Halstead-Gruppe will Expansion forcieren

"Von der Stärke her gehören wir unter die Top 3 der Hersteller elastischer Bodenbeläge"

Die britische Halstead-Gruppe ist in den letzten Jahren beständig gewachsen. Auch im Geschäftsjahr 2002/03 hat der Spezialist für elastische Beläge wieder Rekordzahlen bei Umsatz und Ergebnis vorgelegt. Jetzt wollen die Briten das Tempo anziehen, ihr Potenzial als Gruppe stärker herausstellen und durch den Ausbau der Produktpalette und die Erschließung neuer Vertriebskanäle und Segmente Marktanteile hinzugewinnen.

Bislang ließ die britische Halstead-Gruppe beim Auftritt auf der Domotex immer der deutschen Tochter Objectflor den Vortritt, die unter Führung von Eberhard Lotz die zentraleuropäischen Aktivitäten koordiniert. In diesem Jahr war das anders: Die Briten präsentierten sich bewusst mit allen Firmen und Marken als potenter, internationaler Anbieter elastischer Beläge. "Wir wollen künftig deutlich nach vorne bringen, wer wir sind und wer zu uns gehört und unsere Gesamtkompetenz stärker kommunizieren", erklärt CEO Mark Halstead.

Dahinter steht eine ehrgeizige Wachstumsstrategie: Über die Erweiterung der Produktpalette und die Erschließung neuer Vertriebskanäle und -segmente, die auch Akquisitionen auf verschiedenen Ebenen einschließen kann, will der familiengeführte Konzern seine Marktposition deutlich ausbauen - vor allem in Europa. "Von der Stärke gehören wir sicher unter die Top 3 bei elastischen Belägen", gibt Halstead die ambitionierte Zielrichtung an. Wobei man nicht allein um der Größe willen wachsen,sondern die bisherige Ertragsstärke beibehalten will.

Die Kriegskasse ist gut gefüllt. In den letzten Jahren hat die Gruppe mit Stammsitz im nordenglischen Manchester stetig zugelegt - nicht nur im Umsatz, sondern auch im Ergebnis. Auch für das Geschäftsjahr 2002/03 (bis 30.Juni) meldet Halstead neue Rekordzahlen: Der Umsatz erhöhte sich um 7,2% auf knapp 99,8 Mio. GBP (etwa 152 Mio. EUR), das Ergebnis nach Steuern nahm sogar überproportional um 9,7% auf 8,6 Mio. GBP zu.

Zu der erfreulichen Entwicklung maßgeblich beigetragen hat Objectflor; die Kölner befinden sich im insgesamt rückläufigen Bodenbelagsmarkt weiter auf Wachstumskurs und konnten ihren Umsatz um 6,6% auf fast 27 Mio. EUR ausbauen. Davon entfiel mehr als die Hälfte auf den deutschen Markt und davon wiederum 61% bzw. 10,5 Mio. EUR (+ 12%) auf PVC-Designbeläge, 27% bzw 4,5 Mio. EUR auf Homogen-Beläge (- 4%) und 12% bzw. 2 Mio. EUR auf das junge Segment Kautschuk. Auch unter dem Strich hätten die Zahlen gestimmt, ließ Lotz verlauten.

Den Erfolg führt er auf differenzierte Produktpolitik, konsequente, verlässliche Vertriebsstrategie und Kundennähe zurück. Mit 60% Anteil ist Objectflor stark großhandelsorientiert. "Wir sind von der wichtigen Rolle des Großhandels insbesondere im deutschen Markt überzeugt", unterstreicht Lotz denn auch.

In Deutschland steht das Unternehmen gut da - mit 34% mengenmäßigem Marktanteil beansprucht Objectflor inzwischen führende Position bei Designbelägen - , dennoch wird immer noch Raum für Expansion gesehen. Die Weichen dafür sind gestellt: Die Lagerkapazitäten werden auf 6.000 qm vergrößert, um einen kurzfristigen Lieferservice sicher zu stellen. Kernprodukte sollen sogar bis zu einemm 6 Monats-Bedarf bevorratet werden. Wachstumsmöglichkeiten sieht Lotz vor allem bei neuen Produktkategorien wie den Objekt-CV-Belägen Forest fx und einer neuen Kollektion speziell für den Transportbereich, aber auch in neuen Märkten wie den neuen EU-Ländern.

Das Geschäftsjahr 2003/04 ist laut Lotz "außerordentlich positiv" gestartet; "auch wenn die Bäume nicht in den Himmel wachsen" ist er für den weiteren Verlauf zuversichtlich.
aus BTH Heimtex 03/04 (Wirtschaft)