FEP-Statistik: Produktions- und Verbrauchszahlen 2004

Deutlich gestiegener Parkettumsatz in Europa

Parkett bleibt in Europa weiterhin auf Wachstumskurs. Im Bereich der Föderation der europäischen Parkettindustrie (FEP), der Mitgliedsunternehmen in 16 Ländern angehören, lag das Durchschnittsergebnis 2004 weit über Vorjahr. Sowohl die Produktion als auch der Gesamtverbrauch nahmen kräftig zu. Allerdings sind beträchtliche Unterschiede nicht zu übersehen: Ländern mit boomendem Wachstum stehen Länder mit bescheidenen Zuwächsen, teilweise sogar mit deutlichen Einbußen gegenüber. Spitzenpositionen in den FEP-"Kernländern" halten Österreich, Schweden und Spanien, bei den osteuropäischen FEP-Mitgliedern dominiert Polen.

Insgesamt wurden von den FEP-Mitgliedsunternehmen, Mio. qm Parkett in Nicht-EU-Länder exportiert - Mengen, die innerhalb des EU-Gebiets umgesetzt wurden, haben keinen Eingang in die FEP-Statistik gefunden. Größter Einzelabnehmer waren die USA mit 5,3 Mio. qm, gefolgt von den CEEC-Staaten (mittel- und osteuropäische Länder, u.a. EU-Erwartungsländer) mit 2,2 Mio. qm und der Türkei mit 1,1 Mio. qm. Der Gesamtwert aller Exporte in Nicht-EU-Länder wird auf über 323 Mio. EUR beziffert.

Hinsichtlich der Importe aus Nicht-EU-Ländern beunruhigen vor allem die Einfuhren aus China. Seit 1999 zeigen sie einen kontinuierlichen Anstieg. Von damals rund 1,4 Mio. qm stieg die Importmenge 2004 auf rund 6,3 Mio. qm. Sie hat sich innerhalb von fünf Jahren also annähernd verfünffacht. Gleichzeitig stieg der Wert überproportional von 10,5 Mio. EUR auf 76,1 Mio. EUR. Als weitere starke Lieferländer nennt die Statistik Indonesien, Malaysia, Thailand sowie Kroatien und Rumänien. Insgesamt gelangten 2004 rund 25,4 Mio. qm Parkett aus Nicht-EU-Ländern nach FEP-Europa, wobei der aus Asien kommende Anteil mit 16,6 Mio. qm weit vorn liegt.

"Quantensprung" in der Produktion

Die Produktion in den ursprünglichen FEP-Ländern (Nord-, West- und Südeuropa) erreichte 2004 die Rekordmenge von 74,2 Mio. qm, entsprechend einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 12,8%. Die neuen osteuropäischen FEP-Länder (Tschechische Republik, Ungarn, Rumänien und Polen) eingerechnet, ergibt sich eine Gesamtproduktionsmenge von 91,2 Mio. qm bei einer Steigerungsrate von 12,5%.

Bezogen auf die verschiedenen Parkettarten, entfällt der Löwenanteil der Produktion in den ursprünglichen FEP-Ländern auf Mehrschichtparkett (79%). Unter Einbeziehung der osteuropäischen Produktion sinkt dieser Anteil auf 75% - zugunsten eines entsprechend höheren Massivparkettanteils. Hier hat vor allem Polen in den letzten beiden Jahren eine sehr starke Stellung erlangt. Aber auch Österreich weitet die Massivparkettproduktion aus. Ungarn ist deutlich zurückgefallen. Rätsel gibt die Statistik hinsichtlich der schwedischen Zahlen auf: Dort weist die Statistik plötzlich eine explodierende Massivparkettproduktion aus (2001 = 100.000 qm, 2004 = 1,5 Mio. qm).

Größter Parketthersteller in Europa ist Schweden mit 21,6% des gesamten im FEP-Raum produzierten Parketts. Auf Platz zwei folgt Polen mit einem Anteil von knapp 12,3% - etwa gleichauf mit Deutschland auf Platz 3 mit 11,96%. Die rasanteste Entwicklung weist Polen auf. In allen statistisch erfassten Bereichen - in Produktion und Export, aber auch im Inlandsverbrauch - wurden dort 2004 beträchtliche Zuwächse erzielt. Beim Export gilt dies für alle Arten von Massivparkett (bis zu 30% Steigerung) ebenso wie für Mehrschichtparkett (plus 32%).

