Reinlein setzt beim Klebeparkett auf Mustervielfalt

Massivparkettproduktion zieht wieder an

Durchgehalten hat nur einer: Von ehemals etlichen Herstellern in Österreich produziert und exportiert heute nur noch Reinlein in nennenswertem Umfang Mosaikparkett. Immer noch soviel, dass an Produktionsverlagerung nicht gedacht wird. Im Gegenteil: "Mosaikparkett hält sich, weil wir es bewusst als Nischenprodukt pflegen", betont Michael Reinlein und verweist auf die internationale Akzeptanz, besonders im Objektbereich.

Natürlich macht sich niemand in Stadl-Paura Illusionen. Firmenchef Michael Reinlein, Exportleiter Christian Kohlroß und Verkaufsleiter Werner Deutsch, die seit zwei Jahrzehnten ein Team bilden, wissen: "Wirkliche Spitzenergebnisse werden sich nicht wieder erzielen lassen, und um den heutigen Stand zu halten, bedarf es großer Anstrengungen." Dazu zählen Bemühungen um Prestigeobjekte, um neue Märkte und um neue Kunden, aber auch um frühere Kunden. Besonders erfreulich sei es dann, wenn alte Kunden "nach Ausflügen in fremde Gefilde" zurückkehren. "Im letzten Jahr waren es drei Kunden mit beträchtlichem Mengenbedarf, denen unser in Jahrzehnten erworbenes Know-how am Ende mehr Wert war."

Gefragte Musterböden

Reinlein produziert jährlich ca. 250.000 qm Mosaikparkett sowie Indus- und Hochkantlamellenparkett. Diese Parkettarten werden in einigen Muster- und vielen Holzvarianten angeboten und bei entsprechenden Abnahmemengen auch in Sonderanfertigungen hergestellt. Bei Mosaikparkett behauptet sich das klassische Würfelmuster immer noch mit einem Anteil von annähernd 50%. Die andere Hälfte entfällt auf verschiedenste Verlegearten wie etwa parallele und englische Verbände und Doppelfischgrät-Muster. Es gebe viele Möglichkeiten, mit dem heute vielfach als "kleinkariert" empfundenen Produkt zu spielen. Reinlein verweist in diesem Zusammenhang auf sein Indus-Klebeparkett, mit dem ein richtiger Treffer gelandet wurde. Die 640 x 320 mm großen netzverklebten Platten aus 160 x 10 x 8 mm-Stäben in den Sortierungen Home-Line und Trend-Line finden reges Interesse.

Das von Architekten ausgeschriebene 22 mm Hochkantlamellenparkett werde schon oft durch das neue 8 mm Indus-Hochkantparkett ersetzt. Deshalb setzt Reinlein auf Indus-Parkett in repräsentativen Objekten mit starkem Publikumsverkehr, um auf dem Wege Breitenwirkung zu entfalten und Interesse für das Nischenprodukt zu wecken. "Das bisherige Feedback lässt hoffen", berichtet Christian Kohlroß von Nachfragen, die Bezug auf ausgeführte Objekte nehmen.

Große Holzauswahl

Reinlein kauft Eiche überwiegend in Ungarn. Buche, Esche und europäischer Ahorn kommen aus heimischen Wäldern. Aus Ungarn wird auch die Akazie/Robinie importiert. Seit Jahren fester Bestandteil des Angebots, aber nicht ständig verfügbar ist die selten gewordene Ulme (Rüster). Werden hier für ein umfassendes Objekt größere Mengen verarbeitet, kann es vorkommen, dass längere Zeit benötigt wird, um den Vorrat wieder aufzufüllen. Weitere Hölzer im Reinlein-Angebot sind kanadischer Ahorn, Birke, europäischer Kirschbaum, europäischer Nussbaum, amerikanischer Nussbaum, Black Cherry sowie Merbau und Wenge. Als Varianten sind Buche und Kirschbaum in gedämpfter Ausführung und Eiche in geräucherter Ausführung erhältlich. Reinlein verfügt über ein umfangreiches und gut gepflegtes Rohstofflager, das den Bedarf für etwa ein Jahr vorhält. Der Vorrat macht unabhängig von "Notkäufen", ist also "ein Garant für gute Qualität", wie Reinlein betont.

