Landesfachklasse Parkett- und Bodenleger Ehingen

Projektarbeit in der eigenen Schule

In einer Parkett-Projektarbeit renovierten Schülern der Landesfachklasse Parkett- und Bodenleger an der Gewerblichen Schule Ehingen ein mit einem Nadelfilzbelag ausgelegtes Lehrerarbeitszimmer. Monate, vielleicht sogar Jahre, war das Zimmer ungenutzt und größtenteils unbeheizt gewesen.

Mit Jaso konnte ein Sponsor für 17 qm Parkett gewonnen werden. Zur Verfügung standen Duoline-Stäbe in den Abmessungen 70 x 500 mm in Ahorn, Buche, Eiche und Räuchereiche. Vorgaben für die Entwürfe für einen Musterboden waren, dass in der Mitte des Raumes zwei gegeneinandergestellte Schreibtische stehen, links und rechts der mittigen Tür zwei Schränke mit 60 cm Tiefe und an den Längsseiten noch 30 bis 45 cm tiefe Büromöbel aufgestellt werden können. Gegenüber der Tür befindet sich ebenfalls ein mittiges Fenster, links und rechts davon stehen weitere Büromöbel. Dies alles sollte bei der Wandfries- und der Bordürenplanung berücksichtigt werden. Außerdem sollte ein 5-gliedriges Ornament eingeplant werden, symbolisch für die 5 Lehrer, die derzeit in den Parkettfachklassen unterrichten.

Schüler und Lehrer einigten sich auf ein diagonales Flechtmuster als Hauptfläche. Da das Muster aus drei Stäben (Buche) plus Würfel (Ahorn) aus zwei 70 x 140 mm-Stäben bestehen sollte, mussten die Buchen-Stäbe auf 490 mm gekürzt werden.

Vor dem Verlegen wurde die Mitte des Raumes mit einem Laserstrahl markiert und die Richtung des Flechtmusters zum Fenster hin ausgerichtet. Die Bordüren wurden nur für drei Seiten vorgesehen. Sie sollten an der Fensterwand auslaufen, um so den Raum optisch zu strecken. Die Bordüren sollten aus drei Stabbreiten bestehen, also 210 mm breit werden. Zwei Holzarten in Rautenform sollten sich dabei abwechseln. Gleichzeitig mit der Gestaltung der Bordüre wurde die Einbindung des Ornamentfeldes im Türbereich geplant. Es sollte in die Bordüre integriert werden und wie in ein Glied in einer Kette wirken. In dieses Ornamentfeld wurden dann zunächst Buchestäbe unverklebt eingepasst. Werkstattlehrer Ernst Müller entwarf mit den Schülern den fünfzackigen Stern, ließ ihn zuschneiden und verleimen.

Nachdem die Bordüre fertiggelegt war, wurde der fertig verleimte Stern auf die losen Stäbe des Ornamentfelds gelegt. Mit Bleistift wurden die Begrenzungslinien auf die Stäbe gezeichnet. Entsprechend dieser Linien wurden die Stäbe des Ornamentfeldes zugeschnitten. Danach konnten Stäbe und Stern im Ornamentfeld verklebt werden. Eine weitere Werkstattgruppe verlegte den Wandfries im Halbverband. Geklebt wurde das gesamte Parkett mit einem Schönox-Dispersionskleber.

Schüler des 3. Ausbildungsjahres kümmerten sich um die Oberflächenbehandlung: Zuerst zwei Schleifgänge und verkitten von Fehlstellen, einen Tag darauf folgte der dritte Schleifgang, dann die Grundierung und ein Lackauftrag. Noch einen Tag später folgte der abschließende Lackauftrag. Material für die Oberflächenbehandlung wurde von der Bona zur Verfügung gestellt.

Entstanden ist in dieser Projektarbeit ein auch für Repräsentationszwecke geeigneter Musterboden.
aus Parkett Magazin 01/04 (Wirtschaft)