Insgesamt erlebten die FEP-Kernländer 2004 den stärksten Produktionsanstieg der letzten 20 Jahre, in denen der Zuwachs selbst in Spitzenzeiten niemals die 5 Mio. qm-Marke übersprang. Maßgeblichen Einfluss auf dieses Ergebnis hatten Schweden mit einem Produktionsanstieg um 30,8%, Spanien (23,5%) und Österreich (16,7%). In den osteuropäischen FEP-Ländern sorgte Polen mit einem Produktionswachstum von 23,8% für das gute Durchschnittsergebnis. In den osteuropäischen Nachbarländern ging die Produktion dagegen mehr oder minder stark zurück: In Ungarn um 3,2%, in Tschechien um 8,7% und in Rumänien um 13,3%.

Verbrauch nähert sich der 100 Mio. qm-Marke

Von der FEP-Gesamtproduktion von 91,2 Mio. qm wurden 18,3 Mio. qm in Nicht-EU-Länder exportiert. Der "Rest" von rund 73 Mio. qm verteilte sich innerhalb des EU-Raums - zuzüglich der 25,4 Mio. qm, die aus Nicht-EU-Ländern in die FEP-Länder gelangten. Damit nähert sich der europäische Parkettverbrauch der 100 Mio. qm-Marke.

Die FEP beziffert den statistisch erfassten Verbrauch in FEP-Europa - also einschließlich der osteuropäischen Länder - auf 96,1 Mio. qm. Der größte Markt ist immer noch Deutschland. Er legte im letzten Jahr zwar nur um 2,3% zu, liegt aber mit einem Anteil von 22,4% am europäischen Gesamtverbrauch mit weitem Abstand vorn. Aufgeholt hat - mit einer Zunahme des Verbrauchs um 6,4% - Spanien. Bemerkenswert ist insbesondere die Verbrauchsstatistik für Schweden: Dort hat sich - die Richtigkeit der Statistik vorausgesetzt - der Markt offenbar erdrutschartig verändert. Die Nachfrage stürzte sich demnach bei Mehrschichtparkett auf Importe, die um fast 355% zunahmen. Dies lässt sich selbst mit dem um 18% gestiegenen Mehrschichtparkett-Verbrauch in Schweden nicht erklären. Gleichzeitig erhielt - wiederum die Richtigkeit der Statistik vorausgesetzt - Mehrschichtparkett erstmals in großem Umfang Konkurrenz durch Massivparkett. Das als Eigenproduktion ausgewiesene Volumen von 1,5 Mio. qm blieb fast ganz (1,25 Mio. qm) im Lande.

Die höchsten Zunahmen im Verbrauch wurden 2004 in Österreich (+23%), Schweden (+22,5%) und in der Schweiz (+11,6%) erreicht. Rege entwickelte sich die Nachfrage auch in Frankreich (+7%) und Spanien (+6,4%). Deutschland blieb mit einem Zuwachs von knapp 2,3% deutlich unterhalb des FEP-Mittelwerts, kam aber dennoch - verglichen mit Skandinavien, Italien und den Niederlanden - offenbar glimpflich davon. Denn: Das schwedische Beispiel strahlte nicht auf die übrigen nordischen Länder aus; bei ihnen zeigte der Verbrauch mit einer Zunahme um durchschnittlich nur 1,6% vergleichsweise wenig Dynamik. Das gilt auch für Italien mit knapp 1% Zuwachs. Am härtesten traf es die Niederlande, dem einzigen Land, in dem die Nachfrage 2004 der Statistik zufolge regelrecht "abstürzte" - um fast 8,6%. Bei den osteuropäischen FEP-Ländern sind die Angaben unvollständig; für Polen und Ungarn weisen sie aus, dass der Inlandsverbrauch 2004 um bis zu 15% zulegte - trotz wirtschaftlich eher widriger Bedingungen.
aus Parkett Magazin 04/05 (Wirtschaft)