöglichkeiten bietet, noch größere Kundengruppen ansprechen lassen als bisher. Aber wir denken langfristig. Wir wollen keine kurzfristigen Erfolge, sondern dauerhaft gute Partnerschaften aufbauen", erläutert Stegehuis die Zukunftspläne.

In Deutschland effizientes Händlersystem geplant

Insbesondere in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt des niederländischen Webers, will man sich künftig stärker engagieren. Hier werden drei Zielgruppen bedient: Hervorragende Kontakte bestehen bereits zur Möbelindustrie, mit der rund die Hälfte des Deutschland-Umsatzes erlöst wird, darunter Rolf Benz. Gute Beziehungen unterhalten die Niederländer auch zu zahlreichen Architekten und Objekteuren sowie zur Gruppe der Facheinzelhändler, Raumausstatter und Polsterer. Vor allem letztere sollen künftig aber noch intensiver angesprochen und betreut werden als bisher. Neue Kunden sollen gewonnen, ebenso soll verloren gegangenes Terrain, bedingt durch die Schließung der Niederlassung in Krefeld 1995, zurückerobert werden. Ziel ist, ein Händlersystem ähnlich wie in den Niederlanden aufzubauen.

Gute Voraussetzungen für die ambitionierten Pläne ist der gute Ruf des Unternehmens. "Vor allem traditionelle Polsterer wissen nach wie vor unsere hochwertigen Stoffe zu schätzen. Sie haben oftmals eine gewisse Vorliebe für Flachgewebe aus Wolle, eines unserer Spezialgebiete", berichtet Stegehuis. Besonders freue ihn, dass es innerhalb der bereits bestehenden Klientel eine Reihe von Nachwuchskräften gebe, die sich schnell zu echten de Ploeg-Fans entwickelt hätten und sich neben der Qualität der Stoffe vor allem auch für das Design begeistern würden.

Regionaler Schwerpunkt ist derzeit Norddeutschland. Insbesondere in Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin scheinen die Niederländer den Geschmack des deutschen Endverbrauchers besonders gut zu treffen. Wichtig ist ebenso Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland und unmittelbarer Nachbar. Hier steht der Raum Köln im Mittelpunkt. Hinzu kommen Baden-Württemberg und Bayern, wo in erster Linie Industrie- und Objektkunden sitzen.

Betreut wird die deutsche Klientel gegenwärtig von sechs freien Handelsvertretern, gleichmäßig verteilt auf fast die gesamte Bundesrepublik. Darüber hinaus besuchen auch Stegehuis und Roland Raaymakers, verantwortlich für den Export gesamt, regelmäßig die Kunden vor Ort und informieren über neue Produkte und Entwicklungen. Das de Ploeg-Team ist ferner auf den Messen Heimtextil, Raumausstattung, Orgatec, Interdecor, Decosit und Proposte vertreten.

Eine neue deutsche Niederlassung schließt Stegehuis für die nahe Zukunft definitiv aus: "Eine Tochtergesellschaft im benachbarten Ausland macht heutzutage keinen Sinn, auch aus wirtschaftlicher Perspektive. Per Paketdienst kann jeder Ort in Europa innerhalb von zwei bis maximal drei Tagen beliefert werden." Abwegig sei aber nicht der Gedanke, in absehbarer Zeit einen oder sogar mehrere Showrooms in Deutschland einzurichten.

In den Niederlanden ist de Ploeg bereits mit zwei Showrooms vertreten: Neben den Ausstellungsräumen am Firmensitz in Bergeijk bietet der Weber dem Handel außerdem in Amsterdam die Möglichkeit, sich einen Überblick über das aktuelle Programm zu verschaffen oder eigene Kunden zu beraten. Das "Pakhuis" ist aber auch für den Endverbraucher geöffnet, der sich zunächst eigenständig informieren möchte. Bei Interesse erhält er eine Liste mit Einzelhändlern in seiner Umgebung. Hinzu kommen Showrooms im belgischen Sint Niklas, in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen und im "Spectrum" in London.

