CTA Chemisch-Technische Arbeitsgemeinschaft Parkettversiegelung

CTA empfiehlt Objektprotokoll


Nachdem 2001 u.a. im Rahmen der Schuldrechtsreform die Haftungsfristen für Sachmängel drastisch von zwei auf fünf Jahre erhöht wurden, ist die gesamte Lieferkette - vom Handwerker über den Großhändler zur Industrie - nun länger und intensiver in der Pflicht. Dieser Tatsache sollte nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft der Parkettsiegelhersteller (CTA) durch erhöhte Sorgfalt und vorbeugende Maßnahmen Rechnung getragen werden. Ein Ergebnis der Überlegungen ist ein neu entwickeltes Objektprotokoll, das die CTA-Mitglieder ihren Kunden kostenlos zur Verfügung stellen wollen.

Der zentrale Gedanke des Protokolls ist die Absicherung der Handwerkskunden und eine möglichst reibungslose Abwicklung eventueller Beanstandungen, auch wenn die Verarbeitung der Produkte bereits Jahre zurückliegt. Bei Reklamationen müssten einige Fragen zweifelsfrei beantwortet werden, damit die Überprüfung und Bewertung durch den Siegellieferanten überhaupt erst möglich ist. Unabdingbar ist in diesem Zusammenhang die Identifizierung des verwendeten Produkts mit Chargennummer, Verarbeitungsdatum, Aufbau u.ä. Diese und andere Punkte wie Baustellenbedingungen und Verarbeitungsart können oft im Nachhinein nicht mehr problemlos geklärt werden - die neu entwickelte Checkliste soll helfen.

Auf der Rückseite des Objektprotokolls wiederum ist abgedruckt, welche Fragen im Falle einer Beanstandung zusätzlich geklärt werden müssen.

Protokoll zur Qualitätssicherung

Die Arbeitsgemeinschaft erwartet, dass sich das Objektprotokoll auch insgesamt als gutes Mittel zur Qualitätssicherung eigne, denn wenn etwas dokumentiert werden müsse, dann steigere dies automatisch das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiter. Außerdem kann das Protokoll nach Ansicht der CTA auch bei der Begründung einer auskömmlichen Preisgestaltung herangezogen werden.

Der CTA ist durchaus bewusst, dass das sorgfältige Ausfüllen mit Zeitaufwand verbunden ist. Da aber in vielen Fällen bereits Aufzeichnungen auf Arbeitszetteln o. ä. gemacht würden, gehe es teilweise nur um eine Übertragung auf das neue Formular. Wichtig ist nach Ansicht der Siegelhersteller die konsequente Einführung und eine entsprechende Überzeugungsarbeit. Positive Erfahrungen habe man bereits mit dem Ausfüllen von Estrich-Prüfprotokollen gemacht, die mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden seien.

Das Objektprotokoll kann unter http://www.c-t-a.de/objektprotokoll.html im Internet heruntergeladen werden.

Optimierung der Lagerorganisation

Neben dem Prüfprotokoll weist die CTA aber im Zuge der Gewährleistungspflichten auch darauf hin, dass die Lagerorganisation im Betrieb stimmen müsse.

Im Sinne des First-in-first-out-Prinzips sei eine geordnete Lagerführung auch für die Qualität der Produkte entscheidend. Nur so seien die Lagerstabilitätszeiten organisatorisch sicherzustellen, denn die Zeitangaben der Industrie beruhen auf regulären Lagerbedingungen und rechtzeitigem Verbrauch des Materials.
aus Parkett Magazin 04/04 (Wirtschaft)