EPLF meldet Rekordzahlen bei Produktion und Absatz

60 Mio. qm Laminat in Deutschland, 350 Mio. qm weltweit

Damit hat keiner gerechnet: Nach zwei Jahren mit mäßigen Steigerungsraten hat der Laminatabsatz in Deutschland 2000 noch einmal deutlich an Dynamik zugelegt. Der europäische Industrieverband EPLF spricht von 50 % Zuwachs auf 60 Mio. qm, andere Branchenvertreter gehen von einem weitaus geringeren, aber noch deutlich zweistelligem Plus aus. Auch weltweit hat Laminat rasant an Boden gewonnen: Die Produktion wird mittlerweile auf 350 Mio. qm geschätzt.

Alle Branchen rund um den Wirtschaftsbereich Bauen und Wohnen beklagen sich über Absatzflaute und mangelnde Nachfrage, nur bei Laminatbelägen gab es 2000 keinen Grund zum Stöhnen: Nach Aussage des europäischen Industrieverbandes EPLF haben sich Produktion und Absatz "äußerst dynamisch" entwickelt und unerwartete Zuwachsraten realisiert. Allein im deutschen Markt, der Anfang 2000 noch gesättigt und kaum aufnahmebereit für weitere Mengen schien, ist der Absatz nach den Erhebungen des Verbandes um 50 % auf 60 Mio. geklettert. Diese Zahl erscheint manchen Insidern allerdings doch als zu optimistisch; sie rechnen aber auch mit einer deutlich zweistelligen Steigerung auf 48 bis 50 Mio. qm.

Damit behauptet sich Deutschland klar als Europas Laminatmarkt Nr. 1. Auf Platz 2 und 3 rangieren Frankreich und Großbritannien. Dort vollziehen sich nach Beobachtung des EPLF-Vorsitzenden Ulrich Windmöller zur Zeit "dramatische Entwicklungen, vielleicht sogar noch dramatischer als hierzulande". Alle drei Länder zusammen nehmen zwei Drittel des gesamten europäischen Laminatboden-Absatzes auf, der vom EPLF auf 200 Mio. qm beziffert wird, an denen die Verbandsmitglieder einen Anteil von 77 % haben. Rund 162 Mio. qm fließen nach Westeuropa, weitere 32 Mio. qm (26 Mio. qm von EPLF-Mitgliedern) nach Osteuropa, das sich vielversprechend darstellt. Etabliert sind Laminatbeläge in den Benelux-Ländern und Österreich - ohne dass das dortige Potential komplett ausgeschöpft ist -, zunehmende Nachfrage wird in Italien und vor allem in Spanien registriert.

Der Weltmarkt hat 2000 nach den Zahlen des EPLF mit einem rekordverdächtigen Plus von 60 % auf gut 350 Mio. zugelegt. 243 Mio. qm bzw. 69 % davon stammen aus den Werken der EPLF-Mitglieder. Nach Europa ist die Asien/Pazifik-Region mit einer Ausweitung von 46 auf 65 Mio. qm das zweitgrößte Absatzgebiet. Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf China. 24 Mio. qm steuerten die EPLF-Mitglieder bei und erhöhten damit ihren Marktanteil auf 37 %. Noch besser platziert sind sie in Nordamerika, das inzwischen auf 50 Mio. qm taxiert wird: Ihr Absatz nahm auf 29 Mio. qm zu, das bedeutet eine Steigerung des Marktanteils auf 58 %.

Damit hätten sich für alle regionalen Teilmärkte die Absatzerwartungen von Anfang des Jahres 2000 übererfüllt, kommentiert Ralf Eisermann als EPLF-Vorstandsmitglied und Obmann des Arbeitskreises Marketing die Daten des EPLF. Aus seiner Sicht bieten sowohl der nordamerikanische als auch der asiatisch-pazifische Markt noch weitere kräftige Wachstumspotenziale. Verschiedene EPLF-Mitgliedsfirmen sind bereits dabei, vor Ort Produktionsbetriebe einzurichten. Andere suchen über Fusionen und strategische Allianzen innerhalb der Branche Zugang zu neuen Märkten und Kundengruppen.

Die exorbitanten Zuwachsraten des Marktes beanspruchten nicht nur die Kapazitäten der Laminatboden-Hersteller aufs Äußerste; auch Zulieferer und Anlagenbauer partizipierten von dem überraschenden Boom. Der EPLF lobt ausdrücklich seine Rohstofflieferanten, die sich durch eine schnelle Aufstockung ihrer Kapazitäten kurzfristig auf die Marktsituation eingestellt hätten.

Im laufenden Jahr rechnet der Verband mit einer Fortsetzung der lebhaften Nachfrage. Die Prognose für den Weltmarkt: Ein Plus von 100 Mio. qm auf 450 Mio. qm, Overlay-Anbieter Mead geht sogar von 500 Mio. qm aus.

Iso-Normierung angestrebt

Im Frühjahr 2000 ist auch endlich die neue Laminatboden-Norm EN 13329 in Kraft getreten. Laut EPLF stößt sie im Markt auf sehr positive Resonanz. Nun gehen die Anstrengungen dahin, weltweite Qualitätsstandards im Rahmen einer Iso-Norm zu entwickeln, die sich nach dem Wunsch der Europäer möglichst dicht an das europäische Regelwerk anlehnen sollten. Kontakte mit dem amerikanischen Herstellerverband Nalfa strebt der EPLF aus diesem Grund ebenso an wie die direkte Unterstützung einer Formierung der Branche im Wachstumsmarkt China.

Roysol, Kronotec Consulting und Poliface eingetreten

Die Internationalisierung des EPLF ist 2000 weiter vorangeschritten. Nachdem im vergangenen Jahr der französische Hersteller Roysol und die österreichische Kronotec Consulting zu dem Verband hinzugestoßen sind, kann zum Jahresbeginn 2001 mit dem portugiesischen Produzenten Poliface bereits ein weiterer Neuzugang gemeldet werden. Als neues außerordentliches Mitglied schloss sich 2000 Dekordrucker Interprint dem Verband an. Insgesamt kann Geschäftsführer Peter H. Meyer damit jetzt 21 ordentliche, 16 außerordentliche und fünf fördernde Mitglieder verzeichnen. Damit sind mittlerweile 80 % der europäischen Laminatbodenindustrie im EPLF vereint; das Ziel sind 100 %, dazu die wesentlichen Maschinenbauer.

Laminatboden der 2. Generation

So viel Sonnenschein, wie ihn die Laminatbodenbranche im Jahr 2000 abbekommen hat, könne leicht zu Euphorie verführen, gibt sich der EPLF selbstkritisch. Mahnende Stimmen würden laut: Rund zehn Jahre seien Laminatfußböden mit nennenswerten Mengen im Markt, damit stehe die erste Welle an Ersatzbedarf vor der Tür. Aus Sicht der Verbandsverantwortlichen ist Handel und Verbrauchern dringend zu verdeutlichen, dass heutige Laminatböden "meilenweit von den Produkten vor zehn Jahren" entfernt sind. "Die heutigen Laminatbeläge der zweiten Generation bieten dank der EN 13329 nicht mehr nur Sicherheit, sondern lassen sich auch in vielen technischen Details mit den Produkten der Pionierzeit kaum noch vergleichen." Das soll in der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes künftig klar herausgestellt werden.

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aus BTH Heimtex 02/01 (Wirtschaft)