31. Deutscher Holzhandelstag in München

GD Holz mit neuem Vorstand

Martin Geiger aus Aschaffenburg ist neuer Vorsitzender des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel. Geiger wurde in München im Rahmen des zweitägigen Holzhandelstages als Nachfolger von Hugo Habisreutinger gewählt, der satzungsgemäß nicht wieder kandidieren konnte. Auch innerhalb des Vorstands wurden einige Positionen neu besetzt. Der neue Vorstand steht nach Geigers Worten für Kontinuität und Aufbruch: "Kontinuität, weil sich auch aus dem alten Vorstand Herren zur Verfügung gestellt haben, und Aufbruch, weil wir neue Herren gewinnen konnten, Verantwortung für unseren Verband zu übernehmen."

Auf dem 31. Deutschen Holzhandelstag stand turnusgemäß die Neuwahl des Vorstands des GD Holz an. Neuer Versitzender wurde Martin Geiger, als Stellvertreter wählten die Mitglieder Reinhard Bruns aus Hof, das Amt des Schatzmeisters wurde Oliver Grau aus Düsseldorf übertragen. Beisitzer sind Jens Blume aus Bad Arolsen, Jürgen Klatt aus Lübeck, Dr. Lutz Kunze aus Straßgräbchen und Philipp Zumsteg aus Neu-Ulm. Als kooptierte Mitglieder wurden Hugo Habisreutinger (Weingarten) sowie Jürgen Roggemann (Bremen) in den Vorstand berufen. Martin Geiger: "Der Vorstand repräsentiert - soweit möglich - die regionale Verteilung unserer Mitglieder und deren wesentliche Geschäftsbereiche im Groß-, Einzel- und Außenhandel. Und damit weiterhin die Ausgewogenheit unserer Geschäftsfelder."

Der bisherige Vorsitzende Hugo Habisreutinger verband seinen Rechenschaftsbericht mit einem kurzen Rückblick auf seine sechsjährige Vorstandstätigkeit. Wichtige Weichenstellungen hätten diese Jahre geprägt. So habe die Reorganisation des Verbandes dazu beigetragen, "dass wir heute bezahlbare und hochwertige Leistungen für unsere Mitglieder erbringen können." Durch ein neues Corporate Design und eine verbesserte Kommunikation, aber auch durch die Mitwirkung in den wesentlichen Fachverbänden habe die Außendarstellung des Verbandes deutlich verbessert werden können. Die Zusammenarbeit mit den Kooperationen konnte intensiviert werden, ohne dabei die Dachfunktion und den Führungsanspruch des GD Holz in Frage zu stellen. Zu der jüngsten Weichenstellung, den Brachentag Holz nach Köln zu verlegen, meinte Habisreutinger: "Die Verlegung weg von Wiesbaden war ja eigentlich nicht mehr umstritten. Diese einzigartige Kommunikationsplattform "Branchentag" muss frisch gehalten werden. Dies kann uns nun in Köln gelingen." Abschließend ging Habisreutinger auf die Verlegung des Verbandssitzes ein. Er machte deutlich, dass es zu Berlin keine Alternative gebe. Der Umzug soll ab 2008 schrittweise beginnen.

Der neue Vorsitzende Martin Geiger skizzierte in seiner Antrittsrede Chancen und Risiken der Branche sowie einige der wesentlichen Verbandsaufgaben in den kommenden Jahren.

Nach seiner Meinung bietet dieses Jahr offenkundig Chancen für den Holzhandel. Es zeichne sich ab, dass der Endverbraucher bereit ist, Geld auszugeben. Hinzu komme, dass die Holzwirtschaft im Fokus der Regierung steht. Dort werde die Holz- und Forstwirtschaft mit ihren 1,1 Mio. Arbeitsplätzen inzwischen als wichtige Branche eingeschätzt. Stellvertretend dafür stehe die Charta für Holz, d.h. gezielte Förderung zur Steigerung des Holzverbrauchs um 20%. Vom Energiepass, dem angestrebten Konjunkturprogramm und von der Möglichkeit, Arbeitskosten im Handwerk bis zu 3.000 EUR pro Jahr von der Steuer absetzen zu können, seien weitere Impulse für die Holzwirtschaft zu erwarten.

Allerdings gebe es auch Risiken. Ungünstig wird sich nach Geigers Einschätzung die anstehende Mehrwertsteuererhöhung auf die Kaufkraft auswirken, ebenso wie die Neuordnung der sozialen Sicherungssysteme. Schließlich sei nicht zu erkennen, wie die anhaltenden Probleme am Arbeitsmarkt gelöst werden sollen. Hinzu komme die Erhöhung der Energiepreise. Die thermische Verwertung von Holz werde hierdurch forciert und habe bereits für Engpässe in der Rohholzversorgung gesorgt. Folge: Auch hier steigen die Preise.

Mit Blick auf künftige Aufgaben richtete Martin Geiger besonderes Augenmerk auf die Einrichtung neuer bzw. den Ausbau bestehender Netzwerke. "Weder unsere Mitgliedsfirmen noch der Verband allein können die Herausforderungen dynamischer Märkte bewältigen. Dazu benötigen wir permanent Informationen, müssen zudem einen laufenden Austausch untereinander sicherstellen." Für den Austausch von Informationen biete der GD Holz eine Reihe von Plattformen. Etwa den Branchentag Holz, den Holzhandelstag, die Veranstaltungen der Fachbereiche des Groß-, Außen- und Einzelhandels, aber auch Fachausschüsse, Arbeitskreise, Weiterbildungsangebote sowie schließlich die regionalen Gruppen. In diesem Zusammenhang merkte Geiger an, dass die Akzeptanz der elektronischen Medien zwar zugenommen hat, viele Mitglieder aber insbesondere in das Intranet noch intensiver einsteigen könnten. Als weitere wichtige Partner im Informationsnetzwerk sieht Geiger die im Holzfachhandel wichtigen Kooperationen, den Bundesverband Groß- und Außenhandel, den Deutschen Holzwirtschaftsrat, die europäischen Fachverbände und die Industrie.

Geiger schloss mit dem Versprechen, gemeinsam mit dem Vorstand zum Zusammenhalt der Unternehmen des Holzhandels seinen Beitrag zu leisten, den Holzfachhandel als Premium-Vertriebskanal deutlich herauszustellen und damit indirekt den "Elitegedanken" zu fördern.
aus Parkett Magazin 03/06 (Wirtschaft)