Beliebt unter der holländischen Klientel sind die regelmäßig stattfindenden "Dealer-Days" von de Ploeg, die am Stammsitz in Bergeijk durchgeführt werden und auch für den deutschen Handel geplant sind. Bestandteile der Veranstaltung sind unter anderem eine ausführliche Trend- und Kollektionspräsentation sowie eine Führung durch das hell und freundlich gestaltete Werk, das eingebettet in einer weitläufigen Parklandschaft liegt - ein humaner Arbeitsplatz.

Vorteile eines Herstellers

Als besondere Stärke im Bereich Service nennt Stegehuis die Liefer- und Lagerfähigkeit: "Wir als Hersteller bieten dem Handel die Möglichkeit, sowohl Kleinstmengen ab einem halben Meter als auch große Quantitäten mit mehreren tausend Metern zu bestellen." Alle Artikel sind bis mindestens 200m sofort ab Lager verfügbar. Aufträge, die darüber hinaus gehen, werden in nur vier bis sechs Wochen erfüllt. Sonderfarben sind ab 300 m ebenfalls möglich. Und noch ein Vorteil eines Produzenten: Selbst wenn ein Artikel aus der Kollektion genommen wird, was bei de Ploeg durchschnittlich erst nach fünf bis acht Jahren der Fall ist, kann er jederzeit nachproduziert werden.

Der Lagerbestand ist per EDV erfasst, so dass der Kunde unmittelbar Auskunft erhält, wann er seine Ware geliefert bekommt. Von Deutschland aus kann diese Abfrage bequem über eine deutsche Service-Telefonnummer erfolgen. Die Auslieferung erfolgt frei Haus und "so schnell ein LKW laufen kann", also innerhalb von zwei bis drei Tagen. Express-Versand ist in Ausnahmefällen ebenfalls möglich. "Dem Kunden kommt es aber meist nicht auf ein paar Stunden, sondern auf Zuverlässigkeit an. Ihm ist es wichtig, dass die Ware tatsächlich lagernd vorliegt und in einem angemessenen Zeitrahmen bei ihm eintrifft", bemerkt Stegehuis. De Ploeg bietet zudem faire Zahlungsbedingungen.

Angeboten werden alle Artikel als Stück und Coupon. Hinzu kommt ein eigener Musterservice, den eine Tochtergesellschaft übernimmt, die ebenfalls auf dem Firmengelände in Bergeijk angesiedelt ist.

Beim Abverkauf unterstützt der Hersteller den Einzelhandel unter anderem dadurch, dass er ihm für Präsentationen und Schaufensterdekorationen drei Meter lange Stoffbahnen zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. Ferner stellt sich de Ploeg in einer großformatigen, ansprechend gestalteten Unternehmensbroschüre vor, die auch zur Information des Endverbrauchers gedacht ist.

Lieblingsmaterialien sind Wolle und Trevira CS

Vor allem aber mit der de Ploeg-Kollektion selbst kann sich der Einzelhandel von Mitbewerbern abheben, denn sie hat ein einzigartiges, unverwechselbares Gesicht. "De Ploeg-Stoffe sind am Material zu erkennen: feine Gewebe, die vielfach mit Effektgarnen gearbeitet sind oder aus Wolle bestehen. Sie zeigen zudem meist grafische Dessins, sind garngefärbt und weisen ganz eigenständige, elegante und aufeinander abgestimmte Farben auf", erklärt Stegehuis. Die Kolorits entwickelt das Unternehmen selbst, sowie auch alle anderen Produktionsschritte bis auf die Garnherstellung in Bergeijk erfolgen.

Die Kollektion setzt sich zusammen aus Bezugsstoffen und gewebten, bedruckten oder transparenten Vorhangstoffen und wird jährlich aktualisiert. Wolle und Trevira CS sind die Lieblingsmaterialien. Rund 70 % der Dekos und 40% der Möbelstoffe bestehen aus der flammhemmenden Faser. Weitere 40% der Bezugsstoffe sind aus Wolle, "die, richtig verarbeitet, sehr strapazierfähig ist und eine hochwertige Ausstrahlung besitzt", so Stegehuis. Daneben werden gerne Baumwolle und Leinen eingesetzt.

