Uzin Utz AG

Europa-Logistik bei Uzin Kundennähe - komplett ferngesteuert


Mit einem Investitionsvolumen von rund 17 Mio. EUR wurde das Uzin-Europa-Logistikzentrum gebaut und die Lagerkapazität am Standort Ulm um rund 40 % ausgeweitet. Der Name weist aus, worauf es abzielt: Schnellstmögliche und einwandfreie Warenanlieferung in ganz Europa.

Die Firmengruppe Uzin Utz zählt in Europa zu den führenden Herstellern bauchemischer Verlegesysteme. Um Lieferfähigkeit und Anlieferqualität zu gewährleisten, bedient sich das Unternehmen der Sort-Link-Technik, einer besonderen Form der Kompaktlagerung. Der Vorzug dieser vollautomatisierten Lagertechnik besteht in der Trennung von horizontalen und vertikalen Transportbewegungen, der optimalen Ausnutzung vorhandenen Raums sowie im schnellen Zugriff auf die Waren.

Für den Neubau des Logistikzentrums wurde ein dem Firmensitz benachbartes Grundstück mit ca. 15.000 qm erworben. Das Architekturbüro Scherr und Klimke aus Ulm entwarf einen unkonventionellen Gebäudekomplex, der beherrscht wird von der 20 m hohen, 85 m langen und 29 m tiefen Hochregallager-Halle und ihrer Fassade aus Weißaluminium.

Der gesamte Gebäudekomplex ist in vier Komponenten gegliedert:
- das Hochregallager als größte Einheit mit 13.000 Palettenplätzen ist erweiterungsfähig auf 17.000 Palettenplätze.
- die Kommissionerzone mit ca. 1.400 qm, die einen kombinierten Betrieb aus statischer und dynamischer Kommissionierung ermöglicht
- die 1.000 qm große Verladezone mit sechs Verladerampen
- die 400 qm große Zone für versandfertige Bereitstellung mit Shuttle-Andienung und Handelswaren-Eingang.

Charakteristisch für das neue Logistikkonzept bei Uzin ist das Rollpaletten-Lager. Eingehende Ware wird mit einem Aufzug auf die jeweils zugordnete Ebene befördert, wo leichte schienengeführte Etagenfahrzeuge die Last übernehmen. In Zeiten geringer Ein- und Auslagerung sorgen die Fahrzeuge durch permanente Umlagerung automatisch dafür, dass immer der schnelle Zugriff auf häufig benötigte Produkte möglich ist.

Mit Hilfe des computergestützten Warenflusses und Barcode-Identifizierung kann der Weg einer Sendung per Internet bis zum Kunden verfolgt werden. Die Zustellung kann ab Lager unmittelbar nach Auftragsbearbeitung zugesichert werden. Ferner wird dem Großhandel mit Hilfe eines Konditionsystems eine vorausschauende Auftragsplanung erleichtert.

Fahrerlose Transportfahrzeuge übernehmen den innerbetrieblichen Transport aus den beiden Produktionsstätten (Werk 1 und Werk 2) zu den Andockstationen. Zwei Shuttle vom Typ Mercedes-Benz liefern stündlich bis zu 80 Paletten aus der Produktion an.

Der größte Teil aller Warensendungen entfällt auf die sogenannte dynamische Kommissionierung. Dabei wird die Palette, von der entnommen wurde, wieder ins Lager zurück verwiesen. Der gesamte Prozess wird von Scannern verfolgt. Die Durchlaufzeit ist abhängig vom Artikel und seiner Nachfragehäufigkeit. A-Artikel haben eine Lager-Verweilzeit von zwei Wochen. Im statischen Bereich werden B-Produkte kommissioniert. Der dritte Bereich gehört den Kleinteilen.
aus Parkett Magazin 05/02 (Wirtschaft)