Bauwerk Parkett AG

Ehinger Abschlussklassen waren bei Bauwerk


Mitte April unternahmen die beiden Abschlussklassen des Schuljahres 2004/05 der Gewerblichen Schule Ehingen einen gemeinsamen Ausflug zum Schweizer Parketthersteller Bauwerk, dessen Werk sich nahe der Schweizer-österreichischen Grenze in St. Margrethen befindet.

Manuel Wagner, Schüler der Klasse F3PA1 berichtet: "Nachdem 40 Schüler und drei Lehrer um 7.45 Uhr versammelt waren, konnte die Fahrt beginnen. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Hinweis auf die seit kurzem gültige Anschnallpflicht in Reisebussen von Jürgen, dem Busfahrer, fuhren wir um 7.48 Uhr los.

Jürgen entschied sich für die weitere, aber schnellere Strecke über die Autobahn A7. Gegen 9.30 Uhr erreichten wir in Lindau die österreichische Grenze. Es ging weiter durch den Pfändertunnel Richtung Bregenz. Um 10.00 Uhr überquerten wir den neuen Rhein und zehn Minuten später mit dem alten Rhein die Grenze zur Schweiz. Die Einreise stellte kein Problem dar und nach weiteren fünf Minuten Fahrzeit erreichten wir um 10.20 Uhr die Firma Bauwerk.

Hier wurden wir sehr freundlich mit Kaffee und Croissants begrüßt. Außerdem erhielt jeder ein Etui mit einem Kugelschreiber und einem Bleistift sowie Infomaterial und Preislisten der gesamten Produktpalette. Nach einer kleinen Powerpoint-Präsentation über die Geschichte der Firma Bauwerk und ihre Partner in Schweden (Kährs) und Frankreich (Marty) begann der Vortrag von Jürgen Schlögler. Er ist gelernter Holzkaufmann und bei Bauwerk für den deutschen Markt verantwortlich, der zusammen mit Österreich und der Schweiz den Hauptabsatzmarkt darstellt.

Er berichtete von einem seit 1991 steil ansteigenden Parkettanteil in der Fußbodenbranche. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist die starke Nachfrage nach Mehrschichtparkett. Von etwas mehr 20 Mio. qm Parkett im Jahr in Deutschland bildet es mit über 80 % die klare Mehrheit. Dabei liegt der Hauptumsatz (ca. 80 %) bei den immer noch sehr beliebten Holzarten Eiche, Buche und Ahorn.

Die größte Konkurrenz für Parkettleger sind wohl die Heimwerker, weshalb sich Bauwerk dafür einsetzt, durch spezielle Designs mehr Individualität zu fordern und ihre Produkte auch aus-schließlich an Fachleute verkauft.

Um 12.20 Uhr bekamen wir ein Mittagessen und um 13.00 Uhr begann die Werksführung. Als Erstes wurde uns gezeigt, wie die beim Sägen entstandenen Späne zu Briketts gepresst werden. Ca. 2 kg Briketts entsprechen 1 l Heizöl. Bauwerk produziert damit selbst 7 MW Heizleistung und verkauft den Überschuss zum Preis von 30 EUR/t.

Als Nächstes ging es zur Anlieferung. Bauwerk bekommt das Holz als nasse Rohfriese angeliefert. Danach wird es umgestapelt und bis es ca. 25 - 30 % HF erreicht hat überdacht im Freien gelagert. Jetzt ist es bereit für die drei bis vier Wochen dauernde Frischluft-Abluft-Trocknung. Hat das Holz seine vorgeschriebene Feuchte von 8 % erreicht, geht es weiter zur Sägerei. Hier werden die Rohfriese für das Mosaikparkett abgehobelt und anschließend abgelängt. Beim Fertigparkett wird nach dem gleichen Prozess die Nadelholzträgerschicht mit stehenden Jahresringen aufgeleimt und sieben Minuten lang gepresst. Anschließend wird fünf Mal abgeschliffen, wobei der letzte Schliff mit 220er Körnung gemacht wird. Faszinierend für die Schüler war die UV-Grundierung, da der Lack sofort trocken ist, wenn die Stäbe aus der Walze kommen. Nach einem 320er Zwischenschliff und der Fertiglackierung muss eine Wartezeit von 24 Stunden eingehalten werden. Jetzt werden noch Nut und Feder eingefräst und vor der Verpackung eine letzte Endkontrolle durchgeführt.

Nach der Führung besuchten wir noch in der Nähe eines der insgesamt sieben Ausstellungszentren der Firma in der Schweiz, in dem jährlich 20.000 bis 25.000 Besucher beraten werden. Gegen 15.30 Uhr traten wir die Heimreise an und kamen gegen 18 Uhr wieder in der Schule an."
aus Parkett Magazin 03/05 (Wirtschaft)