Textilveredlung & Promotion

Textildruck: Nichts ist unmöglich

STUTTGART - Die Fertigung äußerst kleiner Auflagen von individuell bedruckten textilen Merchandising-Artikeln wie Fahnen, Bettwäsche, Tischwäsche, Servietten oder Kleidung bereitet heute keine Probleme mehr. Bei der Stuttgarter Messe TV Textilveredlung & Promotion vom 1. bis 3. Februar 2004 werden diese Ergebnisse einer zukunftsweisenden Textildrucktechnologie zum Thema gemacht wird.

Noch vor wenigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, eine einzelne Fahne zu produzieren, geschweige denn eine bedruckte Bettwäsche als Unikat. Die Druckvorstufe der klassischen Druckverfahren, etwa dem Siebdruck, war zu aufwändig, um kleine Auflagen preislich interessant zu gestalten. Aufträge unter 20 Stück entbehrten in der Regel jeglicher Diskussion.

Digitale Drucktechnologien haben in den letzten fünf Jahren eine Kehrtwende in der Druckbranche eingeläutet und treffen auf wundersame Weise mit dem Prozess der zunehmenden Individualisierung in den europäischen Gesellschaften zusammen. Gefragt sind keine Massenartikel mehr. Konsumenten wollen nicht kaufen, was alle haben können. Exklusive Produkte mit der gewissen Portion Individualität sind gewünscht - der Digitaldruck macht's möglich.

Bis zu 30 Mill. qm Stoffe werden jährlich vorwiegend in Asien und Amerika im traditionellen Rotationsdruckverfahren bedruckt. Und dies wird auch in Zukunft so bleiben, wenn Discounter weiterhin günstige Textilien anbieten wollen. Doch schon heute sind zwei Trends, die der europäischen Textildruckbranche neue Chancen eröffnen, deutlich zu erkennen: Erstens werden die Druckauflagen auch im Bereich Textil immer kleiner und individueller. Und zweitens erwarten Kunden immer mehr Flexibilität und eine schnellstmögliche Lieferung der bedruckten Stoffe.

Mit einer geringen zeitlichen Verzögerung gegenüber anderen Errungenschaften der digitalen Revolution ist der digitale Textildruck in den vergangenen zwei Jahren zur Marktreife gelangt und bietet eine ideale Antwort auf die Trends. Schon heute besetzen kleine und mittelständische Digitaldruckereien in Europa diverse Nischen, manche erreichen bereits Volumina von bis zu 20.000 qm Stoff im Jahr. Die Vorteile des textilen Digitaldrucks gegenüber dem traditionellen Siebdruck liegen auf der Hand:

- Während sich der Siebdruck erst bei großen Auflagen rechnet, können im Digitaldruckverfahren preiswert Einzelstücke produziert werden.
- Digitale Daten können in den üblichen Programmen erstellt werden, jederzeit verändert und reproduziert sowie einfach per ISDN oder E-Mail versandt und archiviert werden.
- Der Dienstleister kann auf die Nachfrage des Kunden innerhalb einiger Stunden reagieren. Wer heute einen Druckauftrag erteilt und der Druckerei eine Datei übermittelt, kann schon nach zwei bis drei Tagen mit dem fertigen Produkt rechnen.
- Der Digitaldruck ist in ökologischer Hinsicht eine vollkommen saubere Angelegenheit und bietet die größtmögliche Flexibilität.

Die Stuttgarter Messe TV Textilveredlung & Promotion stellt die Technologie des digitalen Textildrucks und deren Möglichkeiten im Rahmen des Fachforums "Faszination Digitaler Textildruck" vor. Diverse Aussteller zeigen Druckmaschinen, Software, Tinten und Bedruckstoffe. Schüler und Studierende der Fachbereiche Design von fünf Fach- und Hochschulen präsentieren den "2nd Digital Textile Design Award".
aus Haustex 01/04 (Wirtschaft)