Parla Floor-Offensive mit Fix-System

Skandinavisches Qualitätsparkett mit oder ohne "Fix"



Gründlich und mit hohem Anspruch an die eigene Qualität könnte das Motto von Parla Floor sein. Lange Zeit war der finnische Parketthersteller ohne leimloses Verbindungssystem ausgekommen, nicht ohne Folgen für den Absatz unter anderem auf dem deutschen Markt. Parla Floor prüfte geraume Zeit die unterschiedlichen Systeme, diskutierte mit Verlegern und entschied sich schließlich für das "Fix"-System von Tilo. "Wir sind froh", so Exklusivagent Roman Winkens, "letztlich das richtige System gefunden zu haben, hinter dem wir voll und ganz stehen und das von Anfang an funktioniert hat - ohne wenn und aber." Dabei stellte man in Mikkeli fest, dass der Markt auf die Systemumstellung bei Parla gewartet hat - auch in den Ländern, in denen vorher nicht mit Akzeptanz gerechnet wurde. "Seit dem unser Parkett mit dem "ParlaFix"-System lieferbar ist, steigt die Nachfrage täglich. Momentan werden bereits 70% der Produkte mit Fix-Verbindung ausgeliefert", erklärt der Leiter des Geschäftsbereichs Parkett, Olli Kivijärvi. Und der Exportleiter für Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien, Jukka Liukkonen, ergänzt: "Unsere italienischen Kunden haben immer erklärt, dass sie kein Parkett mit "ParlaFix"-Verbindung verkaufen könnten. Doch jetzt zeigt man sich auch in Italien interessiert."

In Deutschland gab es von Anfang an ein großes Interesse an Mehrschichtparkett ohne Nut und Feder. "Das fehlende leimlose System hat uns selbstverständlich Marktanteile gekostet", räumt Roman Winkens freimütig ein. Zusätzlich habe der in den letzten drei Jahren härter gewordene Wettbewerb gerade in Deutschland den Absatz gedrückt. Früher war Deutschland mit einem Anteil von mehr als 50% der wichtigste Markt der Finnen. Mittlerweile ist der deutsche Markt einer der ersten Vier: Finnland, Deutschland, Norwegen und Russland zusammen haben einen Umsatzanteil von mehr als 80%.

Russland zeigt rasante Entwicklung

Bemerkenswert ist die Entwicklung in Russland. Dort ist das Unternehmen zwar erst seit vier Jahren aktiv, "früher haben wir nur einzelne Objekte wie Arbeiten im Kreml oder andere Sonderprojekte gemacht", berichtet Parla-Eigentümer Raimo Räsänen. Vorteilhaft ist dabei für Parla Floor und die Muttergesellschaft Olavi Räsänen Oy vor allem die Nähe zur russischen Grenze. Nur 130 km trennen den Produktionsstandort im ostfinnischen Mikkeli von Russland. Mit einer Entfernung von 600 km ist St. Petersburg das nächstgelegene Ballungszentrum. Dennoch bleibt das Geschäft mit Russland schwierig und immer "etwas ungewöhnlich". Einfuhrbeschränkungen und Zollbestimmungen ändern sich mitunter stündlich, so dass hervorragende Marktkenntnisse und gute Kontakte entscheidend sind.

Mit Hilfe der rasant gestiegenen Nachfrage in Russland konnte der Umsatz insgesamt von knapp 14 Mio. EUR im Jahr 2003 auf rund 15 Mio. EUR im vergangenen Jahr gesteigert werden. Die Produktionsmenge beläuft sich mittlerweile auf 700.000 qm; Landhausdielen haben daran einen Anteil von 60.000 qm. Für das aktuelle Geschäftsjahr sind weitere Produktionssteigerungen geplant.

Direkter Kontakt nach Finnland

Neben den Wachstumsmärkten in Osteuropa und dem kleinen irischen Markt soll in Zukunft vor allem Deutschland wieder seinen Teil zur Umsatzentwicklung beitragen. Seit Juli dieses Jahres betreut Roman Winkens für Parla Floor als selbstständiger Exklusivagent den deutschen Markt. Er arbeitet eng zusammen mit Exportleiter Jukka Liukkonen und dem Leiter des Geschäftsbereichs Parkett Olli Kivijärvi. "Wir stehen direkt mit unserem Kunden in Verbindung. Vor Ort betreut sie Roman Winkens, reguläre Bestellungen und Lieferanfragen werden aber direkt in deutscher Sprache von Finnland aus bearbeitet", so Liukkonen. Auf diesem Wege könne das Unternehmen schnell auf die Wünsche aus Deutschland reagieren und die nötige Flexibilität gewährleisten.

