Rummel-Matratzen bleibt seiner Unternehmensphilosophie treu

"Unsere Zukunft sehen wir im Fachhandel!"

NEUSTADT/AISCH - "Den Weg, immer billiger und noch billiger, wollen wir nicht endlos mitgehen, auch wenn der Markt gerade in der heutigen Zeit danach ruft. Eine solche Preispolitik schadet auf lange zeit den bisherigen Anstrengungen, das Bett aus der Ecke der Low-Budget-Produkte herauszuholen", sagt Klaus Neudecker, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Firma Rummel-Matratzen, wo er vor allem für Vertrieb und Marketing verantwortlich zeichnet.

Mit etwa 100 Mitarbeitern, die meisten davon in der Matratzenproduktion, und einer von der Entwicklung bis zur Vermarktung auf Wertigkeit ausgerichteten Gesamtstrategie sucht das Familien geführte Unternehmen traditionell die Vertriebsnähe zum Fachhandel. Dafür steht vor allem die Schlafsystem-Marke Sensoflex. Als Aushängeschild dieser geschützten Markenfamilie fungiert das Premium-Produkt Sensoflex care, optisch und qualitativ charakterisiert durch den unverwechselbaren Aluminiumrahmen mit Trivolume-Federleisten aus einer Hightech-Verbundfaser, der Wahlmöglichkeit zwischen vier verschiedenen Matratzentypen sowie der computergesteuerten Liegediagnose. Als Schlafsystem für Einsteiger wurde auf der letzten Heimtextil das System Sensoflex vital präsentiert, das sich vorzugsweise an jüngere wellness-orientierte Verbraucher wendet. An der Komplettierung der Sensoflex-Linie wird momentan mit Hochdruck gearbeitet, so dass auf der kommenden Heimtextil eine weitere Sensoflex-Innovation ihre Messepremiere feiern dürfte, die dann erstmals auf der Kölner Möbelmesse ihre Fortsetzung findet.

Neue Klientel der Schlafraum-Spezialisten

Vor diesem Produkt-Hintergrund und angesichts der Anstrengungen, die zumindest einige Schlafsystem-Anbieter in den letzten Jahren unternommen haben, um das Bewusstsein des Konsumenten für anspruchsvolle Liegelösungen zu schärfen, kann es für ein Unternehmen wie Rummel nur kontraproduktiv sein, in den ruinösen Wettlauf um immer günstigere und letztendlich minderwertigere Ware einzusteigen. "Unsere bevorzugten Handelspartner kommen entweder aus den Reihen des klassischen Betten- oder Einrichtungsfachhandels, aber eine interessante und zunehmend stärker werdende Klientel stellen für uns auch diejenigen Spezialisten dar, die sich über ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot dem Schlafraum als Ganzes widmen", erläutert Klaus Neudecker.

Dazu gehören neben der entsprechenden Möbelauswahl auch fundierte Beratungsleistungen zu Themen wie Feng Shui, Ergonomie, Erdstrahlen/ Magnetfelder, Allergien oder Produktökologie sowie die längst nicht obligatorische Nachbetreuung im Anschluss an einen Kauf. Individuell gearteten Verbrauchern mit individuell völlig unterschiedlichen Liegewünschen und -bedürfnissen bei seriöser Information über echten Zusatznutzen ein maßgeschneidertes, optisch ansprechendes Schlafsystem inklusive adäquatem Schlafraum-Interieur anbieten zu können, darin wird in Zukunft die zentrale Daseinsberechtigung des guten Fachhandels bestehen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

In Anlehnung an diese Philosophie hat in der Vergangenheit schon Senior-Chef Dietrich Richter gemeinsam mit seiner Mannschaft die Grundlagen für eine dauerhafte und erfolgreiche Partnerschaft mit wirklich zukunftsorientierten Fachhandelsunternehmen geschaffen, die sich über Qualifikation und Kompetenz in Fragen des gesunden und komfortablen Schlafens definieren. Dahinter steht natürlich auch die Notwendigkeit einer steten Weiterentwicklung der Produkte. Die betrifft nicht nur die eingesetzten Materialien und die Umsetzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern in verstärktem Umfang das Design und die Vermarktungskonzepte.

Geplant, entwickelt und produziert wird in Neustadt/Aisch im Ortsteil Birkenfeld, wo 2001 - außer dem Matratzenwerk - eine neu errichtete Rahmenproduktion unter dem seit 1989 bewährten Namen Siesta Schlafmöbel GmbH ihren Betrieb aufgenommen hat. Hier werden etwa 25.000 Lattenroste pro Jahr hergestellt. Um mit modernsten Fertigungsmethoden den Kostendruck auffangen und Preiserhöhungen in moderaten Grenzen halten zu können, hat der gesamte Maschinenpark in den letzten Jahren einen umfassenden Relaunch erfahren. Ein zusätzliches Ziel dieser Maßnahmen besteht darin, die eigene Unabhängigkeit gegenüber Lieferanten von Zwischenprodukten zu stärken. Durch die Anschaffung von Steppautomaten kann Rummel heute beispielsweise schneller auf Markttrends oder besondere Wünsche von Handelspartnern bei Bezugsstoffen reagieren. Auf diese Weise entstehen sowohl Produkte im markanten "Rummel-Look" als auch solche für eingeführte Handelsmarken - selbstverständlich in gewohnter Rummel-Qualität.

Die Belieferung der Kunden in Deutschland und dem benachbarten Ausland erfolgt per eigenem Fuhrpark im optimal ausgetüftelten Wochenrhythmus. "Manche unserer Kunden stimmen sich über das Handy mit dem zuständigen Fahrer ab, den sie meistens persönlich kennen", beschreibt Klaus Neudecker die in der Regel pünktliche Auslieferung, die sehr zeitnah zur Auftragserteilung erfolgt. Gleiches gilt für den steigenden Export innerhalb Westeuropas, aber ebenso für Lieferungen nach Fernost. Die intensive Betreuung der Inlandskunden obliegt dem insgesamt zehnköpfigen Außendienst, der sich auf Grund der zunehmenden Schulungs- und Beratungstätigkeit überwiegend aus fest angestellten Reisenden zusammensetzt. "Unsere Produkte im Handel zu platzieren, ist nicht unbedingt das Problem", betont Klaus Neudecker, "vielmehr müssen wir schauen, wie wir unsere (potenziellen) Partner unterstützen können, und ob die Voraussetzungen für eine dauerhafte Partnerschaft stimmen."

Momentan steht für die Geschäftsleitung die Entscheidung an, ob die allen konjunkturellen Widrigkeiten zum Trotz erfreuliche Geschäftsentwicklung einen Neubau auf bereits vorhandenen Firmengrundstücken rechtfertigt oder ob Zumietungen in erheblichem Umfang die ursprünglich als Überbrückung gedachte Auslagerung von Lagerkapazitäten beenden. Ein Nachfolge-Problem existiert im Hause Rummel bekanntlich nicht, denn seit 1996/97 haben Anette Richter und Klaus Neudecker sukzessive Führungsaufgaben im Unternehmen übernommen, wobei Anette Richter zu Jahresbeginn die Geschäftsführung übertragen wurde. - Zusammen mit Ehemann Klaus Neudecker und einem motivierten Team wird sie die Arbeit von Dietrich Richter fortsetzen und dem Fachhandel auch künftig intelligente Qualitätsprodukte aus dem Hause Rummel anbieten.
aus Haustex 08/03 (Wirtschaft)