Graboparkett

Kapazität von Dreischichtparkett wird verdoppelt


Graboparkett gehört zur Aktiengesellschaft Graboplast, erzielt 30% des Umsatzes des Gesamtkonzerns und hat seine Produktionsstätte in der Mitte Ungarns in Kecskemét. Das Unternehmen gilt als größter Parketthersteller des Landes, produzierte früher alle Arten von Parkett, heute aber nur noch Dreischichtware. Die bisherige Produktionsmenge von 1 Mio. qm pro Jahr soll mit einer neuen Linie auf 2 Mio. qm verdoppelt werden. Graboparkett wird geleitet vom Geschäftsführer Gábor Várkonyi.

Das Unternehmen kauft 80% seiner Friese aus ungarischen Sägewerken und importiert die Nadelholzmittellage und den Fichtegegenzug für den Dreischicht-Aufbau aus Finnland, Rumänien und der Slowakei. Verpresst werden die Schichten mit einem Polyvinylacetatleim des englischen Herstellers National.

Eingesetzte Holzarten für die Deckschichtlamellen sind überwiegend Eiche (55%), Esche (25%), Buche (5%) und kleinere Mengen an Robinie, Donaueiche, Kirsche, Ahorn und Merbau.

Das Dreischichtparkett hat eine Gesamtdicke von 14 mm, eine Deckschicht von 3,6 mm und wird unter der eigenen Marke Jive vertrieben. Sein Design besteht aus Zweistab-Elementen mit der englischen Bezeichnung Wide, aus dem Dreistab-Schiffsboden Standard und einer Landhausdiele Board. Fast 90% dieses Mehrschichtparketts ist mit einer Lackschicht des schwedischen Herstellers Becker Acroma versiegelt. Nur 10-15% wird bisher geölt angefordert.

Im Sommer 2005 sind neue Anlagen in Betrieb gegangen, mit denen die Produktionskapazität des Werkes auf 1,7-2,0 Mio. qm gesteigert werden soll. Schon im Jahr 2000 war die alte Hildebrandt-Technologie gegen eine Homag-Anlage ausgetauscht worden. Jetzt hat Bürkle den Zuschlag erhalten, gemeinsam mit anderen Maschinenherstellern die neue Linie zu liefern.

Ziel ist aber nicht nur eine Kapazitätserweiterung. Durch bessere Ausnutzung des Materials und weniger Bedienerpersonal sollen auch die Produktionskosten gesenkt werden. Eine neue Absaugtechnik entspricht den Anforderungen der europäischen Normen. Vor allem aber die neue Klick-Verbindung mit Välinge-Lizenz macht das Produkt international wettbewerbsfähiger.

Rund 150.000 qm verkauft Graboparkett noch in Ungarn. Handel und Marketing werden über die Mutterfirma Graboplast abgewickelt. Bis zu 85% der Produktion geht in den Export. Deutschland und Österreich sind als einstige Hauptabnehmer von Russland, der Ukraine, England, Irland und Skandinavien abgelöst worden. Konsequenterweise besucht Graboparkett nicht nur die Domotex, sondern Fußbodenmessen in England und Russland. Während auf den britischen Inseln Handelsagenten für das Unternehmen tätig werden, sind in Russland und Skandinavien große Fachhändler die Partner. An Baumärkte liefert Graboparkett bisher nicht.


Graboparkett - in Kürze

Tochter der Graboplast mit Sitz in Györ, Ungarn.
Geschäftsführung: Gábor Várkonyi
Produktionsstätte: Kecskemét, Ungarn
Mitarbeiter: 220
Kapazität: 1,7-2,0 Mio. qm
Parkettproduktion: 1,0 Mio. qm
Produkt: Dreischichtparkett
aus Parkett Magazin 05/05 (Wirtschaft)