Bettenring eG

Einkaufsverband Bettenring: "Das Bettenfachgeschäft vor Ort zur Marke machen"


Die Marschrichtung ist klar vorgegeben: "Den Bettenfachhandel für die Zukunft rüsten" lautet der Auftrag, dem sich der Bettenring im schwäbischen Filderstadt mit seinen derzeit 233 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich, Norditalien und der Schweiz an rund 280 Geschäftsstandorten verschrieben hat. Der größte Betten-Einkaufsverband Deutschlands, 1949 gegründet, will als "Mittler zwischen Industrie, Dienstleistern, Fachhändlern und Kunden" agieren mit der ambitionierten Zielsetzung, den Markt mit guten, ausgereiften Produkten zu marktgerechten Preisen zu versorgen sowie Weiterentwicklungen und Innovationen zu fördern. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Erarbeitung und Umsetzung von Marketing-Maßnahmen bis hin zur Entwicklung kompletter Marken, Vertriebs- und Betriebstypen-Konzepte. Nicht ohne Grund fügt der Bettenring zu seinem Verbandsnamen noch die Aussage "Der Marketing-Partner für den Bettenfachhandel" hinzu.

Drei Vorstände - Dr. Martin Süß, Günther Budde sowie Alfred Kraus - leiten die Geschicke des Bettenrings, der mit insgesamt 20 Mitarbeitern eine schlanke, effektive Organisationsstruktur aufweist und im Jahr 2004 laut eigenen Angaben einen Umsatz von rund 73 Mill. Euro (Angabe ohne Mehrwertsteuer) erzielte und gegenüber 2003 ein Plus von 6 Prozent erwirtschaftet habe.

Rund 400 einschlägige Lieferanten arbeiten mit dem schwäbischen Einkaufsverband zusammen, wobei laut Vorstand Dr. Martin Süß "die Mitgliedsfirmen grundsätzlich die Möglichkeit der Zentralregulierung" nutzten, was zu seiner Bedarfsdeckung von 90 Prozent führe. Neben den Verbandskollektionen können die Anschlusshäuser bei Bedarf Ware auch per Direktkauf bei der Industrie beziehen.

Eine wesentliche Vorgehensweise des Bettenrings, der das " Bettenfachgeschäft vor Ort zur Marke machen" will, sind Klarheit in der Kundenansprache und eine konsequente Strukturierung in Betriebstypen und Marken. Für die Fachhandelsschiene wurden zwei unterschiedliche Handelsmarken positioniert. Während das Label Dormabell den mittleren und oberen Preisbereich abdeckt, bedient Sympathica die konsumige Einstiegspreislage. Wert gelegt wird auf straffe Kernsortimente, keine Überschneidung von Preislagen sowie eine für die jeweilige Produktlinie zugeschnittene werbliche Ansprache, die im Aktionsbereich auf "Preisaggressivität" setzt, in der Mitte auf "Emotion", im beratungsintensiven Premium-Segment auf "Funktion und Emotion".

Eindeutig trennt der Einkaufsverband die beiden Betriebstypen Fachgeschäft und Fachmarkt. Das Fachmarktkonzept des Bettenrings findet seinen Niederschlag im so genannten Schlummermarkt, dessen Verkaufsfläche auf rund 600 qm dimensioniert ist und von selbstständigen Unternehmen betrieben wird. Durch die franchiseähnliche Organisation lassen sich Synergien nutzen, zum Beispiel beim Einkauf, bei der Ladenplanung und Einrichtung, Warenwirtschaft und Logistik. Als ideale Standorte gelten Städte ab 50.000 Einwohner, die auf der grünen Wiese verkehrsgünstig gelegene Einkaufzentren mit einem "interessanten Angebotsmix", wie Bau- oder Supermärkte geschaffen haben. Weitere Eckpfeiler: Übersichtliche Warenpräsentation mit klarer Produkt- und Preislagenorientierung, günstiges Preisimage sowie überdurchschnittliche Werbeaktivitäten mit mindesten acht Aktionen im Jahr.

In den Gremien des Bettenrings vertreten sind "rund 70 Mitglieder aus verschiedenen Bettenhäusern", die in Arbeitsgruppen ehrenamtlich aktiv sind. Neben einem Werbeausschuss gibt es insgesamt vier Fachausschüsse - Bettsysteme, Zudecken, Tischwäsche sowie Textile Mode und Standards -, die über die Produkt- und Lieferantenauswahl beraten und entscheiden. Die jeweiligen Sprecher der Fachausschüsse sind wiederum im Werbeausschuss vertreten. Im Frühjahr und im Herbst veranstaltet der Bettenring eine Waren- und Info-Börse jeweils in Filderstadt und Hannover, wo die Verbandsmitglieder ausgewählte Kollektionen ordern können. Disponiert wird erst, wenn bei der Waren-Börse eine Nachfrage der Mitglieder nach den jeweiligen Artikeln vorhanden ist. Lagerbestände werden nicht aufgebaut, abgesehen von Standard-Artikel, die vom Zentrallager in Filderstadt im "24-Stunden-Service" an die Fachhändler geliefert werden.

Darüber hinaus bietet der Einkaufsverband seinen Anschlusshäusern umfangreiche Schulungsmaßnahmen an. Neben Führungsseminaren gibt es Praxis orientierte Schulungen zur Verkaufsförderung sowie Produkt- und Beratungs-Know-how rund um das Thema Schlaf.
aus Haustex 07/05 (Wirtschaft)