Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V.

Textilindustrie: Empfehlungskatalog vorgelegt


Eschborn - Für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Textilindustrie engagiert sich der Gesamtverband Textil + Mode auch auf europäischer Ebene.

"Wir konnten bereits in kurzer Zeit substantielle Ergebnisse erreichen", sagt Franz-Peter Falke zur in Brüssel angestoßenen Initiative für die europäische Textil- und Bekleidungsindustrie. Falke ist Präsidiumsmitglied beim Gesamtverband Textil + Mode und beim europäischen Dachverband Euratex. Er vertritt die deutschen Unternehmen der Branche in der "High Level Group on Textiles and Clothing". Diese Gruppe setzt sich zusammen aus den EU-Kommissaren für Handel, Industrie und Forschung, Ministern oder Staatssekretären von vier Mitgliedstaaten - Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal - sowie Vertretern der Industrie, des Handels, der Gewerkschaften und des Europäischen Parlaments.

Ende Juni 2004 hatte die High Level Group on Textiles and Clothing einen Empfehlungskatalog in den Bereichen Handelspolitik, Forschung, Bildung, Schutz geistigen Eigentums sowie Wettbewerbsfragen und Umweltpolitik vorgelegt, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie gestärkt werden soll.

Jetzt wird die EU-Kommission einen Bericht für den Rat vorbereiten und Wege zur praktischen Umsetzung dieser Empfehlungen vorschlagen. Die Kommission hat zugesagt, sich in Verhandlungen für den besseren Zugang der Branche zu Drittmärkten wie etwa China einzusetzen. Voraussetzung dafür sind einerseits die internationale Marktöffnung, andererseits aber auch export- und wettbewerbsstarke Produkte. Die Führungsrolle der EU bei Mode und Design sowie bei technischen Textilien soll deshalb durch verstärkte Forschung gestützt werden.

Dazu wird beispielsweise eine europäische Technologieplattform geschaffen, um gemeinsame Leitprojekte zu definieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu gewährleisten. Gleichzeitig starten Aktivitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung, etwa die Formulierung EU-weiter Qualifikationsstandards, Programme zur Förderung des Nachwuchses und der Image-Pflege sowie die verstärkte Kooperation textiler Hochschulen in Europa.

Zum verbesserten Schutz geistigen Eigentums innerhalb der EU und auf internationalen Märkten ist eine eigene Abteilung bei der EU-Kommission geplant. Außerdem laufen Vorbereitungen für eine speziell auf kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) zugeschnittene Website, auf der von Januar 2005 an praktische Informationen zum weltweiten Schutz geistiger Eigentumsrechte angeboten werden sollen. Die Website wird ergänzt durch ein Internationales Praxishandbuch zum geistigen Eigentum speziell für die Textil- und Bekleidungsindustrie.
aus Haustex 09/04 (Wirtschaft)