Produktionskapazität im Fertigparkettwerk Güssing wird auf 1,5 Mio. qm erweitert

Weitzer erwartet weiterhin deutliche Umsatzsteigerungen

Mit der Erweiterung des Unternehmens, vor allem aber auch durch einen guten Geschäftsverlauf, ist die Gesamtmitarbeiterzahl bei Weitzer Parkett auf etwa 500, davon 380 im Stammwerk Weiz und 120 im Werk Güssing, gewachsen - ein Ergebnis, das die Geschäftsführer Angelika Wesonig-Weitzer und Wilfried Weitzer dem Umsatzerfolg voranstellen. Nachdem das Geschäftsjahr 2004/2005 mit einer Steigerung um fast 20% abgeschlossen wurde, sehen sie auch für das laufende Geschäftsjahr gute Chancen.

In Österreich ist Weitzer unangefochtener Marktführer - sowohl auf dem Sektor Parkett als auch bei Treppen, die seit 1985 hergestellt werden, sich inzwischen aber zu einem starken und ideenreichen Unternehmenszweig herausgebildet haben. Nach rund 2.500 Treppen-Konstruktionen im laufenden Geschäftsjahr wird damit gerechnet, dass sich diese Zahl im kommenden Jahr auf 3.000 steigern lässt. "Unsere größte Stärke sind die Standfestigkeit eines Familienbetriebes, der mit guten Mitarbeitern einsteht für zuverlässige Qualität und personelle Kontinuität sowie unsere Produkte, die wir ausschließlich in Österreich herstellen", betont Mag. Wesonig-Weitzer.

Im Stammwerk in Weiz wird derzeit an einem Blockkraftheizwerk gebaut, das 2006 "ans Netz" geht. Dieses Projekt kombiniert Heizkraftwerk, Stromerzeugung und Fernwärmelieferung. Das Heizkraftwerk nutzt die bei der Parkettproduktion anfallende Biomasse und bietet den wesentlichen Vorteil, dass die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme ganzjährig für die Trocknungsanlagen von Weitzer Parkett zur Verfügung steht. Sie bilden zusammen mit den Trockenkammern in Güssing eine der größten Laubholztrocknungsanlagen in Europa. Die Trockenkapazität liegt bei rund 4.000 cbm.

Weitere Ausbaumaßnahmen in Güssing

Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme des Werkes in Güssing und der Marktpremiere des dort produzierten Dreischichtparketts WP Charisma beginnt Weitzer Parkett jetzt mit der dritten Ausbaustufe. Damit werden die Produktionsanlagen nach Plan auf volle Kapazität erweitert. Zuvor war die Anfangsmenge von 500.000 qm bereits auf 750.000 qm erhöht worden. Zudem wurde eine 3.500 qm große Lagerhalle gebaut.

Das gesamte Investitionsvolumen der eigens für das Projekt "Güssing" gegründeten Parkett Company, einer 100%-igen Weitzer-Tochter, wird sich nach Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnitts auf rund 18 Mio. EUR belaufen.

Verstärkte Exportbemühungen

Die Exportquote soll von bisher 45% auf 50% gesteigert werden. Der Blick richtet sich dabei insbesondere nach Osteuropa und Nordamerika, aber auch in den arabischen Raum und nach China. Die derzeit wichtigsten Auslandsmärkte sind Deutschland, die Schweiz, Italien und Spanien, England und die Benelux-Länder sowie Russland, wo Weitzer Parkett schon früh präsent war.

Umfangreiches Parkettangebot

Der gesamte Absatz an Weitzer-Holzfußböden, der für das Geschäftsjahr 2005/2006 auf 2 Mio. qm beziffert wird, verteilt sich auf klassisches Massivparkett und Massivholzdielen sowie zwei- und dreischichtiges Parkett. Besonders dynamisch entwickelt sich die Nachfrage nach Zweischichtparkett, berichtet Angelika Wesonig-Weitzer: "Wir erwarten, dass die Dreischichtproduktion demnächst überrundet wird."

Der jährliche Holzbedarf der Produktionen in Weiz und Güssing mit ca. 40.000 cbm wird großenteils aus heimischen Wäldern und durch Zukäufe in östlichen Nachbarländern gedeckt. Holzarten aus Übersee werden aus Überzeugung möglichst gemieden und von Angelika Wesonig-Weitzer auch nicht unbedingt für erforderlich gehalten: "Uns stehen genügend Techniken zur Verfügung, um einheimische, von Natur aus hellere Hölzer zu dunkeln. Dazu bedarf es nicht einmal der Thermoholztechnik, die uns auch nicht ganz überzeugt. Wir setzen auf Dämpfen und Räuchern. Fußböden aus kerngeräucherter Eiche sind ein Renner. Daneben bieten Nussbaum und Akazie/Robinie sowie Kirsche und Birne schöne Alternativen." Trotzdem erscheinen im Holzangebot bei Weitzer neben dem - offenbar unvermeidbaren - kanadischen Ahorn auch einige Exotenhölzer wie beispielsweise Afzelia/Doussie, Kambala/Iroko und Merbau.

Indes ist Eiche das unangefochten beliebteste Holz. Es gibt Weitzer-Produkte, die ausschließlich daraus hergestellt werden, beispielsweise das werksseitig fertig versiegelte 21 mm-Stabparkett für den Objekt- und Sportbodeneinsatz. Große Vielfalt bieten dagegen das Zweischicht-Programm mit seinen vielen Einzelstab-, Schiffsboden- und Landhausdielen-Varianten sowie das Dreischicht-Programm, ebenfalls mit Schiffsboden und Landhausdielen. Insgesamt umfasst das Weitzer-Sortiment mit allen seinen Varianten rund 500 Positionen und 19 Holzarten. Weiter auf dem Vormarsch sind in allen Bereichen wohnfertig versiegelte oder natürlich geölte Oberflächen.

Äußerst erfolgreich ist Weitzer mit seinem umfangreichen Zweischichtprogramm, dem WIP 450 (11 mm, 3,6 mm-Nutzschicht), dem WIP 550 (11 mm, 5,5 mm-Nutzschicht), der Fertigdiele WIP Trend (11 mm, 3,6 mm Nutzschicht) und dem großformatigen WIP 4100 (11 mm, 3,6 mm-Nutzschicht), die auf Grund gleicher Nut/Feder-Konstruktion alle miteinander kombinierbar sind. Dieses Programm wird vervollständigt durch den universell einsetzbaren WP Strip.

Für den Objektbereich bietet Weitzer das traditionelle 21 mm-Stabparkett WP Classic mit werksseitiger Versiegelung und die 15 mm Massivdiele WP Maxima mit besonders strapazierfähiger Öl/Wachs-Oberfläche für extrem beanspruchte Bereiche wie in Kaufhäusern, Banken, Büros oder Restaurants.

Seine Stärke im Objekt unterstreicht Weitzer Parkett mit einer außergewöhnlichen Referenzliste: Sie lässt die KuK-Zeit anhand alter Palais lebendig werden, führt in internationale Konferenzzentren und Konzertsäle, zu den Stätten von Big Business und Wellness, verströmt den "Duft der großen weiten Welt", dokumentiert aber auch "Bodenhaftung" in Wohnanlagen, Kindergärten, Volksschulen und kleinen Gasthöfen.
aus Parkett Magazin 05/05 (Wirtschaft)