Stabile Massivparkettproduktion

Reinlein konnte seine Produktionsmengen 2005 trotz allgemein rückläufiger Zahlen auf dem Niveau des davor liegenden Jahres halten. Ob sich damit bereits eine Trendwende ankündigt, lässt man in Stadl-Paura offen. Neue Chancen würden eher aus einem kleiner gewordenen Anbieterfeld erwachsen: "Wir erwarten deshalb in diesem Jahr einen leichtem Zuwachs."

Einige Länder, in die in zunehmendem Umfang exportiert wird, taten sich bereits 2005 als Abnehmer besonders hervor - darunter die Reformländer im Osten, das Baltikum und Skandinavien. Positiv habe sich auch der Absatz in die Schweiz und nach Italien entwickelt. Reinlein hofft, die Exportquote von gegenwärtig rund 45% in den nächsten Jahren auf 50% steigern zu können.

Als Massivparkettspezialist wird Reinlein neben Mosaik- und Hochkantlamellenparkett künftig auch Massivdielen anbieten. Die Produktionsanlage wurde vor kurzem in Betrieb genommen, die ersten Lieferungen sind bereits erfolgt. Ein besonderes Plus der eigenen Dielenfertigung: Spezielle Wünsche, etwa bei der Sortierung oder bei der Wahl zwischen Nut/Feder- oder Nut/Nut-Verbindung, können berücksichtigt werden.

Dass neben dem Handel mit Rund- und Schnittholz und der eigenen Massivparkettproduktion der Handel immer mehr an Umfang und Gewicht gewonnen hat, ist in erster Linie eine Zeiterscheinung. Nahezu überall ist der Massivparkettabsatz rückläufig und das Mehrschichtparkett marktbeherrschend geworden.

Reinlein erzielt heute etwa 2/3 seines Gesamtumsatzes mit Handelsware. Als drittes Standbein vor 23 Jahren mit einem ungarischen Mehrschichtparketthersteller aufgebaut, hat sich diese Unternehmenssparte seither kontinuierlich weiterentwickelt. Nach wie vor pflegt Reinlein diese Beziehung. Zudem wurde eine Zweischicht-Produktion in Ungarn mit aufgebaut. Zufriedenstellend ist auch der Anteil, den Reinlein als Österreich-Repräsentant mit dem finnischen Karelia-Parkett erzielt.

Wichtiger Exportmarkt Deutschland

Wichtigste Exportländer sind Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, die Schweiz und Italien. In Deutschland, das etwa ein Drittel der gesamten Exportmenge aufnimmt, gibt es keinen zentralen Vertrieb, jedoch maßgebliche Großhändler. Daneben werden Großobjekteure objektbezogen beliefert. Die Auslieferung erfolgt weitgehend mit firmeneigenen Sattelzügen.

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Reinlein - in Kürze

G. Reinlein Ges.m.b.H.
Wimsbacher Straße 17-21
A-4651 Stadl-Paura
Tel. +43-7245-281700
Fax +43-7245-22022
office@reinlein-parkett.com

Gegründet: 1968
Geschäftsführer und Inhaber: Gerhard Reinlein, Michael Reinlein
Verkaufsleiter: Werner Deutsch
Exportleiter: Christian Kohlroß
Leiter Innendienst: Franz Buchinger
Produktionskapazität: ca. 250.000 qm Klebeparkett, Indus-Parkett und Hochkantlamellen sowie Stabparkett (Reinlein-Produkte führen seit 1988 das Austria-Gütezeichen)

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Reinlein - die Produkte

Klebeparkett (Mosaik und andere Muster), 8 mm dick, 160 mm Lamellenlänge, verschiedene Breiten

Industrieparkett (Hochkantlamellen), 23 mm dick; 8 mm: Indus-Parkett

Lamparkett, 10 mm dick, Lamellenformate 250 x 50/46 mm

Stabparkett, 22 mm dick, Stabformate 400 x 55 mm, 500 x 70 mm

Zweischichtparkett, 2-stabig "Homepark", 10 mm dick, 5 mm Nutzschicht, Format 400 x 92 mm
Zweischichtparkett, 1-stabig "Homefloor", 11 mm dick, 5 mm Nutzschicht, Formate 490/700 x 70 mm bis 1.000 x 90 mm

14 mm Dreischichtparkett aus Ungarn, Schiffsboden mit 4 mm Nutzschicht, Format 2.200 x 192 mm, Panloc-Verbindung
14 und 22 mm Dreischichtparkett aus Finnland, Schiffsboden 3- und 2-stabig, Sportböden sowie 14 mm Landhausdielen

Massivdielen in Eiche aus Ungarn
aus Parkett Magazin 03/06 (Wirtschaft)