Amorim wieder mit überproportionalem Umsatzzuwachs

Innovative Produkte sollen dem Unternehmen und dem Markt Impulse geben

Zwar erwirtschaftete Amorim Deutschland 2001 nicht so exorbitante Steigerungsraten wie im Jahr zuvor, kann sich mit einem Umsatzplus von 10,1 % bei einem stagnierenden Markt aber dennoch sehen lassen. Die Perspektiven für das laufende und die kommenden Jahre sind nach Auffassung des Kork-Marktführers durchaus positiv: Man erhofft sich einerseits mehr Aufmerksamkeit und Impulse für Kork durch neue, potente Anbieter, andererseits durch innovative Weiterentwicklungen des Produkts, die "das Bild von Kork als Bodenbelag entscheidend verändern" und noch 2002 marktreif werden sollen.

Etwas im Schwung gebremst, aber dennoch überproportional gewachsen ist 2001 Amorim Deutschland, die wichtigste Auslandstochter des portugiesischen Kork-Branchenprimus. Bei einem stagnierenden Markt und schwacher konjunktureller Gesamtlage nahm der Umsatz um 10,1 % zu und brachte die Delmenhorster ihrem Ziel von über 50 % Marktanteil in Deutschland wieder einen Schritt näher. "Dabei hat sich der Produkmix weiter verschoben, hin zu schwimmend zu verlegendem Korkfertigparkett und weg vom klassischen Klebekork", konstatiert Amorim Deutschland-Geschäftsführer Wolfgang Mohr. Diese Umschichtung sei durch die rasche und auf breiter Front erfolgende Marktakzeptanz von leimlos verlegbarem Kork beschleunigt worden. "Unsere Corcloc-Produkte sind aus dem Stand von 0 auf 56 % Umsatzanteil geschossen", nennt er als Beispiel für den rasanten Aufstieg der Leimlos-Systeme.

Förderlich auf die Erlöse von Amorim wirkten laut Mohr außerdem die Konzentration auf die wichtigsten Absatzkanäle mit der Spezialisierung des Vertriebs und damit einhergehend die "konsequente Entflechtung der Marken- bzw. Vertriebskonflikte" und die Entwicklung einer "Allianz mit dem Großhandel und seinen Handwerks-Kunden"

Die Perspektiven für das laufende und die kommenden Jahre werden von Amorim sowohl für das Unternehmen selbst, als auch für den Korkmarkt sehr positiv bewertet. Das etliche neue Mitbewerber aus dem Holz- und Laminatsegment in das Nischenprodukt eingestiegen sind oder einsteigen wollen, wird nicht als Nachteil, sondern als Vorteil für die Branche gesehen, denn: "Je mehr professionelle Anbieter sich mit dem Thema Kork beschäftigen, desto mehr Aufmerksamkeit gilt ihm und desto sicherer ist die künftige Weiterentwicklung dieser Produktart."

Amorim selbst hat sich für 2002 vorgenommen, das zweistellige Wachstum fortzusetzen und ist sicher, dieses Ziel auch zu realisieren. Jorge Santos, Generalmanager der portugiesischen Mutter Amorim Revestimentos, die die Bodenbelagsaktivitäten der übergeordneten Amorim-Gruppe repräsentiert, verweist dazu auf das neue Werk für Kork-Fertigparkett, das Anfang des Jahres termingerecht den Betrieb aufgenommen hat. 7,6 Mio. EUR sind in die vollautomatische Fertigung geflossen, die die Produktionskapazität auf 3 Mio. qm erhöhen. Die hochmoderne Continue-Anlage ist komplett computergesteuert, jeder Prozess-Schritt ist vollautomatisch, was sowohl der Qualität des Produktes als auch der Produktivität zu Gute kommen soll. Santos teilte mit, dass weitere Investitionen geplant seien, die sowohl der Steigerung von Effizienz und Flexibilität als auch der Erschließung neuer Produktfelder dienten.

Wolfgang Mohr setzt für die Zukunft auf "bedeutende Impulse" von innovativen Weiterentwicklungen des Produkts Kork, die das Bild des Naturwerkstoffs als Bodenbelag "entscheidend verändern" sollen. Amorim hat mit Hilfe eines bekannten Designers bereits etliche Ideen erarbeitet, die zeigen, wohin der Weg gehen kann. Auf der Domotex wurde für eine ausgesuchte Gruppe von Kunden und Fachjournalisten der Schleier gelüftet, die unisono begeistert waren von den kreativen Möglichkeiten. Amorim fühlt sich von der positiven Resonanz beflügelt und will die vielversprechendesten Produktstudien noch in diesem Jahr zur Marktreife führen.
aus Parkett Magazin 01/02 (Wirtschaft)