Who is Who in der Anwendungstechnik

Ulrich Zintl

Botament Systembaustoffe GmbH & Co KG
Am Kruppwald 1
46238 Bottrop
Tel.: 02041/101933
Fax: 02041/101985
ulrich.zintl@botament.de
www.botafloor.de

Beruflicher Werdegang

1985 Ausbildung zum Parkettleger
1985 - 1987 Studium Bauingenieurwesen
1992 - 2000 selbständiger Bodenleger
2003 Asbestsachkundelehrgang TRGS 519
2000 - 2009 Betriebsleiter im Bodenverlegebetrieb
2005 - 2006 Estrichlegermeister
2006 Lehrgang zum Betonprüfer
2007 Lehrgang erweiterte betontechnologische Ausbildung DIN 1045
seit 1.1.2010 Anwendungstechniker Botament Systembaustoffe
seit 10/2010 Sachverständiger für Estrich und Bodenbelag

Aufgabenstellung im Unternehmen

Enge Zusammenarbeit mit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Produktentwicklungen und -weiterentwicklungen
Erstellung technischer Unterlagen
Anwendungstechnische Beratung von Verarbeitern, Architekten und Bauherren
Bearbeitung von Beanstandungen und technischen Sonderlösungen
Schulungen, Seminare und Workshops
Unterstützung des Vertriebs bei Baustellen- und Kundenterminen

Anwendungstechnischer Service des Unternehmens

Die Bedeutung von Bodenbelägen wird am Bau häufig unterschätzt. In den letzten Jahrzehnten sind nicht nur die technischen Anforderungen, sondern auch die ästhetischen Ansprüche an Fußböden weiter gestiegen. Mit wachsendem Zeit- und Kostendruck sind heute für den Einbau einer reklamationsfreien Bodenbelagebene schnelle, qualitativ hochwertige Produktlösungen notwendig.

Botament hilft dem Bodenleger mit der Marke Botafloor, diesen Anforderungen gerecht zu werden und unterstützt einerseits durch ein aufeinander abgestimmtes, schlankes Produktprogramm und andererseits durch fachlich kompetente Beratung sowie konkreter Hilfestellung vor Ort auf der Baustelle. Botafloor als neue Marke für Verlegewerkstoffe der Botament Systembaustoffe profitiert im Unternehmensverbund mit der MC-Bauchemie von einer 50-jährigen Erfahrung in der Beton- und Estrichtechnologie, der Untergrundvorbereitung und -erstellung. Die Vernetzung der Gewerke Estrich und Oberboden wird im Unternehmensverbund aktiv betrieben und Produkte aufeinander abgestimmt.

Praxisbeispiel

Ein Objekteur aus dem Rheinland erhielt den Auftrag, aufgrund einer Nutzungsänderung 400 m Norament Grano Kautschukplatten in einem Krankenhaus zu verlegen. Die labortechnische Untersuchung einer Estrichprobe ergab, dass Druck- und Biegezugfestigkeit eine Güteklasse von maximal CT-C12-F5 zulassen. Diese ist jedoch gemäß DIN 1055 - 3 nicht für die Aufnahme der entstehenden Einzellasten geeignet, die durch das Befahren mit Krankenhausbetten auftreten.

Da aus zeitlichen Gründen der Einbau eines neuen Estrichs nicht möglich war, kam nur eine Sanierung durch das Aufbringen einer Lastverteilungsschicht in Frage. Nachdem die Oberfläche mittels Kugelstrahlen von haftungshemmenden Schichten befreit war, konnte die Universalgrundierung Botafloor G 110, eine Acrylat-Dispersion, 1:2 wasserverdünnt aufgebracht werden. Größere Fehlstellen und Ausbrüche wurden mit Botafloor A 230 standfester Füllmasse vorgespachtelt. Am gleichen Tag wurde die faserarmierte Nivelliermasse Botafloor A 260 mit der M-Tec Duomix 2000 mit einer Schichtstärke von 10 bis 15 mm in den Sanierungsbereich gepumpt. Mit der Stachelwalze wurde die frisch eingebrachte Nivelliermasse entlüftet. So entstand eine planeben Fläche, die bereits nach 48 Stunden verlegereif war.

Der Kautschukbelag wurde mit dem PVC-Designbelags-Klebstoff Botafloor K 530 verklebt, der auch für Kautschukplatten bis 3,5mm Dicke freigegeben ist. Der Kleber zeichnet sich durch eine harte Fuge, eine schnelle Anfangsklebkraft und eine im Vergleich zum Nassklebstoff längeren offenen Zeit aus.

Brancheneinschätzung

Die Fußbodenbranche, die seit Ende der 1990er Jahre rückläufige Umsätze verzeichnete, profitiert vom allgemeinen Wirtschaftswachstum und dem nach wie vor herrschenden Renovierungsstau, der sich u.a. durch freigegebene Finanzierungsmittel nur langsam auflöst. Das bedeutet aber auch, dass das Gros der bauchemischen Produkte in die Sanierung fließen und nur ein Teil in den Neubau. Gerade Sanierungen bedeuten aber häufig eine Herausforderung in der Aufbauempfehlung und in der Produktauswahl.

Um ebene und verlegereife Untergründe zu erhalten, bedarf es vielfach der Ausgleichsspachtelung - ganz im Gegensatz zu Estrichen im Neubau. Botafloor hat zum Schutz des Verarbeiters im Sanierungsbereich alle zementären Ausgleichsmassen staubreduziert formuliert. Gesundheitsschutz darf nach Meinung von Botament nicht vor der Preispositionierung Halt machen.

Diesem Grundsatz folgt das Unternehmen auch bei den Parkettklebstoffen. Es wurde gar nicht erst auf lösemittelhaltige Klebstoffe gesetzt, sondern gleich auf Dispersion und SMP basierende Produkte. Als Newcomer bei den Verlegewerkstoffen will Botament der Branche Impulse geben und bereits eingeleitete Trends vorantreiben. Einer der Trends ist z.B. die Rollfixierung für PVC-Designbeläge, einem zweistellig wachsendes Produktsegment. Auch hier steht in erster Linie der Gedanke der Arbeitsergonomie (Stichwort "Auftrag im Stehen") und der Materialökonomie (wenig Fixierung pro m) im Vordergrund.
aus FussbodenTechnik 02/11 (Personalien)