Ein Charakteristikum der Möbelstoff-Kollektion ist die hohe Strapazierfähigkeit der Artikel, die teilweise mehr als 100.000 Martindale aufweisen. Die meisten Textilien liegen bei 40.000 Martindale, Gewebe mit weniger als 20.000 Martindale sind nicht vertreten.

Für das Objektgeschäft stehen vier Architekten-Ordner zur Verfügung

Für das Objektgeschäft werden eigens vier Architekten-Ordner zusammengestellt, zwei mit Vorhang- und zwei mit Möbelstoffen. Die aufwendig gestalteten Kataloge enthalten unter anderem Karten mit Griffproben und alle relevanten technischen Daten zu den einzelnen Produkten. Einsatzgebiete der Objektstoffe sind unter anderem Bürogebäuden, Verwaltungen, Seniorenresidenzen und der Schiffsbau.

Um die Langlebigkeit und den praktischen Nutzen der Textilien sicherzustellen, werden alle Artikel vor ihrer Markteinführung auf Herz und Nieren geprüft, beispielsweise das Scheuer- oder Waschverhalten. "Wir legen viel Wert auf Qualität. Gerade im Objektbereich sind hohe Standards wichtig", bekundet Stegehuis. "Eigentlich könnten wir zehn Jahre Garantie auf unsere Produkte geben. Es gibt sehr selten Reklamationen."

Als Schlüsselfaktor des Erfolgs wird die Abteilung für Design und Produktentwicklung angesehen. Sie stellt sicher, dass einerseits allgemeine Trends in der Kollektion ausgewogen berücksichtigt werden und andererseits das Unternehmen erfolgreich auf die individuellen Wünsche seiner Kunden eingehen kann. Designerin Hanneke Heydenrijk führt ein Designerteam von sechs Mitarbeitern. Hinzu kommen noch Freelancer, die sporadisch für de Ploeg arbeiten. "Unsere Designabteilung ist sehr wichtig für uns, denn wir haben den Anspruch, innovativ zu sein", erklärt Stegehuis. "Eine Idee wird immer bis zum Ende durchgedacht. Das heißt, die Kollektionsplanung beginnt nicht mit der Festlegung einer bestimmten Anzahl an Neuheiten, sondern mit einer Geschichte, ausgearbeitet in Collagen, zu der wir dann Neuheiten entwickeln." Das Ergebnis: Einrichtungsstoffe von hohem ästhetischen und technischem Standard, die mindestens für die nächsten 20 Jahre zeitlos sind.

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Weverij de Ploeg - das Unternehmen

Weverij de Ploeg bv
Riethovensedijk 20
NL - 5571 CR Bergeijk
Tel.: 00 31(0) 497 57 10 22
Fax: 00 31 (0) 497 57 40 05
Internet: www.de-ploeg.com
E-Mail: info@de-ploeg.nl

Gründung: 1923
Profil: Weberei
Geschäftsführer: Ruud Aberson
Vertrieb: Ruud Aberson (Inland), Roland Raaymakers (Ausland gesamt), Hayo Stegehuis (deutschsprachige Länder)
Handelsvertreter in Deutschland: 6
Mitarbeiter insgesamt: 90
Maschinen: ca. 40 Webmaschinen
Sortiment: Vorhangstoffe (gewebt, bedruckt, transparent) und Möbelstoffe für das Privat- und das Objektgeschäft
Angebot: Coupons, Stücke, Muster
Showrooms:
- Bergeijk
- Amsterdam
- Sint Niklas (Belgien)
- Kopenhagen (Dänemark)
- London (Großbritannien)
Kunden- / Umsatzanteile insgesamt :
- gehobene Raumausstatter und Polsterer (50 % / 25 %)
- Objekteure und Architekten (jeweils 25 %)
- Möbelindustrie (25 % / 50 %)
Umsatzanteil Auslandsgeschäft: ca. 33 %
Auslandsmärkte: u. a. Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, USA
aus BTH Heimtex 07/01 (Wirtschaft)