Neben der besseren Zusammenarbeit mit den bestehenden Kunden soll auch die Neukundenakquise verstärkt werden, um eine flächendeckende Präsenz zu erreichen - wobei die alten und neuen Partner auf eine vernünftige Vertriebspolitik bauen dürfen. "Es ist einfach, ausschließlich über den Preis zu verkaufen", so Roman Winkens, "aber wir punkten mit unserer gleichbleibend guten Qualität. Unsere Kunden schätzen die Sicherheit eines skandinavischen Premiumproduktes."

Erweiterung der Produktpalette

Gleichwohl reicht Qualität allein nicht aus. Das gesamte Marketing-Konzept muss stimmen. Deswegen wurde der Marktauftritt moderner und informativer gestaltet. Der neue Präsenter und attraktivere Verpackungen sind nur ein Teil dieses Konzepts. Zudem wird die Produktpalette weiter ergänzt, ganz aktuell um zwei Thermoholz-Sortimente. Zum Jahresbeginn 2006 werden weitere, exotische Holzarten ins Angebot integriert. Außerdem wird bei den Finnen über die Wiedereinführung von zweistabigen Dreischichtparketten nachgedacht - in 205 mm-Breite.

Neu hinzugekommen sind am Produktionsstandort in Mikkeli die Anlagen zur Fertigung der "Fix"-Profilierung, die seit September letzten Jahres in Betrieb sind. Die neue Profilierlinie von Schroeder verfügt bei Drei-Schicht-Betrieb über eine Kapazität von über einer Million Quadratmeter Parkett im Jahr. Trotz der wachsenden Nachfrage nach leimfrei verlegbarem Mehrschichtparkett wird nicht an eine Abschaffung der Nut-/Feder-Produktionslinie gedacht. Während bei den Landhausdielen aus technischen Gründen das gesamte Sortiment auf das "Fix"-System umgestellt wurde, können die anderen Dreischichtparkette wahlweise konventionell mit Nut und Feder oder mit leimfreier Verbindung ausgeführt werden. Die Nut- und Federprodukte werden nach wie vor von Olavi Räsänen Oy hergestellt. Vermarktet werden diese Sortimente über Parla Floor.

Verpackungsproduktion wächst

Innerhalb der OR-Gruppe (siehe unten) wird - neben der Parkettproduktion - der Fokus in Zukunft mehr noch auf den beiden Verpackungsstandorte des Konzerns gelegt. Mit Spezialverpackungen hat man sich mittlerweile eine komfortable Position auf dem europäischen Markt erarbeitet. Bis zum Jahresende werden mit dem Aufbau einer weiteren Verpackungslinie weitere Investitionen in diesem Sektor getätigt.

Daneben gehört seit Jahren das Sägewerk mit einer Kapazität von 60.000 bis 80.000 cbm Kieferholz zur Gruppe, außerdem zählen die Möbelteilefertigung sowie die Lautsprecher-Produktion.


Parla Floor Oy - in Kürze

FI-50101 Mikkeli
Tel. 0358-(0)-1 51 98 11
E-Mail: parlafloor@or-group.fi

- 2004 gegründete Beteiligungsgesellschaft innerhalb der OR (Olavi Räsänen) -Gruppe
- Parla Floor Oy produziert und vermarktet das "ParlaFix"-Fertigparkett und vermarktet das von Olavi Räsänen Parkett konventionell mit Nut- und Federverbindung hergestellte Mehrschichtparkett.
Eigentümer: Raimo Räsänen (80 %), Olavi Räsänen (20 %)
Beschäftigte*: ca. 95 Mitarbeiter, davon 10 Personen bei Parla Floor
Umsatz*: ca. 15 Mio. EUR (2004), ca. 14 Mio. EUR (2003)
Produktion*: 700.00 qm, davon 60.000 qm Landhausdielen (2004)
Kapazität*: 800.000 qm (im Zweischichtbetrieb)
Absatzmärkte: Finnland, Norwegen, Deutschland und Russland (mehr als 80 %)
Weitere wichtige Länder: Großbritannien, Österreich, Italien, Baltikum und Spanien
Exklusivagentur für Deutschland: Winkens, intern. Holzagentur

Weitere Firmen der OR-Gruppe:

Olavi Räsäsnen:
- Mikkeli und Mäntyharju
- 260 Beschäftigte
- 34 Mio. EUR Umsatz (inkl. Verkauf an Parla Floor)
- Parkettproduktion, Transportpalettenfertigung, Lautsprecherherstellung, Sägewerk Klepin Saha
- 60 % Transportanteil
Savopak:
- Varkus
- 70 Beschäftigte
- 7 Mio. EUR Umsatz
- Fertigung von Spezialverpackungen
- 30 % Exportanteil
Parlatuote:
- Rantasalmi
- 50 Mitarbeiter
- 5,5 Mio. EUR Umsatz
- Fertigung von Leimholzkomponenten u.a. für die Möbelindustrie
- 35 % Exportanteil

* Zahlen von Olavi Räsänen Oy Parkettabteilung und Parla Floor Oy
aus Parkett Magazin 05/05 (Wirtschaft)