Decor Union

Eventtag auf der Heimtextil

Gibt es einen Trend zu mehr Stofflichkeit am Fenster? Was haben Stoffe und Energie-Effizienz miteinander zu tun? Wie motiviere ich zum Kauf von Heimtextilien und generiere Umsatz? Mit Bernhard Zimmermann ließ die Decor Union auf der Heimtextil 2009 einen Marktkenner zu Wort kommen. Seine Vorträge zum Thema "Die neue Stofflichkeit am Fenster" beleuchteten schlaglichtartig die Situation der Stoffbranche und gaben Antworten auf diese hoch aktuellen Fragestellungen.

Die Zahlen des Großhandelsverbands verdeutlichen es: In den letzten acht Jahren ging der Konsum im Einrichtungsstoff-Bereich signifikant zurück. "Doch die Talsohle ist durchschritten, wir sehen erste und klare Signale eines Umschwungs", davon ist Zimmermann überzeugt.

So zeigen auch Architekturzeitschriften wieder Stoffe am Fenster, und die Bildsprache der Möbelanbieter wird textiler. Premiumverlage lancieren neue Produktlinien, die auf ein Revival der textilen Opulenz mit Wohlfühlcharakter hinweisen. Immer mehr Designer und Stylisten verabschieden sich von der minimalistischen Gestaltung. "Diese Entwicklung sollten wir im Fachhandel aufgreifen und unsererseits Lust auf eine neue Üppigkeit am Fenster machen", empfiehlt Zimmermann. "Damit sprechen wir eine junge Klientel an, die nicht mehr erlebt hat, dass Vorhänge auch zugezogen werden können."

Für eine Entwicklung zu mehr Stofflichkeit im Raum spreche außerdem, dass die Umsätze im Flächenvorhang-Bereich ihren Höhepunkt überschritten haben; das Potenzial dieses Techniksystems sei ausgereizt. Natürlich werden Flächenvorhänge ihre Bedeutung behalten, "aber wir sollten auch immer bedenken, dass wir mit dieser minimalistischen Dekoration nicht viel Stoff an den Kunden bringen", erklärt Zimmermann.

Jung, klassisch, designorientiert und natürlich

Inspirationen für mehr Stofflichkeit bieten die neuen Trendthemen des Deco Team. Sie erfassen Zielgruppen und deren Bedürfnisse, bieten dem Fachhandel Orientierung und schaffen Kommunikationsanlässe. Dabei kann sich der Einrichter auf die vier etablierten Wohnstile jung, klassisch, designorientiert und natürlich verlassen. "Jeder Verbraucher findet sich in einem dieser Stile und deren Mischformen wieder", heißt es beim Deco Team. Entsprechend haben die Raumausstatter-Spezialisten jedem Wohnstil einen aktuellen Trend zugeordnet: An den "jungen Wohngeschmack" richtet sich das Thema Ethnofolk - mit intensiver Farbigkeit, verspielten Details und aufwendiger Verarbeitung. Klassisch-modern erscheint das Thema Excellence, das mit mit Blau-Violett und Grün als Farbakzent spielt. Als designorientierte Richtung bedient Structured das aktuelle Schwarz-Weiß-Thema, umgesetzt mit spannenden Materialkompositionen und -kontrasten. Transparency greift mit doppelten Behängen, Moiré-Effekten und Transparenz den Wunsch nach Natürlichkeit auf.

Marketing mit der Decor Union

Doch was helfen Trends ohne die entsprechende Vermarktung? Hier setzt die Decor Union an: Sie erarbeitet für ihre Mitgliedsbetriebe Lösungen für den POS, sie übersetzt die Trendthemen in Dekorationsvorschläge, Stimmungsbilder, Entwürfe für Ladengeschäft und Showroom - zum Aktionspaket gebündelt. Absolutes Muss für die Profilierung beim Kunden: das Arbeiten mit Zeichnungen und Skizzen. Hier hat die Decor Union ein Programm erarbeitet, das mittels Skizzen Raumsituationen darstellt. Diese lassen sich entsprechend kolorieren und den Vorstellungen der Kunden anpassen.

Das Verkaufsargument der Zukunft könnte übrigens Energie-Effizienz heißen. Steigende Energiekosten belasten die Geldbeutel der Verbraucher. Stoffe am Fenster helfen, die Energiekosten zu reduzieren - je mehr(-lagiger), desto besser.

Übrigens: Nach der Studie der Agentur Jung von Matt "Das deutsche Wohnzimmer" wohnen 62% der Deutschen mit blauem Teppichboden, Kurzstore und gestrichener Raufaser. Es gibt also noch viel zu tun. Die Decor Union will ihre Mitglieder dabei unterstützen, Wünsche des Kunden zu erkennen und die neue Lust am textilen Wohnen zu wecken.
aus BTH Heimtex 04/09 (Marketing)